Positive Aktivitäten für Menschen mit Depressionen
Menschen mit Depressionen neigen dazu, sich zurückzuziehen und ihre Hobbys aufzugeben. Dadurch sind keine Verstärker mehr vorhanden, die ihr Belohnungssystem aktivieren und die Freisetzung von Dopamin begünstigen. In der Folge gelangen depressive Menschen in einen Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.
Aktivitäten, die früher Spaß machten, verlieren an Interesse, da sie nicht mehr motivieren. Menschen mit Depressionen haben oft einfach nicht die nötige Energie, ihren früheren Hobbys nachzukommen. Wenn die Depression auf einen Verlust zurückzuführen ist, kann es natürlich auch sein, dass die Person nicht mehr da ist, mit der gemeinsame Freizeitaktivitäten unterhaltsam und spannend waren. Die Verhaltensaktivierung ist bei Stimmungsstörungen jedoch grundlegend, um Betroffenen zu helfen und sie wieder in Routinen zu integrieren, die sie von negativen Gedanken abhalten.
Vorurteile über Hobbys
Manche Menschen denken, dass Hobbys ausschließlich für Personen mit viel Freizeit sind oder für jene, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Sie werden auch als profitables Geschäft angesehen, für das hohe Kosten gezahlt werden müssen. Freizeitaktivitäten zeugen jedoch von einer guten psychischen Gesundheit: Du kannst dich dabei entspannen, Emotionen oder Ängste abbauen und Ausgleich finden, während du zusammen mit anderen Spaß hast. Dies wirkt sich sehr positiv auf die sozialen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen aus. Der Körper setzt Dopamin frei – ein Neurotransmitter, der für Wohlbefinden sorgt.
Wer will, findet Zeit für ein Hobby. Meistens reicht es schon, weniger in sozialen Netzwerken zu surfen oder den Serienkonsum zu reduzieren. Viele glauben allerdings, dass Freizeitaktivitäten bei Depressionen nutzlos sind. Genau das Gegenteil ist der Fall: Für depressive Menschen sind unterhaltsame Aktivitäten besonders wichtig, um aus dem beschriebenen Kreislauf auszubrechen und auch für andere Dinge Motivation zu finden.
Wir skizzieren anschließend drei einfache Ideen, die dir helfen können, den ersten Schritt zu tun, ohne außer Haus gehen zu müssen.
Basteln und Werken
Handwerkliche Tätigkeiten befreien den Geist: Du konzentrierst dich auf das Werken und kannst deine Gedanken von Kummer und Sorgen ablenken. Danach kannst du stolz auf das gefertigte Objekt sein. Ein Vorteil ist, dass du zu Hause beginnen kannst – ein erster Schritt, um deine Routine zu unterbrechen. Dinge reparieren oder restaurieren, Basteln und Heimwerken sind ausgezeichnete Beschäftigungen für Menschen mit Depressionen.
Kreatives Kochen
Probiere neue, kreative Rezepte aus! Auch dies ist eine vielversprechende Möglichkeit, aktiv zu werden und Stress und Angst einen Augenblick lang zu vergessen. Während du mit dem Kochen beschäftigt bist, denkst du nicht an deine Müdigkeit, deine Lustlosigkeit oder an deine Konzentrationsschwierigkeiten. Du genießt die Sinneserfahrung und kannst dir gesunde, vielseitige Mahlzeiten zubereiten und zur Ruhe kommen.
Ein Vorteil ist, dass Kochen für die meisten nichts Neues ist: Sie müssen sich nicht überwinden, außer Haus eine neue Sportart zu lernen oder viel Geld für ein neues Hobby auszugeben. Kochen hilft depressiven Menschen, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und Selbstfürsorge zu praktizieren. Dieser Prozess hat etwas Mütterliches an sich und ist sehr heilsam.
Schreiben und Geschichten erfinden
Auch das Schreiben ist sehr therapeutisch. Es kann ein Tagebuch sein oder eine erfundene Geschichte. Sehr hilfreich sind auch Briefe: Halte all deine Gedanken, Gefühle und deinen Kummer auf einem Blatt Papier fest und stecke es in ein Kuvert. Du brauchst keinen Absender und keinen Adressaten: Der Brief ist an niemanden gerichtet, doch wenn du ihn in einen Briefkasten wirfst, kannst du dich symbolisch von deinen Sorgen befreien.
Natürlich lösen Freizeitaktivitäten oder Hobbys nicht alle Probleme, doch diese einfachen Schritte helfen dir, deine pessimistische Routine zu unterbrechen. Beginne mit einfachen Dingen und lasse dir Zeit. Wir legen dir auch nahe, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du glaubst, an einer Depression zu leiden.
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