Nörgler, Jammerer und Grübler: verschieden und doch ähnlich
Es ist durchaus üblich, dass es den Menschen leichter fällt, sich zu beschweren und die Handlungen anderer Menschen zu beurteilen, während sie sich nicht an die eigene Nase fassen. Worüber beschweren sie sich? Was oder wen beurteilen sie? Warum kritisieren sie andere so gern? Und seien wir mal ehrlich, was bringt diesen Personen all das? Lies im Folgenden weiter, um mehr über das Verhalten der Nörgler, Jammerer und Grübler zu erfahren.
In der Regel ist die Tendenz zu kritisieren und sich zu beschweren, Teil einer sehr strukturierten Trägheit, die Teil eines Lebensstils ist, in dem wir zwischen verschiedenen Varianten unterscheiden können:
- Nörgler sind ziemlich einzigartig und individuell. Sie weisen systematisch darauf hin, was anderen und sogar sich selbst fehlt.
- Jammerer sind Cousins der Nörgler. Im Allgemeinen stärken sich diese beiden Persönlichkeiten gegenseitig.
- Und schließlich haben wir noch die Grübler, die immer und immer wieder auf ihre Gedanken zurückkommen. Diese Menschen können nicht anders, als über dieselben Ideen oder Bilder nachzudenken und sie zu überdenken. Einige dieser Gedanken sind Beschwerden, die sie äußern, während andere sich in ihren Gedanken niederlassen.
Im Allgemeinen ist es so, dass diese Einstellungen aus heiterem Himmel enstehen. Diejenigen, die es gewohnt sind, sich auf diese Weise zu verhalten, wissen es nicht einmal. Tatsächlich sind sie unglaublich stark an dieses System gewöhnt, bis zu dem Punkt, an dem sie sich ihrer Gedanken nicht einmal mehr bewusst sind.
Nörgler, Jammerer und Grübler und ihre negative Denkweise
Tatsächlich kommt ein Teil ihrer Denkweise von sich selbsterfüllenden Prophezeiungen. Wir beziehen uns damit auf Situationen, die aufgrund der negativen Einstellung der Nörgler, Jammerer und Grübler zu ihrer Umgebung, und sogar zu sich selbst, zum Leben erweckt werden. Letztendlich sind die Situationen, die ihre negativen Ideen beweisen, jedoch alles Produkte der Gedankenspiele, die sie selbst entwerfen.
Stellen wir uns ein hypothetisches Szenario vor. Stelle dir vor, du denkst und denkst und denkst, dass ein Vorstellungsgespräch schlecht laufen wird. Du bist dir sicher, dass du dich in Verlegenheit bringen wirst und dass die Person, die das Bewerbungsgespräch führt, nicht glaubt, dass du für den Job geeignet bist. Mit dieser Einstellung wirst du das Vorstellungsgespräch natürlich äußerst nervös, gestresst und ängstlich betreten. Infolgedessen ist es mehr als wahrscheinlich, dass du am Ende tatsächlich keinen Job bekommst. Und das Schlimmste daran ist, dass du wahrscheinlich denkst, dass du nichts damit zu tun hattest.
Darüber hinaus ist es noch schlimmer, wenn jemand mit diesem Profil (Nörgler, Jammerer und Grübler) zusätzlich an einer anderen Störung leidet. Dies wird infolgedessen zu ernsthaften Problemen führen, da das individuelle Unbehagen groß sein wird.
Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um eine einfache oder eine komplexe Behinderung handelt. Du könntest Kopfschmerzen haben, Panik verspüren, unter einer Essstörung oder Magen-Darm-Krämpfen leiden. Am Ende spielt dies jedoch keine Rolle. Denn das Beschweren wird dein Unbehagen mit Sicherheit nur verschlimmern.
Nörgler, Jammerer und Grübler folgen einem „Beschwerdeskript“ in ihrem Kopf
Meistens folgen diese drei Stile (Nörgler, Jammerer und Grübler ) einem mentalen Skript. Mit anderen Worten, einer Mustervorlage an Situationen, die ein gewisses Maß an Unbehagen verursachen. Der springende Punkt dieser negativen Szenarien ist der, dass sich der Einzelne beschwert oder kritisiert (entweder sich selbst oder andere).
