Psychedelische Therapie: Was ist das?
Die psychedelische Therapie ist eine vielversprechende Intervention mit breiter wissenschaftlicher Unterstützung. Einrichtungen wie das Johns Hopkins Centre erforschen diesen Ansatz schon seit Jahren, insbesondere mit Psilocybin, einem Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine. Experten gehen davon aus, dass diese Art von Heilmitteln den Bereich der psychischen Gesundheit revolutionieren könnte.
Die klinischen Versuche zur psychologischen Behandlung begannen in den 1990er-Jahren und konnten interessante Ergebnisse erzielen. Inzwischen ist bekannt, dass Psychedelika in der Lage sind, die Symptome von Depressionen, Angstzuständen und Süchten zu lindern. Es ist jedoch zu beachten, dass die Verabreichung dieser Substanzen von Fachleuten und in kontrollierten Umgebungen erfolgen müssen, um bestimmte Gefahren zu vermeiden. Lies weiter, um mehr zu erfahren.
Eine psychedelische Behandlung mit Psilocybin kann bei Erwachsenen durchschnittlich 30 Tage lang eine schwere depressive Störung lindern.
Psychedelische Therapie: Was ist das?
Es handelt sich um eine psychiatrische Methode, bei der psychedelische Substanzen zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen zum Einsatz kommen. Die ersten Gedanken bringen uns vielleicht Drogen wie LSD in Erinnerung, die in den 1950er- und 1960er-Jahren in Mode waren und schließlich verboten wurden.
Die Wissenschaft führt jedoch seit Jahrzehnten regulierte und medizinisch anerkannte Studien durch. Es gibt zum Beispiel Hinweise darauf, dass Psilocybin ein Alkaloid mit großem Potenzial für die psychische Gesundheit ist. Es handelt sich um den Wirkstoff der “Magic Mushrooms”, das sind tropische Pilze, die als Antidepressiva dienen könnten.
Eine Forschungsarbeit der University of Maryland, Baltimore, hebt hervor, wie psychedelische Behandlungen die Herangehensweise an viele Störungen verändern könnten. Wir dürfen nicht vergessen, dass die traditionellen Ansätze bei schweren Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen nicht immer wirksam sind. Die sichere Verabreichung von psychedelischen Substanzen könnte in diesem Fall vorteilhaft sein.
In welchen Bereichen hat sich die psychedelische Therapie als vorteilhaft erwiesen?
Dank der Studien medizinischer, akademischer und pharmakologischer Einrichtungen wird der Nutzen dieser Substanzen immer bekannter. Die Mikrodosierung bewirkt Veränderungen in den Mechanismen des Gehirns, die zu einer Beruhigung von emotionalem Schmerz, erhöhter geistiger Konzentration und einer veränderten Wahrnehmung führen. In folgenden Bereichen konnten signifikante Verbesserungen erzielt werden:
- Abhängigkeit
- Anhaltende Depression und Angstzustände
- Krebs im Endstadium mit existenziellen Ängsten. In diesem Fall verbessert die Behandlung die Stimmung der Patienten.
- In der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, dass die Behandlung mit Methylendioxymethamphetamin die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung beispielsweise bei Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleuten reduziert.
Die Illegalisierung von Psychedelika in den 1960er Jahren führte zu deren Stigmatisierung. Erst in den 1990er-Jahren wurden diese Substanzen dank einer neuen Biotechnologie, die sich auf die Verbesserung von Behandlungen der psychischen Gesundheit konzentrierte, wieder intensiv erforscht.
Psychedelische Therapie: Welche Arten gibt es?
Die psychedelische Therapie umfasst verschiedene Substanzen, die wissenschaftlich erforscht wurden. Teilweise versuchen Aufsichtsbehörden diese Therapie zu blockieren, doch es findet allmählich ein Mentalitätswandel statt. Die Therapie soll in den kommenden Jahren standardisiert werden. Derzeit kommen folgende Substanzen zum Einsatz.
1. Psilocybin
Wie bereits erwähnt, ist Psilocybin der aktive Wirkstoff der “Magic Mushrooms”. Diese Substanz wurde besonders gut untersucht. Ein in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlichter Artikel hebt das Potenzial dieses Alkaloids als Antidepressivum hervor. Allerdings müssen die Wirkmechanismen besser untersucht werden.
