Junge Menschen der Generation Z konsumieren selten Alkohol

Junge Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 zur Welt kamen, entscheiden sich immer häufiger, wenig oder gar keinen Alkohol zu konsumieren - eine sehr positive Tendenz.
Junge Menschen der Generation Z konsumieren selten Alkohol
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Gonzalo Blanco Sardina

Letzte Aktualisierung: 10. November 2023

Junge Erwachsene der Generation Z (zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren) verzichten immer mehr auf Alkohol. Die Daten einer Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov Global Profiles zeigen, dass rund 49 Prozent der jungen Menschen gar keinen Alkohol trinken. Im deutschen Durchschnitt verzichten 46 Prozent und im Alter zwischen 45 und 54 Jahren nur 41 Prozent auf alkoholische Getränke.

Auf ähnliche Ergebnisse kommt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Der Trend des Alkoholkonsums geht zurück, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Teilen der Welt. Eine britische Studie zeigt, dass 16- bis 25-Jährige zunehmend auf Alkohol verzichten, da es ein besseres Bild macht. Auch in den USA verzichten immer mehr Jugendliche auf dieses Suchtmittel.

Junge Menschen der Generation Z konsumieren selten Alkohol
Der Gedanke des moderaten Alkoholkonsums wurde bei jüngeren Menschen nach der Pandemie populär.

Generation Z: Achtsame Trinker

Diese Generation Z hat als erste – aber nicht als einzige – die Herausforderungen und Hashtags angenommen, die in den sozialen Netzwerken zum Thema Alkoholkonsum kursieren. Tags wie #alcoholfree oder #soberlife helfen jungen Menschen dabei, den Alkoholkonsum besser zu kontrollieren. Viele von ihnen sind keine Abstinenzler, sondern verstehen sich als bewusste oder achtsame Trinker.

Rosamund Dean (2017) hat den Begriff achtsame Trinkergeprägt. In ihrem Buch “Mindful Drinking: How Cutting Down Can Change Your Life” erklärt sie Strategien, die helfen, den Alkoholkonsum nicht zur Gewohnheit zu machen oder als Verpflichtung zu betrachten. Sie berichtet darin, wie sie zur Erkenntnis kam, dass es besser ist, den Alkoholkonsum zu reduzieren: Während ihrer Schwangerschaft verzichtete sie komplett auf Alkohol und wurde sich darüber bewusst, wie viel Geld sie davor für Wein ausgegeben hatte. Sie kam schließlich zu dem Schluss, dass es besser ist, bestimmte Getränke für wichtige Anlässe aufzusparen.

#sobercurious

Ein weiterer Hashtag, der in sozialen Netzwerken wie TikTok Verbreitung findet, ist es #sobercurious. Es geht um die Einladung, alkoholfreie Pläne und Unterhaltungen zu genießen. Auch Hashtags wie #sobriety, #soberlife, #alcoholfree oder #sobrietyforwomen sind beliebt.

In ihrem Buch “Sober Curious” berichtet die englische Schriftstellerin Ruby Warrington, dass sie zwar in der Lage war, ihren Alkoholkonsum zu kontrollieren, doch mehr trank als sie wollte und nicht nein sagen konnte. Sie konzentriert sich in ihrem Buch auf eine Reihe von Fragen und Überlegungen, die dabei helfen sollen, den Konsum von alkoholischen Getränken zu kontrollieren. Warum dieses Bier und warum jetzt?

Ruby Warrington gründete später den Club Soda, eine Internet-Community, die zum Verzicht oder zum achtsamen Konsum von Alkohol einlädt. Etwa die Hälfte der 70.000 Mitglieder ist eher an kontrolliertem Trinken interessiert als an absoluter Abstinenz. Das rasante Wachstum dieser Gemeinschaft in den USA ist darauf zurückzuführen, dass sich die Generation Z über die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf ihre psychische Gesundheit Sorgen macht.

Generation Z
Experten weisen darauf hin, dass Alkohol immer schädlich ist.

Reicht es aus, den Alkoholkonsum zu reduzieren?

Weniger Alkohol ist eine sehr positive Tendenz, doch reicht es aus, den Konsum zu reduzieren? Viele Experten weisen darauf hin, dass Alkohol immer schädlich ist, auch in kleinen Mengen. Eine 2021 in The Lancet Oncology veröffentlichte Studie zeigt, dass der “moderate” Alkoholkonsum (weniger als zwei Bier am Tag) jährlich mehr als 100.000 Krebserkrankungen verursacht.

In den sozialen Netzwerken kursieren viele Herausforderungen und Aktionen mit Hashtags wie #alcoholfree oder #sobrecurious. Es ist ein Trend, der junge Menschen dazu einlädt, eigene Trinkgewohnheiten und den sozialen Druck rund um Alkohol zu hinterfragen. Experten zufolge gibt es keine bessere Strategie als “Null Alkohol”. Die gegenwärtige Tendenz führt auf jeden Fall in die richtige Richtung.


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