Tatsächlich fällt es vielen Menschen, die diesen drei Einstellungen folgen, schwer, sich von ihrem mentalen Skript zu lösen. Der Grund dafür ist, dass ihnen der Text ausgeht, um entsprechende Lösungen anzuwenden. Infolgedessen widersetzen sie sich, problematische Situationen zu verändern. Denn was würden diese Menschen letzten Endes tun, wenn sie nicht kritisieren oder sich beschweren könnten, wenn es im Grunde alles ist, das sie kennen? Sie behalten ihre Probleme nur bei, um ihre Haltung aufrechtzuerhalten.
Nörgler, Jammerer und Grübler sind jedoch nicht alle gleich. So besteht eine Reihe von Unterschieden zwischen diesen Persönlichkeiten, die es wert sind, berücksichtigt zu werden:
- Nörgler und Jammerer äußern ihre Gedanken auf eine sehr explizite Weise. Dagegen läuft das Grübeln rein mental ab. Wann immer ein Grübler sich explizit äußert, wird sich dies in einer Beschwerde oder einer Kritik niederschlagen.
- Beschwerden sind unpersönlicher. Jammerer sprechen normalerweise über sich selbst und konzentrieren sich auf ihre Mängel. Stattdessen sind Nörgler interaktiver. Ihre Kritik ist oft an andere gerichtet, obwohl einige auch an sich selbst gerichtet sind (Selbstkritik). Trotzdem konzentrieren sich diese drei Einstellungen generell auf negative Aspekte.
Wie du siehst, können Nörgler, Jammerer und Grübler normalerweise Fehler in allem identifizieren, was sie sehen oder tun. Sie bemerken alle Details, ganz egal wie klein sie sind. Es ist, als ob es ihnen unangenehm wäre, ruhig zu bleiben. Seltsamerweise werden sie aber immer einen Weg finden, um auf Dinge und Menschen herabzuschauen.
Nörgler und ihr Neid
Wir sollten an dieser Stelle jedoch ein wichtiges Detail erwähnen. Nörgler neigen dazu, neidisch zu sein. Neid ist ein dunkles und disqualifizierendes Gefühl, das durch Kritik ausgelöst wird. Ob du es glaubst oder nicht, Neid ist so mächtig, dass er den Gesprächspartner von Fortschritten oder Erfolgen ablenken kann. Diese Leute können sich gegen einen Freund wenden, nur weil es etwas gibt, das ihnen fehlt.
Nörgler, Jammerer und Grübler haben normalerweise die Möglichkeit, ein halb volles oder halb leeres Glas zu sehen. Natürlich sind sie Spezialisten auf dem Gebiet, das Glas halb leer zu sehen. Selbst in den Fällen, in denen sie die Möglichkeit haben, die positive Seite der Dinge zu sehen, entscheiden sie sich dagegen. Sie finden Schutz in ihren Einstellungen zu Kritik und Beschwerden mit dem Ziel, die Dinge hervorzuheben, die hätten getan werden können und nicht die, die getan wurden.
Dabei geht es jedoch nicht darum, den negativen Aspekt der Dinge oder das, was fehlt, nicht zu berücksichtigen. Denn nur wenn wir auf unser Inneres achten, können wir uns verbessern, Fehler korrigieren und unsere Ergebnisse verbessern. In diesem Fall verweisen wir insbesondere darauf, durch das Überwiegen der Beschwerde und der Kritik auf das Negative hinzuweisen, und damit eine Veränderung unmöglich zu machen.
Wie Nörgler, Jammerer und Grübler ihre Handlungen blockieren
Das Beschweren ist ein Mechanismus, der die Möglichkeit behindert, eine Handlung zu ändern und diese zu verbessern. Diejenigen, die sich oft beschweren und kritisieren, werden zu sehr mitgerissen, wenn es um Probleme geht. Dies macht sie infolgedessen frustriert und führt dazu, dass sie sich immer weiter von den tatsächlichen Lösungen entfernen.
Es gibt noch etwas, das zu ihrer Frustration beiträgt. Wir sprechen hier über ihren Wunsch, immer genau zu bestimmen, was fehlt. Es ist, als wären die Dinge nie genug. Egal was sie tun, es hätte immer ein bisschen besser gemacht werden können.
