Kann Spermidin bei neurodegenerativen Krankheiten helfen?

Erfahre heute Interessantes über Spermidin, eine Substanz, die in allen natürlichen Organismen vorkommt.

Spermidin hat sich schnell als echter Geheimtipp herumgesprochen. Es handelt sich um eine chemische Verbindung natürlichen Ursprungs, die endogen ist, das bedeutet, dass sie im menschlichen Körper gezielt gebildet wird, um Krankheitserreger aller Art abwehren zu können. Bereits um 1870 wurde dieser mittlerweile als Wundermittel bekannte Wirkstoff in der Samenflüssigkeit von Männern gefunden und erhielt so seinen Namen. Als Entdecker gilt der Wissenschaftler und Lehrer Philipp Schreiner, der diese Substanz zum ersten Mal isolierte.

Heute weiß man, dass Spermidin nicht nur in allen menschlichen Körperzellen vorkommt. Dieses Polyamin ist in allen lebenden Organismen und Körperzellen präsent: von Bakterien bis zum Menschen. Deshalb finden wir Spermidin in Lebensmitteln und können es gezielt zur Verbesserung kognitiver Prozesse einsetzen. Günstiger ist es allerdings, sich nicht auf einen wechselhaften Anteil dieses Polyamins zu verlassen. Wer ein spezifisches Präparat kauft, kann die Wirkstoffmenge optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Warum sich Spermidin wohltuend auf den gesamten Organismus auswirkt

Eine Ernährung, die reich an natürlichem Spermidin ist, wirkt sich positiv auf die Lebenserwartung und die Lebensqualität aus. Diese Substanz aktiviert die Zellerneuerung und hält so die Zellen jung und gesund. Studien der Universitäten Innsbruck und Graz konnten bestätigen, dass Spermidin den zellulären Reinigungsprozess (Autophagie) aktiviert, was für den gesunden Alterungsprozess grundlegend ist.

Die Autophagie wird mit zunehmendem Alter weniger effizient, deshalb kann es zu Ablagerungen in den Zellen kommen, die unter anderem zu Demenz, Atherosklerose, Diabetes oder Krebs führen können. Spermidin könnte in diesem Zusammenhang vorteilhaft sein, da es den Selbstreinigungsprozess der Zellen fördert. Dieser Prozess kann auch durch Fasten, zum Beispiel durch Intervallfasten, ausgelöst werden.

Hilft Spermidin bei neurodegenerativen Krankheiten?

In den zitierten Studien konnten die Forscher auch feststellen, dass dieses Polyamin die kognitive Leistungsfähigkeit steigert. Grund dafür ist, dass diese Substanz die Funktionsweise der Mitochondrien verbessert. Es handelt sich um kleine Energiekraftwerke innerhalb der Zellen mit einer Größe von bis zu 5 Mikrometern. Ihre Hauptaufgabe ist, die Zellen mit Energie zu versorgen. Mehr Energie wirkt sich unter anderem positiv auf die Gedächtnisleistung aus.

Weitere Studien sind nötig, um die Wirkungen von Spermidin genauer zu erforschen.

Ab wann empfiehlt sich die Einnahme von Spermidin?

Die Wissenschaft geht derzeit davon aus, dass es bereits ab einem Lebensalter von 25 Jahren zu einer Abnahme der Recycling-Vorgänge im menschlichen Organismus kommt. Bei Männern vermindert sich die Fähigkeit zur Autophagie etwas später. Menschen mit einer starken Regenerationsfähigkeit sind widerstandsfähiger und können verschiedenen Krankheiten vorbeugen.

Spermidinhaltige Lebensmittel empfehlen sich deshalb schon im jugendlichen Alter. Außerdem haben Nahrungsmittel, die Spermidin aufweisen, auch viele andere Vorteile. Dazu gehören nämlich unter anderem folgende:

• Obst im Allgemeinen, dunkle Weintrauben, Birnen, Äpfel und Grapefruit im Speziellen
• Weizenkeime
• Speisepilze, unter anderem Shiitake
• Hülsenfrüchte: Linsen, Erbsen und Soja
• Gemüse: Blumenkohl, Brokkoli, Kartoffeln, Salat
• Nüsse
• gereifter Käse (insbesondere Cheddar)

Die Mittelmeerkost enthält besonders viele Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Fisch und Nüsse, deshalb liefert sie auch gesunde Mengen an Spermidin.

Der Spermidin-Gehalt in Lebensmitteln hängt jedoch stark von den Bedingungen bei der Kultivierung der Pflanzen ab, deshalb wird die empfohlene Tagesmenge von bis zu 6 mg über die Ernährung meistens nicht erreicht. Vergiss jedoch nicht: Bevor du Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, solltest du dich auf jeden Fall von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten lassen.

Welche Vorteile hat Spermidin – kurzer Überblick

Kurz zusammengefasst: Spermidin ist eine natürliche Substanz, die in allen Organismen zu finden ist. Wir haben uns heute vorwiegend auf die kognitiven Vorteile konzentriert, dieses Polyamin kann jedoch noch viel mehr. Ein kurzer Überblick:

• Spermidin verbessert die Funktionsweise der Mitochondrien.
• Es verbessert die Fähigkeit zur Autophagie. Dadurch können unnötige Zellbestandteile abgebaut werden. Dies ist unter anderem wichtig in der Prävention gegen Diabetes, Demenz, Arteriosklerose und Tumore.
• Die Aktivierung der zellulären Selbstreinigung schützt auch vor frühzeitigen Alterungsprozessen.
• Dieses Polyamin könnte dadurch auch die Lebenserwartung und die Lebensqualität verbessern.
• Studien an Tieren haben ergeben, dass Spermidin vor Alzheimer schützen könnte. Weitere Forschungen in diese Richtung sind unbedingt nötig.
• Eine indische Studie weist darauf hin, dass Spermidin vor Diabetes schützen könnte.
• Eine Studie der Charité in Berlin im Zusammenhang mit Covid-19 und anderen Viren legt nahe, dass dieses Polyamid die Virusvermehrung hemmen könnte.
• Verschiedene Studien weisen auch darauf hin, dass Spermidin das Herz schützt.
• Aus einer in der Zeitschrift The American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie unter der Leitung von Stefan Kiechl geht außerdem hervor, dass eine spermidinreiche Ernährung aus epidemiologischer Sicht die Überlebensrate bei Menschen erhöhen könnte.

Aus all diesen Gründen solltest du in deinen Ernährungsplan unbedingt spermidinhaltige Lebensmittel einplanen, um in den Genuss dieser Vorteile zu kommen. Mit einem Nahrungsergänzungsmittel hast du mehr Kontrolle über die Einnahme dieser Substanz, lasse dich jedoch davor fachärztlich beraten.