Selbstmitgefühl oder Opferhaltung: Wo liegt der Unterschied?
Beide Konzepte konzentrieren sich auf das Selbst und haben gewisse Ähnlichkeiten. In Wahrheit hat jedoch das Selbstmitgefühl wenig mit der Opferhaltung zu tun: Es hat Veränderungen und Verbesserungen zum Ziel, da es sich um eine Art der Selbstfürsorge handelt, während die Opferrolle sehr schädliche Auswirkungen haben kann. Doch dies ist nicht der einzige Unterschied.
Wir laden dich heute ein, mit uns über dieses Thema nachzudenken.
Selbstmitgefühl oder Opferhaltung: Wo liegt der Unterschied?
Wenn du eine schwierige Zeit durchmachst, verletzt wurdest oder versuchst einen Verlust oder Schmerzen zu akzeptieren und zu verstehen, kann dir Selbstmitgefühl helfen. Dich selbst als Opfer zu betrachten, fördert dein Wohlbefinden keinesfalls und beeinträchtigt außerdem deine Selbstwirksamkeit.
Selbstmitgefühl bedeutet, dir selbst in einer verständnisvollen und hilfsbereiten Weise zu begegnen. Dies setzt voraus, deine Verletzlichkeit zu erkennen, dir erlauben zu weinen und zu trauern, jedoch auch, dich zu unterstützen und um dich zu kümmern. Wenn du dich jedoch zum Opfer machst und dich ständig nur über dein Pech beklagst, tust du dir nichts Gutes. Dieser negative innere Dialog hilft dir nicht weiter.
5 Unterschiede zwischen Selbstmitgefühl und Opferhaltung
Wenn du die Unterschiede zwischen diesen beiden Konzepten kennst, wird dir klar werden, dass du Verantwortung übernehmen musst, um die Kontrolle über dein Leben zurückzuerlangen, anstatt in die Opferrolle zu schlüpfen und dich in einer negativen inneren Haltung zu verankern.
1. Die Konsequenzen
Selbstmitgefühl ist gesund, denn es hilft dir, positive Maßnahmen zu ergreifen, dich zu trösten und dich um dich zu kümmern, um schwierige Zeiten zu überwinden. Die Konsequenzen sind vorteilhaft, du hältst Innenschau und findest neue Wege. Die Opferhaltung ist jedoch demotivierend und führt dich in einen negativen Kreislauf: Sie erzielt keine Veränderungen und bringt dich nicht weiter.
2. Passive vs. aktive Haltung
Selbstmitgefühl ist eine aktive Haltung, die dir Strategien aufzeigt, um dich besser zu fühlen: Du erlaubst dir unter anderem, zu weinen, deine Gefühle zu akzeptieren, zu schreiben und Lösungen zu finden. Wenn du jedoch eine Opferrolle annimmst, bist du passiv, beklagst dich ständig und findest aus deiner Traurigkeit keinen Ausweg.
3. Der Zweck
Selbstmitgefühl sensibilisiert dich und zeigt dir auf, was du in einem bestimmten Moment brauchst. Wir sprechen von der Kunst, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und entsprechend zu handeln. Die Opferhaltung beabsichtigt jedoch, andere (unbewusst oder bewusst) zu manipulieren und befreit dich selbst nicht aus deinem Leid.
4. Der innere Dialog
Machst du dich selbst zum Opfer, führst du einen negativen inneren Dialog und bemitleidest dich, während du anderen die Schuld für deine eigene Situation zuschreibst. Das Selbstmitgefühl ermöglicht dir jedoch, dem Schmerz Raum zu geben und ihn zu verarbeiten. Dies ist der erste Schritt, um schwierige Situationen zu überwinden und neue Wege zu finden.
5. Die Anpassungsfähigkeit
Das Selbstmitgefühl ermöglicht es dir, dich an verschiedene Situationen anzupassen, während dich die Opferhaltung in deinen Schmerzen gefangen hält und keine Anpassung zulässt.
Die Selbstbeobachtung ist ein Analyseinstrument, das dir hilft, deine Gefühle, Gedanken und Handlungen zu analysieren. Wir sprechen von einem wertvollen Lernprozess, der persönliches Wachstum möglich macht.
Die Bedeutung der affektiven Verantwortung
Selbstmitgefühl hilft dir, Verantwortung für deine Situation zu übernehmen, aktiv zu werden und dich zu befreien, indem du Innenschau hältst, deine Gefühlswelt analysierst und aktiv neue Wege beschreitest. Wenn du jedoch die Schuld für deine Schwierigkeiten immer nur bei anderen suchst und dich bemitleidest, da du glaubst ein unschuldiges Opfer zu sein, verankert dich deine negative, passive Haltung in deinem Schmerz und macht Veränderungen unmöglich.
Affektive Verantwortung bedeutet, dass du deine Gefühle steuern und dein Leben selbst in die Hand nehmen musst.
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- Neff, K. (2012). Sé amable contigo mismo. Paidós: Barcelona.
- Simón, V. & Germer, C.K. (2011). Aprender a practicar mindfulness. Sello Editorial: Barcelona.