Rasagilin zur Behandlung der Parkinson-Krankheit
Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Rasagilin, auch als Azilect vermarktet, ist ein sehr wirksames Medikament zur Behandlung dieser Störung. Dieses Arzneimittel ist mit Selegilin verwandt und verbessert nachweislich die motorischen Symptome mit nur einer täglichen Verabreichung.
Fachärzte verschreiben Rasagilin zur Behandlung von Morbus Parkinson, sowohl als Monotherapie als auch als Zusatztherapie in Kombination mit Levodopa. In der Regel ist dieses Arzneimittel als Einzelmedikament in den frühen Stadien der Krankheit und in Kombination bei einer weiter fortgeschrittenen Erkrankung besonders wirksam.
Es verbessert zunächst die klinisch-motorischen Symptome der Erkrankung und anschließend die Steifigkeit, Bradykinesie und den Tremor, die für die fortgeschrittenen Stadien charakteristisch sind. Seine Wirksamkeit und Sicherheit wurde in verschiedenen Studien umfassend nachgewiesen.
Wie bereits erwähnt, ist Rasagilin auch unter dem Markennamen Azilect auf dem Markt erhältlich. Es wird oral verabreicht, in einer Dosis von 1 mg, die einmal täglich mit oder ohne Levodopa verschrieben wird. Dieses Medikament erfordert keine Dosisanpassung und kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Es kann auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln gegen Parkinson zur Anwendung kommen.
Wirkmechanismus von Rasagilin
Rasagilin ist ein selektiver und irreversibler Inhibitor der Monoaminoxidase-B (MAO-B). Dieses Enzym katalysiert die Oxidation von Monoaminen und den Abbau von Neurotransmittern, wie zum Beispiel Dopamin. So blockiert Rasagilin den Metabolismus von Dopamin, verlängert seine Wirkung im synaptischen Raum, erhöht seine Konzentration in den nigrostriatalen Segmenten des Gehirns und verbessert die motorische Funktion.
Darüber hinaus hat Rasagilin eine sehr starke neuroprotektive Wirkung. Dieser Effekt ist unabhängig vom Hauptwirkmechanismus dieses Arzneistoffs und scheint auf einen Metaboliten zurückzuführen zu sein: Aminoindan, eine Chemikalie, die auch selbst antiparkinsonsche Aktivität besitzt. Sie wirkt auf intrazelluläre Signalwege, die mit der Apoptose zusammenhängen.
Zwar ist diese Substanz chemisch dem Wirkstoff Selegilin ähnlich, doch sie unterscheidet sich dadurch, dass sie nicht zu Amphetaminderivaten metabolisiert wird. Folglich ist das Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen geringer. Einige Studien zeigen, dass dieser Arzneistoff effizienter ist, allerdings ist er auch teurer.
Nebeneffekte
Im Allgemeinen hat Rasagilin ein ausgezeichnetes Verträglichkeitsprofil. Seine unerwünschten Wirkungen sind weder ernst noch sehr schwerwiegend. In Studien wurden keine hohen Abbruchraten aufgrund von Nebenwirkungen beobachtet. Außerdem hängen die Nebenwirkungen von Rasagilin davon ab, wie es verabreicht wird. Bei einer Monotherapie sind die häufigsten Nebenwirkungen folgende:
- Infektion mit Grippe (Influenza-Virus)
- Depression
- Kopfschmerzen
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
- Rhinitis
- Dermatitis
- Muskel-, Skelett- oder Nackenschmerzen
- Unwohlsein
Bei der Verabreichung in Kombination mit Levodopa sind jedoch die häufigsten unerwünschten Wirkungen folgende:
- Dyskinesie oder das Ausführen abnormaler, unwillkürlicher Bewegungen
- Orthostatische Hypotension
- Gewichtsreduzierung
- Verminderter Appetit
- Magen-Darm-Beschwerden, unter anderem Bauchschmerzen, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen
Rasagilin sollte nicht in Kombination mit Antidepressiva zum Einsatz kommen, da schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auftreten können. Dies wurde zum Beispiel bei Medikamenten wie Fluoxetin oder Fluvoxamin beobachtet. Deshalb sollte Rasagilin nicht mit Arzneimitteln aus den folgenden Gruppen kombiniert werden:
- Andere MAO-Hemmer, einschließlich einiger natürlicher Produkte wie etwa Johanniskraut
- SSRIs: Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
- SNRIs: Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
- Trizyklische Antidepressiva
- Tetrazyklische Antidepressiva
Rasagilin sollte auch nicht zusammen mit abschwellenden Mitteln oder Antitussiva wie Dextromethorphan verabreicht werden. Daher ist es wichtig, Medikamente gegen Katarrh zu vermeiden, die in der Regel die genannten Wirkstoffe enthalten. Des Weiteren ist Vorsicht bei Patienten mit Leberinsuffizienz oder anderen Lebererkrankungen geboten. Es ist notwendig, die Funktion dieses Organs während der Behandlung zu überwachen, da es sich um ein Medikament handelt, das sehr schnell resorbiert und in der Leber durch Cytochrom P450 metabolisiert wird.
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