Menstruationsmigräne, eine sehr häufige Realität
Die Menstruationsmigräne ist ein sehr schwächendes pathophysiologisches Phänomen, das von Erbrechen und Schwindel begleitet werden kann. Im Durchschnitt tritt sie einige Tage vor der Menstruation auf und ist noch etwa 48 Stunden nach ihrem Einsetzen vorhanden. Damit können sich viele Frauen in der Situation wiederfinden, dass sie sich fast eine Woche lang sehr eingeschränkt fühlen.
Hausärzte verschreiben in diesem Fall Medikamente, doch diese erzielen nicht immer die erwartete Wirkung. Gynäkologen und Neurologen sind für dieses Leiden zuständig, um Patientinnen die bestmögliche Behandlung zu bieten.
Im Allgemeinen ist diese Migräne viel problematischer als die mit der Menstruation verbundenen Symptome. Dies bedeutet, dass zweifellos ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich ist, um eine hilfreiche Therapie zu finden.
Beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) treten häufig Kopfschmerzen auf. Es gibt jedoch Frauen, die jeden Monat intensive Migräneanfälle erleben.
Menstruationsmigräne: Was ist das?
Wir wissen, dass Migräne direkt mit einer abnormalen Stimulation des Trigeminus-Gefäßsystems (VTS) zusammenhängt. Es ist ein neurologisches Problem, das bei einer Entzündung bestimmter Hirnnerven auftritt, die pochende Kopfschmerzen sowie Lichtempfindlichkeit oder Erbrechen verursacht. Doch was hat dies mit der Menstruation zu tun?
Zunächst ist Migräne eine Erkrankung, die bei Frauen in größerem Maße auftritt. Auslöser für dieses Problem sind die Menstruation sowie hormonelle Veränderungen. Eine in The Lancet veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass weitere Forschungen nötig sind, um diese Krankheit zu verstehen. Die Mechanismen der Menstruationsmigräne sind noch unklar.
Es handelt sich um eine Pathophysiologie, die einen sehr breiten Bevölkerungskreis betrifft. Daher sind wirksamere Behandlungen erforderlich.
Was sind die Symptome?
Wichtig ist zunächst, die menstruelle Migräne von Spannungskopfschmerzen zu unterscheiden, die auch vor und während der Periode auftreten können. Letztere äußern sich durch beidseitige Kopfschmerzen, die den gesamten Kopf betreffen.
- Die Menstruationsmigräne tritt nur einseitig auf und ist stechend oder pochend.
- Sie beginnt einige Tage vor der Menstruation und endet erst einige Tage nach Einsetzen der Periode.
- Der Schmerz verschwindet nicht mit Schmerzmitteln und wird durch Speisen und Getränke wie Kaffee, Schokolade, Wein, Käse, Aufschnitt oder Industriegebäck intensiver.
- Betroffene verspüren plötzlich Hitze oder Kälte.
- Weitere Symptome sind Müdigkeit und Durchfall-Episoden.
- Auch Schwindel und Erbrechen treten häufig auf.
- Die Licht- und Geräuschempfindlichkeit nimmt zu.
- Menstruationsmigräne kann mit oder ohne Aura auftreten. Das heißt, dass manche Frauen bereits vor der Migräne Sehstörungen, Kribbeln oder andere Symptome spüren.
Die Menstruationsmigräne kann einige Stunden oder in den schwersten Fällen mehrere Tage andauern. Ist dies der Fall sind die Patientinnen im Alltag sehr eingeschränkt.
Was sind die Auslöser für diese Art von Migräne?
Wie bereits erwähnt, sind die Auslöser der menstruellen Migräne noch nicht ausreichend erforscht. Bis heute wird folgende Hypothese in Betracht gezogen:
- Diese Art von Kopfschmerzen ist mit einer Abnahme der weiblichen Hormone wie Östrogen und Progesteron verbunden.
- Einige Tage vor der Menstruation und gerade in den ersten Tagen nach ihrem Einsetzen sinken der Spiegel dieser Hormone drastisch.
- Bei Frauen, die im Allgemeinen an Migräne leiden, sind die Beschwerden während der Menstruation intensiver.
- Andererseits können auch Faktoren wie Stress oder falsche Ernährung dieses Phänomen verstärken.
- Migräne hat immer eine Familiengeschichte.
Wie wird Menstruationsmigräne behandelt?
Eine Forschungsarbeit der London City Migraine Clinic aus dem Jahr 2002 empfiehlt zwei Behandlungsansätze. In leichten Fällen können nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) helfen. Des Weiteren kommen bei akuter Migräne häufig Triptane zum Einsatz, also selektive Serotoninrezeptor-Agonisten.
Wie bereits erwähnt, funktionieren diese Therapien jedoch nicht immer wie erwartet. Deshalb greifen viele auf Verhütungsmethoden zurück, um den Hormonspiegel zu regulieren. Andererseits ist es auch wichtig, auf Diät- und Stresssituationen zu achten. Alle Lebensmittel, die Amine enthalten, wie Käse, Wurst, Schokolade sowie Lebensmittelzusatzstoffe neigen dazu, Entzündungen zu verstärken.
Falls du an Menstruationsmigräne leidest, solltest du dich unbedingt fachärztlich untersuchen und beraten lassen. Des Weiteren empfehlen sich gesunde Lebensgewohnheiten, um die Beschwerden möglichst gering zu halten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- MacGregor EA, Chia H, Vohrah RC, Wilkinson M. Migraine and menstruation: a pilot study. Cephalalgia. 1990 Dec;10(6):305-10. doi: 10.1046/j.1468-2982.1990.1006305.x. PMID: 2289231.
- MacGregor EA, G. Vetvick M. Menstrual migraine: a distinct disorder needing greater recognition. The Lancet, Neurology. P304-315, APRIL 01, 2021DOI:https://doi.org/10.1016/S1474-4422(20)30482
- Macgregor E. A. (2009). Menstrual migraine: therapeutic approaches. Therapeutic advances in neurological disorders, 2(5), 327–336. https://doi.org/10.1177/1756285609335537