Menschen mit perversen Charakterzügen

Perverse Menschen sind nicht in der Lage zu lieben und Zuneigung auszudrücken. In der Überzeugung, dass die Welt böse ist, werden sie unsensibel und gefühllos, um nicht zu leiden.
Menschen mit perversen Charakterzügen
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2022

Menschen mit perversen Charakterzügen werden häufig “sexuell unübliche Praktiken” zugeschrieben, doch in der Fachwelt und den Diagnosehandbüchern (DSM-IV und ICD 10) ist die Definition komplexer und wird eindeutig von sexuellen Funktionsstörungen und Paraphilien differenziert. Erfahre heute mehr über dieses Thema.

Menschen mit perversen Charakterzügen

Perverse Menschen leiden an zwanghaften und zerstörerischen Gedanken. Es handelt sich eindeutig um einen abweichenden Persönlichkeitszustand, der Betroffene dazu führt, böswillige und zerstörerische Reaktionen gegenüber anderen zu entwickeln.

Mann mit perversen Charakterzügen

Zahlreiche wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass perverses Verhalten angeboren sein kann. Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass ein Mangel an Zuneigung in frühen Stadien (im Säuglingsalter) die Entwicklung eines perversen Geistes begünstigen kann.

Menschen mit perversen Charakterzügen entwickeln eine zwiespältige Persönlichkeit. Sie sind sich immer über ihre Fantasien bewusst und sie versuchen, andere Menschen zu verletzen, zu demütigen und zu erniedrigen.

In Fällen, in denen ein Zusammenhang mit einer sexuellen Perversion (Paraphilie) besteht, benötigen Betroffene Szenarien, in denen sie ihren Wunsch nach Zerstörung und obszönen Handlungen entwickeln können, um die während der Kindheit oder Jugend real oder fiktiv erlittenen Ärgernisse auf diesen Ort zu übertragen.

Durch die Unterwerfung und Demütigung des Opfers erlebt der Mensch mit perversen Charakterzügen ein Gefühl des Triumphs, der Kontrolle und der Überlegenheit. Kurz gesagt, er hat das Gefühl, Rächer zu sein und nicht ein Opfer.

“Das Böse, das ein perverser Mensch verursacht, ist wahllos, aber er bevorzugt Menschen, die ihm nahe stehen, wie Familienmitglieder oder Liebespartner.”

Paul-Claude Recamier

Ein Mensch mit perversen Charakterzügen in der Familie oder im Bekanntenkreis

Wenn wir die Paraphilie ausgrenzen, interpretiert die Psychoanalyse die Perversion als eine nosographische Struktur: Perversion, Neurose und Psychose.

Frau mit perversen Charakterzügen

Ein Mensch mit perversen Charakterzügen entwickelt ein bis zu einem gewissen Grad psychopathisches Verhalten, das sich von der Kindheit bis ins Alter manifestiert und in allen Bereichen seines Lebens, von der Familie bis zum Arbeitsplatz, zum Tragen kommt.

Es gibt gemeinsame Merkmale, die diese Menschen prägen. Sie sind an ihrer Aggressivität und ihrem Egoismus zu erkennen und handeln impulsiv, unangepasst und eigennützig.

Menschen mit perversen Charakterzügen pflegen mit ihrer Umwelt wenig oder keine Kommunikation. Sie streben in allen Bereichen nach Perfektion und ziehen dabei alle anderen mit. Es sind Menschen ohne Empathie, denen es absolut an Respekt für andere mangelt.

“An bösen Taten lernt sich fort die böst Tat.

Sophokles

Nach Ansicht von Psychiatern ist die zunehmende Bösartigkeit dieser Menschen in der Regel mit einer emotionalen Isolation verbunden, die aufgrund von sozialem oder emotionalem Groll, Hass, Misserfolgen usw. wächst. Deshalb sprechen wir von einem Teufelskreis, der sich immer weiter dreht.

Es gibt keine Heilung für einen perversen Geist

Bei Menschen mit perversen Charakterzügen wird die Möglichkeit einer Heilung nicht in Betracht gezogen. Die Behandlung muss damit beginnen, der betroffenen Person klarzumachen, dass sie an einer Pathologie leidet und eine pharmakologische und institutionelle Behandlung benötigt. Die Umerziehung der Emotionen unter entsprechender professioneller Anleitung ist das Ziel.

Röntgendiagnostische Aufnahmen des Gehirns zeigen, dass bei pathologischen Perversen einige Bereiche, die mit Emotionen zu tun haben, einen gewissen Grad an Beeinträchtigung aufweisen. In diesem Fall kommen Antidepressiva und Antipsychotika als Teil der Behandlung zum Einsatz.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.