2. LSD
Lysergsäurediethylamid bewirkt eine dynamischere Gehirnaktivität. Dies ist ein Schritt hin zu Veränderungen im Verhalten und Denken. LSD ist wirksam bei der Behandlung von Süchten und bei unheilbar kranken Patienten, die unter schweren Angstzuständen leiden.
3. Ayahuasca
Ayahuasca verändert das Bewusstsein und seine Hauptsubstanz, N,N-Dimethyltryptamin oder DMT, wirkt als wichtiges Halluzinogen. Eine in der Zeitschrift Psychopharmakologie veröffentlichte Untersuchung sowie andere Studien zeigen, dass diese Therapieform die Stimmung positiv beeinflussen kann.
Die therapeutische Anwendung von Ayahuasca – in streng überwachten klinischen Umgebungen – könnte bei Alkohol-, Kokain- und Tabaksucht vorteilhaft sein.
4. MDMA
Methylendioxymethamphetamin oder MDMA, auch bekannt als Ecstasy oder Molly, ist eine psychoaktive synthetische Droge, welche die Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin beeinflusst. Sie erzeugt Wohlbefinden, reduziert Ängste und steigert die Energie. In der Zukunft könnte sie bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen zur Anwendung kommen.
Psychedelische Therapie: die Anwendung
Das National Center for Biotechnology Information und die US National Library of Medicine erforschen die Möglichkeiten der psychedelischen Therapie besonders intensiv. Derzeit gibt es keine klare und einheitliche Regelung, wie die Substanzen verabreicht werden.
Die Einnahme erfolgt durch Mikrodosierung, die Menge ist also sehr gering – in der Regel ein Zehntel oder sogar ein Zwanzigstel einer normalen Dosis. Allerdings müssen die folgenden Richtlinien beachtet werden:
- Die ständige Überwachung der möglichen Auswirkungen ist nötig.
- Ein Screening und ein medizinisches Aufnahmeverfahren sind erforderlich, um Personen zu identifizieren, die tatsächlich von dieser Therapie profitieren können.
- Die Verabreichung von psychedelischen Substanzen wird von einer Fachkraft, die auf diese Technik spezialisiert ist, in einem klinischen Umfeld durchgeführt.
- Die Einnahme erfolgt im Abstand von zwei bis vier Wochen. Es hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass die Wirkung von Psilocybin bei der Behandlung von Depressionen in der Regel einen Monat lang anhält.
Das Journal of Psychopharmacology erwähnt, dass abgesehen von den positiven Erfahrungen mit Mikrodosen von Psychedelika künftige Forschungen, die sich auf die Risiken konzentrieren, unabhängig von den verabreichten Mengen, angebracht sind. Die Forscher empfehlen präklinische Studien, die biologische und kognitive Parameter abdecken.
Obwohl psychedelische Therapiemethoden nachweislich Vorteile in verschiedenen Bereichen der psychischen Gesundheit bringen, ist es noch nicht möglich, genau zu beschreiben, welche Veränderungen im Körper hervorgerufen werden, um die berichteten Wirkungen zu erzielen.
Eine Therapie, die noch in den Kinderschuhen steckt
Die psychedelische Therapie ist nicht für jeden geeignet, strenge Auswahlkriterien sind deshalb erforderlich. Es gibt Kontraindikationen, sowohl psychologischer als auch physiologischer Art. Manche Patienten werden von vorneherein ausgeschlossen, weil sie empfindlicher auf die Substanzen reagieren. Dazu gehören zum Beispiel:
- Menschen mit Schizophrenie
- Patienten mit einer Vorgeschichte von Epilepsie
- Personen mit Psychosen und schwerer emotionalen Dysregulation
- Patienten mit kardiovaskulären Problemen
Wir haben es also mit einem Ansatz zu tun, der wissenschaftlich sehr interessant ist, sich aber noch in der Anfangsphase befindet. Klinische Studien sind ermutigend, aber man darf nicht vergessen, dass die genauen Wirkmechanismen noch unbekannt sind. Das bedeutet, dass die Behandlungen hochgradig personalisiert sind und jederzeit überwacht werden müssen. Die psychedelische Therapie könnte jedoch in den kommenden Jahren als nützliche Methode zur Förderung der psychischen Gesundheit anerkannt werden.
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