Paarkrisen nach der Geburt des ersten Kindes: Ursachen und Lösungen
Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Ereignis. Die Schwangerschaft kann eine Überraschung oder bis ins Detail geplant sein, was jedoch immer zutrifft: Das Leben der Eltern verändert sich damit unwiderruflich. Das emotionale Management ist grundlegend, um Paarkrisen zu vermeiden, die in dieser neuen Situation entstehen könnten.
Krisen können, müssen jedoch nicht entstehen. Doch in vielen Fällen stellt die Elternschaft das Paar auf die Probe. Nicht selten kommt es zu Erschöpfung, mangelnder Kommunikation oder anderen Situationen kommen, die sich negativ auf die Beziehung auswirken können. Der richtige Umgang mit den Emotionen kann in diesem Fall helfen, das Wohlbefinden wieder herzustellen.
Paarkrisen nach der Geburt des ersten Kindes
Die Situation kann zu einer tiefgreifenden Krise führen, die ständige Auseinandersetzungen, Konflikte, Vorwürfe oder eine negativen Dynamik zur Folge hat, die eskaliert. In anderen Fällen kommt es zur fortschreitenden Distanzierung und zu emotionaler Kälte zwischen den Partnern.
In beiden wirkt sich diese offensichtlich äußerst negativ auf die Bindung aus. Es kommt zu Traurigkeit, Wut, Unzufriedenheit, Problemen in der elterlichen Rolle und anderen Problemen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wohlergehen der Kinder eng mit dem ihrer Eltern zusammenhängt und letztere emotionale Schwierigkeiten auf sie übertragen. Dies sind nicht die besten Voraussetzungen um eine gute Bindung zum Kind aufzubauen.
Leider können diese Paarkrisen zu einer Trennung führen oder sich über Jahre hinziehen und die Lebensqualität der ganzen Familie beeinträchtigen. Deshalb ist es grundlegend, die Ursachen herauszufinden und schnellstmöglich etwas dagegen zu tun.
Mögliche Ursachen für Paarkrisen
Die neuen Anforderungen und die Anpassung an die Elternrolle ist nicht immer einfach. Folgende Faktoren können zu Krisen führen.
Persönliche Prozesse
Die Elternschaft löst innere Prozesse aus und führt deshalb auch zu Veränderungen individueller Natur. Die Frau erlebt Hormonschwankungen, die ihre Stimmung deutlich beeinflussen, ihr Körper verändert sich und sie ist insbesondere anfangs nach der Geburt des Kindes stark belastet.
Beide Eltern übernehmen große Verantwortung und ihre Identität verändert sich durch ihre neue Rolle. Sie erleben anfangs oft Unsicherheit, Angst, Verwirrung oder auch Schuldgefühle. Durch die enge Bindung zwischen Mutter und Kind kann sich der Vater verdrängt fühlen. Er muss sich ebenfalls an seine neue Rolle gewöhnen und seine Identität neu definieren, während er seine Bindung zu seinem Baby festigt.
Paarkrisen durch die Veränderung der Routine
Das tägliche Leben ändert sich mit der Ankunft eines Kindes komplett, denn das neue Familienmitglied ist jetzt Priorität. Die Zeitpläne müssen angepasst werden, die Eltern müssen auf bestimmte Aktivitäten verzichten, Rhythmus und Tagesablauf ändern sich und alles sollte perfekt funktionieren.
Diese Veränderungen sind oft schwierig, denn die Eltern müssen auf persönliche Vorlieben und individuelle Zeiten vielfach verzichten, um sich auf das Wohlergehen des Babys und der Familie zu konzentrieren.
Stress und Aufgabenteilung
Die Aufgabenteilung zählt zu den Hauptgründen für Diskussionen, nach der Geburt des ersten Kindes ist dies besonders häufig der Fall. Viele Paare treffen davor keine Vereinbarungen, doch mit Kind schaut alles anders aus. Die Betreuung und der Haushalt benötigen viel Zeit, die beide investieren sollten. Gegenseitige Unterstützung ist jetzt besonders wichtig, um Frust und Unmut zu verhindern.
Erschöpfung und Zeitmangel
Für das Paar selbst bleibt nur noch wenig Zeit und am Tagesende sind die Eltern meist erschöpft. In vielen Fällen leiden die Intimität und die Kommunikation in dieser Situation, was zur zunehmenden Entfremdung führen kann.
Wie du eine Paarkrise nach der Geburt eures ersten Kindes vermeiden kannst
Am besten beginnt ihr bereits vor der Geburt eures ersten Kindes mit einigen Maßnahmen, um spätere Paarkrisen zu verhindern oder dies zumindest zu versuchen. Folgende Tipps können euch dabei helfen:
- Bereitet euch vor der Geburt durch Informationen über die Veränderungen und neuen Aufgaben vor, die euch erwarten. Experten oder Eltern mit Erfahrungen können euch dabei helfen.
- Es kann immer zu Schwierigkeiten kommen. Deshalb solltet ihr bereits im Voraus über die Aufgabenverteilung, Routine etc. sprechen. Wer kümmert sich um welche Verpflichtungen? Natürlich müsst ihr flexibel sein, um euch nach den tatsächlichen Bedürfnissen und Aufgaben richten zu können.
- Nehmt euch Raum und Zeit für euch allein und zu zweit. Das ist am Anfang der Elternschaft nicht einfach, doch es ist für das psychische Wohlbefinden grundlegend. Ihr solltet unbedingt Zeit für euch selbst einplanen, um euren Aufgaben energiegeladen und mit Elan begegnen zu können. Geht gelegentlich zu zweit aus, genießt einen Film oder einen romantischen Abend.
- Hilfe ist ebenfalls wichtig, denn ihr könnt nicht immer alles alleine machen. Familie, Freunde oder Experten werden euch gerne zur Seite stehen.
Paarkrisen überwinden ist möglich
In der Regel handelt es sich nach der Geburt des ersten Kindes um eine Übergangsphase. Die Eltern müssen sich an ihre neue Rolle gewöhnen, den Alltag neu planen und neue Verantwortungen übernehmen. Die Kommunikation ist in dieser Zeit besonders wichtig: Das Paar muss in der Lage sein, über innere Zustände, Emotionen und Bedürfnisse zu sprechen und sich gegenseitig unterstützen.
Ihr seid ein Team, das zusammenhalten muss, um mögliche Hürden und Hindernisse zurückzulassen. Es ist grundlegend, Schweigen, Stolz und Vorwürfe zurückzulassen, um eine offene und selbstbewusste Kommunikation zu ermöglichen, die auf der Liebe aufbaut, die euch verbindet.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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