Kann mich meine Stimme attraktiver machen?

Marilyn Monroe wandte eine ganz bestimmte Technik an, um verführerischer zu wirken: Sie veränderte den Tonfall ihrer Stimme. Auch du kannst dein Potenzial nutzen!
Kann mich meine Stimme attraktiver machen?
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 07. Dezember 2021

Marilyn Monroe soll in der Kindheit an Stottersymptomen gelitten haben, doch sie trainierte später ihre Stimme, um die berühmten gehauchten Worte auszusprechen, mit denen sie beispielsweise John F. Kennedy zum Geburtstag gratulierte. Sie wusste, dass ein höherer, sanfter Ton eine verführerischere Waffe sein konnte.

Wir alle wissen, dass ein guter Redner nicht nur mit den Inhalten seiner Ansprache fasziniert. Mit dem richtigen Tonfall kann er sein Publikum in wenigen Sekunden fesseln und gleichzeitig das Gefühl von Wahrhaftigkeit und Authentizität vermitteln. Denn wie Sappho, die griechische Dichterin, bereits wusste: “Das Schöne ist gut, und wer gut ist, wird auch schön.”

Unsere Stimme ist also ein mächtiges Werkzeug, um andere in unseren Bann zu ziehen. Dies ist nicht nur im privaten Bereich sehr nützlich, sondern auch im Arbeits- und Berufsumfeld. So gibt es spezifische Kurse und Ausbildungen, um zu lernen, die Stimme richtig zu modulieren. Doch warum sind manche Stimmen besonders attraktiv?

Studien zeigen, dass Frauen Männer mit tiefen Stimmen immer attraktiver finden.

Amigos hablando sobre cómo puede tu voz hacerte parecer más atractivo

Was macht die Stimme eines Menschen besonders attraktiv?

Die Stimme verrät viel mehr über einen Menschen, als wir glauben. Nicht nur Marilyn Monroe machte sich dies zunutze. Lauren Bacall folgte dem Rat ihres Entdeckers Howard Hawks, um auf der großen Leinwand erfolgreich zu sein. Innerhalb weniger Monate entwickelte sie einen unverwechselbaren tiefen Ton, der an Heiserkeit grenzte. Diese Stimme war der ihres Partners Humphrey Bogart sehr ähnlich. Im Laufe der Zeit hat sich sogar der Name Bogart-Bacall-Syndrom für eine Art von Dysphonie eingebürgert, an der viele Menschen, die mit ihrer Stimme arbeiten, leiden.

Auch wenn sich die meisten Menschen auf den körperlichen Aspekt konzentrieren, wenn es um die Kunst der Verführung geht, ist es interessant, sich daran zu erinnern, dass unsere Stimme ein Werkzeug mit großem Potenzial ist. Du musst nur wissen, wie du sie modulierst und den richtigen Rhythmus findest, um andere zu fesseln. Wenn die großen Hollywood-Stars damit erfolgreich waren, warum nicht auch du?

Wenn wir ein interessantes Gespräch mit jemandem führen, neigen wir dazu, den Tonfall unserer Stimme anzupassen, um eine stärkere emotionale Verbindung mit der anderen Person herzustellen.

Mit der Stimme flirten

Wenn du mit deiner Stimme deine Attraktivität unterstützen möchtest, musst du sie direkt nutzen, denn eine Audionachricht erzielt nicht dieselbe Wirkung. Die Kunst der Verführung besteht aus kleinen Details: Nähe, der Blick, das Lächeln… Wir machen dasselbe mit unserer Stimme: Wir verändern sie, gestalten sie tiefer und sanfter, so wie Lauren Bacall, oder hoch und verführerisch wie Marilyn Monroe. Männer setzen mehrheitlich auf einen sehr tiefen, rauen Tonfall.

Eine Forschungsarbeit der Universität von Sussex und der Universität von Wroclaw sowie andere Studien bestätigen, dass Männer in der Regel Frauen mit tieferen Stimmen bevorzugen. Frauen finden eine tiefe, fast geflüsterte Stimmlage besonders attraktiv.

Prosodisches Entrainment: die emotionale Verbindung im Gespräch

Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass wir die Tonlage unserer Stimme verändern, wenn wir versuchen, jemanden zu verführen. Diese Tonverschiebungen in unseren Gesprächen werden als prosodisches Entrainment bezeichnet. Wir sind darin alle unbewusst ausgezeichnete Meister. Wir verändern unsere Stimmlage, um gemocht zu werden und vor allem, um eine emotionale Verbindung herzustellen.

Wenn wir also diese Variationen in unserer Tonlage durchführen, ohne uns dessen bewusst zu sein, liegt das hauptsächlich an einer Tatsache: Echte Bindungen gehen über die bloße körperliche Attraktivität hinaus. Sie werden in unseren Dialogen zementiert.

Frau trainiert Stimme

Kann deine Stimme dich attraktiver klingen lassen? Ja, nutze dein Potenzial!

Wir verändern unsere Stimmen, wenn wir mit kleinen Kindern sprechen und auch wenn wir versuchen, jemanden dazu zu bringen, uns zu mögen. Im Laufe unserer Evolution haben diese Variationen es uns leichter gemacht, bedeutungsvolle Bindungen einzugehen. Wir passen unseren Tonfall an, um zu überzeugen, zu gefallen, zu überreden, zu unterhalten und sogar zu amüsieren.

Wenn du dich also fragst, ob dich deine Stimme attraktiver machen kann, weißt du jetzt, dass die Antwort Ja lautet. Doch wie kannst du das erreichen? Der Schlüssel dazu ist, eine niedrigere Tonlage und ein langsameres Tempo. Das Modulieren, Verlangsamen, Innehalten oder das Hauchen einiger Worte im Stil von Marilyn Monroe sowie die raue Stimmlage im Bogart-Bacall-Stil funktionieren immer.

Vergiss jedoch deine Gefühle nicht: Ein ruhiger und zuversichtlicher Geist ist der beste Verführer!


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Pisanski, K., Oleszkiewicz, A., Plachetka, J., Gmiterek, M., & Reby, D. (2018). Voice pitch modulation in human mate choice. Proceedings. Biological sciences285(1893), 20181634. https://doi.org/10.1098/rspb.2018.1634
  • Valentova, J. V., Tureček, P., Varella, M., Šebesta, P., Mendes, F., Pereira, K. J., Kubicová, L., Stolařová, P., & Havlíček, J. (2019). Vocal Parameters of Speech and Singing Covary and Are Related to Vocal Attractiveness, Body Measures, and Sociosexuality: A Cross-Cultural Study. Frontiers in psychology10, 2029. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.02029
  • Valentova JV, Varella MA, Havlíček J, Kleisner K. Positive association between vocal and facial attractiveness in women but not in men: A cross-cultural study. Behav Processes. 2017 Feb;135:95-100. doi: 10.1016/j.beproc.2016.12.005. Epub 2016 Dec 14. PMID: 27986472.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.