Darüber hinaus ist bei Beschwerden ein wichtiger Faktor vorhanden: Untätigkeit. Jammerer kritisieren sich normalerweise selbst, ändern aber nichts. Ihre ganze Energie fließt in die Beschwerde und Beurteilung ihrer selbst oder ihrer Umgebung. Wenn keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden, die sich in Lösungen niederschlagen, besteht eine enorme Blockade, die das Beschweren begünstigen. Auf diese Weise bilden sie einen scheinbar endlosen Teufelskreis.
Auswirkungen von Kritik und Beschwerden auf das Selbstwertgefühl
Wie du siehst, wirken sich Kritik und Beschwerden unglaublich nachteilig auf das Selbstwertgefühl eines Einzelnen aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Menschen um sie herum damit anfangen, sich von ihnen zu entfernen. Schließlich umgibt sich niemand gerne mit Menschen, die permanent darauf hinweisen, was nicht getan wurde, was fehlt oder was der Fehler in allem ist.
Andererseits ist es auch schwierig, konstruktive Kritik zu üben. Kritik wird schließlich dazu verwendet, um darauf hinzuweisen, was fehlt und um zu disqualifizieren. Allerdings ist nicht nur der Inhalt der Kritik wichtig, sondern auch die Art und Weise, wie die Person sie ausdrückt. Der Ton, der Takt, die Mimik, die Handbewegungen und der allgemeine körperliche Ausdruck sind bei diesem Aspekt von entscheidender Bedeutung.
Es scheint, als hätten Jammerer ein Ziel: Ablehnung von anderen zu schaffen. Tatsächlich verwenden viele Jammerer Kritik, um andere zu disqualifizieren und sich an einen Ort der Überlegenheit zu versetzen. Dies geht Hand in Hand mit ihrem geringen Selbstwertgefühl: Sie haben das Gefühl, dies aufgrund ihres Minderwertigkeitsgefühls tun zu müssen.
Kritik in Bitten umwandeln
Viele Kritikpunkte, insbesondere solche, die in Beziehungen auftreten (seien es Paare, Eltern usw.), verbergen Wünsche. Grundsätzlich verbirgt sich hinter der Kritik dieser Person eine Anfrage, die sie stellen möchten.
Beispiele für Kritik mit einer verborgenen Anfrage
- Stell dir einen jugendlichen Sohn vor, der seine Eltern anschreit: „Ihr seid nie da, ihr kümmert euch immer nur um andere Dinge. Ihr hört mir nie zu!“ Das klingt nach einer Beschwerde, oder? Was er jedoch in Wirklichkeit sagt ist: „Ich liebe euch. Ihr müsst mehr Zeit mit mir verbringen.“
- Sehen wir uns ein weiteres Beispiel an. Stell dir vor, ein Ehemann sagt zu seiner Frau: „Du gehst immer so früh ins Bett. Du verbringst nachts nie Zeit mit mir!“ Diese Kritik könnte leicht mit folgender Aussage zu übersetzen sein: „Ich wünsche mir, dass du eine Weile bei mir bleibst, damit wir uns unterhalten können.“
Es ist wichtig, bei diesen Äußerungen etwas zu beachten. Wir sollten stets die Möglichkeiten und Ressourcen der anderen Person berücksichtigen. Wenn wir dies nicht tun, wird unsere Anfrage genau dort und dann fehlgeschlagen. Jedermanns Möglichkeiten sind unterschiedlich. Denke daher daran, dass die Tatsache, dass du etwas tun kannst, nicht bedeutet, dass eine andere Person dies auch tun kann. Analysiere daher zunächst, wie realisierbar deine Bitte ist, bevor du sie stellst.
Wenn sie schließlich kritisieren, stellen sich Nörgler und Jammerer in eine höhere Position als die der anderen Person. Denke daran, dass Kritik oft von einer Position der Perfektion ausgeht, in der die Menschen glauben, das Recht zu haben, so viel zu beurteilen, wie sie wollen. Allerdings führt dies natürlich dazu, dass der Gesprächspartner wütend wird.
Eine Anfrage zu stellen ist anders. Bei einer Bitte gibt es keine höheren und niedrigeren Positionen, da sich dabei alles um den Wert dreht. Wenn du eine Bitte aussprichst, schätzt du die andere Person und gibst ihr das Gefühl, emotional wichtig zu sein. Kritik dreht sich dagegen um die Disqualifikation der anderen Person.