Muskelschmerzen und Angst: Welchen Zusammenhang gibt es?

Oft bemerken wir den Zusammenhang zwischen der körperlichen und geistigen Gesundheit nicht. Deshalb sind wir uns nicht bewusst, dass Angst Muskelschmerzen verursachen kann. Erfahre mehr zum Thema.
Muskelschmerzen und Angst: Welchen Zusammenhang gibt es?
María Paula Rojas

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Paula Rojas.

Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2023

Viele tragen die Last der Angst in ihrem Alltag mit sich. Die Furcht, den Job zu verlieren, neue Menschen kennenzulernen oder Fehler zu machen… Diese Ängste können sich auch körperlich auswirken, ohne dass wir uns darüber bewusst sind. Mögliche Symptome sind Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Herzklopfen.

Die Muskelschmerzen können so stark sein, dass sie die Leistungsfähigkeit bei der Ausführung der täglichen Aktivitäten beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Angst und Muskelschmerzen zu verstehen. Wir zeigen dir heute außerdem einige hilfreiche Strategien, mit denen du deine Lebensqualität verbessern kannst.

Frau leidet an Muskelschmerzen

Warum kann Angst Muskelschmerzen auslösen?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Angst eine adaptive Reaktion auf äußere Situationen darstellt, die wir als gefährlich wahrnehmen. Sie wird von unangenehmen Gefühlen begleitet, die körperliche und emotionale Spannungen erzeugen. Infolgedessen kann es zu Reaktionen wie erhöhter Herzfrequenz, beschleunigter Atmung, Gefäßverengung und Muskelverspannungen kommen, während sich der Körper auf die Flucht vorbereitet.

Manche Menschen neigen zu Muskelschmerzen, die jedoch ihre körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Wenn sie länger an Stress leiden, kommt es zu körperlichen Spannungen, die gleichzeitig die psychische Gesundheit belasten. Besonders häufig treten die Schmerzen im Rücken-, Schultern- und Nackenbereich auf.

Wie verarbeitet das Gehirn das Angst und Schmerzen?

Wissenschaftler haben festgestellt, dass sowohl Schmerzen als auch Angst eine komplexe Wechselwirkung mit den Systemen haben, die den Körper im Gleichgewicht halten. Und das alles als Reaktion auf einen Reiz, der bedrohlich sein könnte. Es handelt sich um einen Prozess, der kognitive, emotionale und sensorische Informationen über äußere Reize integriert.

Auf der Ebene des Gehirns ist zu beobachten, dass der anteriore cinguläre Cortex aktiv ist, wenn wir Angst oder Muskelschmerzen empfinden. Besonders aktiv ist dieses Gehirnareal, wenn der Reiz unangenehm ist und Unbehagen oder Schmerzen verursacht, wodurch Flucht- und Vermeidungsverhalten gefördert werden

Es ist jedoch bekannt, dass Schmerz auch andere Teile des Gehirns aktiviert, wie den somatosensorischen Kortex, den insularen Kortex, das Kleinhirn, die Basalganglien und den Thalamus. Diese Aktivierung kann stattfinden, ohne dass der äußere Reiz, der das Unbehagen verursacht, notwendig ist. Beo Angst, Depression oder Stress ist die Aktivität besonders stark.

Muskelschmerzen und Angst: Wie kommt es dazu?

Wie bereits erwähnt, ist der Zusammenhang zwischen Muskelschmerzen und Angst unbestreitbar. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die Entwicklung dieser beiden Beschwerden besonders häufig am Arbeitsplatz auftritt. Die Leistung der Arbeitskraft ist geringer, sie fühlt sich unwohl und ist nicht produktiv oder benötigt vielleicht sogar eine Krankschreibung, was natürlich auch für das Unternehmen negative Folgen hat.

Es ist wichtig, sowohl die Angstzustände als auch die Muskelschmerzen zu therapieren. Dehnübungen und spezifisches Training kann helfen. Ferner solltest du dein emotionales Gleichgewicht fördern, dein Selbstwertgefühl verbessern und Strategien gegen deine Ängste in die Praxis umsetzen.

Frau macht Dehnübungen gegen Muskelschmerzen

Was tun, um angstbedingte Muskelschmerzen zu reduzieren?

Verschiedene Strategien können dir helfen, deine Angst und deine Muskelschmerzen zu lindern. Besonders vorteilhaft ist psychologische Hilfe. Zusätzlich können dir folgende Maßnahmen helfen:

  • Übe dich in Achtsamkeit. Mit dieser Praxis verbesserst du dein körperliches Bewusstsein und lernst, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Du kannst innere und äußere Faktoren identifizieren, die deine Angst auslösen, und dir der Folgen bewusst werden.
  • Wende die kognitive Umstrukturierung an: Das ist eine effektive Technik, um Situationen, die Angst auslösen können, viel objektiver zu betrachten. Sie hilft bei der impulsiven Steuerung von Reaktionen auf widrige Situationen.
  • Praktiziere Entspannungstechniken: Diese Techniken bauen Spannungen ab und reduzieren auch Angst und dadurch ausgelöste Muskelschmerzen. Du wirst dir über alle Körperbereiche bewusst und kannst diese spezifisch von Spannungen befreien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Angst und Muskelschmerzen gibt. Denke daran, dass jede Situation, in der du dich unwohl fühlst, direkte Auswirkungen auf deine körperliche Gesundheit haben kann. Sobald du die Kontrolle über die Angst erlangst, kannst du auch körperliche Beschwerden wie Muskelschmerzen lindern.


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