Qigong (Chi Kung) - Eigenschaften und Praxis

Die Qigong-Praxis ist eine jahrtausendealte Übung zum Ausgleich der Energie von Körper und Geist durch eine Reihe von einfachen Körperhaltungen und Bewegungen. Sie beinhaltet auch die Durchführung von Selbstmassage und Meditation.
Qigong (Chi Kung) - Eigenschaften und Praxis
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Qigong umfasst Atem- und Meditationsübungen sowie Bewegungen, die die Energie des Körpers steuern und optimieren. Es handelt sich um eine uralte Praxis der traditionellen chinesischen Medizin, die etwa 2.000 Jahre zurückreicht.

In der traditionellen chinesischen Medizin, zu der zum Beispiel auch die Akupunktur gehört, spielt die Lebensenergie “Chi” oder “Qi” eine wichtige Rolle. Diese Energie muss frei fließen, ohne zu stocken oder sich zu zerstreuen, um so im Gleichgewicht zu bleiben. Laut Qigong sollte es in keinem Teil des Körpers einen Überschuss oder Mangel an Chi geben. Das Ergebnis ist eine gute körperliche und geistige Gesundheit.

“Qigong ist die Kunst und Wissenschaft der Verfeinerung und Kultivierung der inneren Energie.”

-Ken Cohen-

Eine Gruppe von Senioren, die Qigong üben

Die Praxis des Qigong

Jeder kann Qigong ausüben, unabhängig von seinem Alter und seiner körperlichen Verfassung. Das liegt daran, dass Qigong auf statischen Körperhaltungen, dynamischen Bewegungen, sitzenden Posen und Klängen basiert. Im Gegensatz zu Yoga sind dafür keine großen körperlichen Fähigkeiten notwendig.

Bei Qigong oder Chi Kung brauchst du keinen Lehrer. Du kannst es selbst erlernen und üben. Es wird auch nach dem Prinzip “wenig und regelmäßig” geübt. Das heißt, dass es jeweils nur kurz, aber täglich angewendet wird. Typischerweise reichen 15 bis 30 Minuten pro Tag.

Die gängigste Praxis dieser Kunst beginnt mit einer Selbstmassage, gefolgt von einer Lockerung der Gelenke. Danach folgen statische Posen, anschließend dynamische Bewegungen und schließlich Meditation. Die meisten Bewegungen stammen aus der taoistischen Tradition, andere sind buddhistisch angeregt und einige modern.

Vorteile

Qigong zielt auf die Balance der Körperenergie ab und erzielt eine stärkende Wirkung. Man schätzt, dass die Vorteile dieser Praxis nach drei Monaten täglicher Übung spürbar werden. Aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin bewirkt Qigong:

  • Abbau von Stress: Wie Tai-Chi kann diese Praxis Stress und Angstzustände reduzieren. In der chinesischen Medizin werden diese Emotionen mit Verdauungsproblemen in Verbindung gebracht, daher wird dadurch auch die Verdauung verbessert.
  • Stärkung des Immunsystems: Indem du deine Energie ausgleichst, wird dein Körper weniger anfällig für Infektionen und ernstere Probleme wie beispielsweise Krebs. Außerdem hilft es dabei die Nebenwirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie zu reduzieren.
  • Verringerung chronischer Schmerzen, die durch Krankheiten wie Arthritis und Rheuma verursacht werden. Ebenso lindert es alle Arten von Muskelschmerzen und beugt Kopfschmerzen vor.
  • Stärkung der Muskeln: Qigong hilft ebenfalls, den Muskelabbau zu verringern, was ein wichtiger Faktor bei der Verhinderung von Stürzen bei Menschen über 70 Jahren ist.
Qigong am Strand

Qigong und die traditionelle chinesische Medizin

In der chinesischen philosophischen Tradition, die den Kern der traditionellen Medizin dieses Landes bildet, kann man alle Erscheinungen im Universum nach Yin- und Yang-Eigenschaften einstufen. Yin entspricht dem Weiblichen und bezieht sich auf kalt, ruhig, innen, weich, empfänglich, zerbrechlich und ähnliche Konzepte.

Yang hat mit dem Männlichen zu tun und wird mit Hitze, Bewegung, Kraft, Aktivität, Härte usw. in Verbindung gebracht. In ähnlicher Weise gibt es in der traditionellen chinesischen Medizin eine essentielle Form von Energie, die Chi genannt wird und die durch ein Energiesystem fließt, das aus einem Netzwerk von Meridianen besteht.

Krankheit entsteht, wenn das Chi nicht fließt oder mit anderen Worten, wenn sein Kreislauf gestört oder unterbrochen oder zerstreut ist. Aus diesem Grund zielt die chinesische Medizin darauf ab, diese Energie wieder zum Fließen zu bringen und das Yin-Yang-Gleichgewicht wiederherzustellen. Sie erreicht dies durch Akupunktur, Massage, Ernährung, Kräutermedizin und Qigong.


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  • Prouzet, A. (2001). La Autocuracin Con El Qi Gong. Editorial Paidotribo.


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