Jeder Vater sollte stets bedingungslos lieben

Jeder Vater sollte stets bedingungslos lieben

Letzte Aktualisierung: 17. April 2017

Die Rolle des Vaters hat sich im Laufe der Zeit verändert und in der heutigen Zeit scheint sie nicht mehr eindeutig definiert zu sein. Früher war sie klarer gestaltet: Der Vater hat die Familie versorgt und hatte stets das letzte Wort. Er war die fürsorgliche und strenge Stimme der Autorität, aber kümmerte sich nicht unbedingt um die Erziehung der Kinder und noch weniger um Aufgaben im Haushalt. Alles schien in geregelten Bahnen abzulaufen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild des Mannes und selbstverständlich auch das des Vaters radikal geändert. Doch in einem Punkt sind sich die Väter von früher und heute noch immer einig: Sie möchten, dass ihre Kinder Erfolg haben.

„Sei Herr über dein Zuhause und du wirst wissen, wie viel Brennholz und Reis kostet. Ziehe deine Kinder auf und du wirst wissen, wie viel du deinen Eltern zu verdanken hast.“

Orientalisches Sprichwort

Früher war es dem Vater wichtig, seine Kinder zu ehrlichen und fleißigen Menschen zu erziehen, die zu ehrenwerten Bürgern wurden. Auch heute noch verfolgt der Mann diese Logik, aber mittlerweile sind manche Väter zu regelrechten„Managern ihrer Kinder geworden. Sie möchten nicht nur, dass ihre Kinder gute Bürger werden, sondern auch dass sie die besten auf einem bestimmten Gebiet werden, wie beispielsweise im sportlichen Bereich.

Diese Väter sind an den Wochenenden bei Turnieren oder Veranstaltungen ihrer Kinder stets dabei. Dort stehen sie am Spielfeldrand oder hinter den Kulissen und bewerten die Leistung ihrer Kinder, damit sie zu den besten werden. Sie mischen sich hier so sehr ein, dass sie ihre gesamte Erziehung nur noch auf die Erfolge ihrer Kinder konzentrieren und möchten sogar durch ihre Kinder ihre eigenen Träume ausleben. Diese Väter wollen, dass ihre Kinder jetzt das erreichen, was sie nicht umsetzen konnten, und ab einem gewissen Punkt sind sie mehr Talentförderer als Väter.

Der direkte und indirekte Druck durch den Vater

Die männliche Vorstellung von Erfolg ist viel anspruchsvoller und begrenzter als die weibliche. Aus diesem Grund fällt es vielen Vätern so schwer, einen Unterschied zwischen dem Heranziehen eines erfolgreichen Kindes und dem eines glücklichen Kindes zu machen. Für einen Großteil dieser Väter sind das Synonyme und deshalb richten sie die Erziehung ihrer Kinder darauf aus, dass diese Erfolge erzielen, besonders wenn es Konkurrenz gibt.

Diese Eltern möchten auf die Erfolge ihrer Kinder stolz sein. Hin und wieder können sie aber ihren eigenen Wunsch nicht von den Wünschen ihrer Kleinen unterscheiden. Kinder möchten im Allgemeinen ihre Eltern glücklich machen und lernen, ein Lächeln und ein Ausdruck der Zufriedenheit zu interpretieren, wenn sie etwas gut gemacht haben, schneller ans Ziel gekommen sind, ein Tor geschossen oder eine 1 in Mathe bekommen haben. Wenn ihre Eltern stolz auf sie sind, gibt ihnen das ein Gefühl von Sicherheit. So fügen sie sich ganz einfach diesen Bestätigungen oder Missbilligungen.

Es kommt durchaus vor, dass sich der Vater dem Kind gegenüber gleichgültig verhält, wenn es nicht in dem vom Vater erwarteten Bereich hervorsticht. Vielleicht missbilligt er das nicht auf direktem Wege, doch auf indirektem passiert das häufig. Worte der Enttäuschung werden dann ausgesprochen und genauso oft distanzieren sich Väter auch von ihrem Kind, das sie enttäuscht hat.

Von Vätern, die sich durch ihr Kind verwirklichen wollen

Väter, die sich in vielen Fällen so verhalten, sind im Grunde genommen Kinder, die sich selbst noch einmal verwirklichen wollen. Es kann gut sein, dass auch sie das Opfer einer ähnlichen Erziehung waren. Man hatte zu hohe Erwartungen an sie und vielleicht haben sie nicht alle erfüllt. Und wenn sie sie erfüllt haben, dann war das begleitet von ständigem Druck und großem Leid.

Ihre Kinder erinnern sie an sich selbst als sie klein waren. Sie möchten das noch einmal versuchen, was ihnen selbst nicht gelungen ist: Sie wurden nicht zum Messi des Fußballteams, waren kein Klassensprecher oder wurden zum reichsten Unternehmer überhaupt. Sie fühlen eine Leere und übertragen diese auf ihre eigenen Kinder. Das tun sie unbewusst und sie haben eigentlich nur die besten Absichten. In Wahrheit ist es ihr Wunsch, dass ihre Kinder besser werden als sie selbst und ein schöneres Leben führen.

Das Problem an dieser Erziehung ist, dass ein wichtiger Faktor außen vor bleibt: die wahre und reine Liebe. Diese Liebe, die dazu fähig ist, die Entwicklungsphasen und die Fehler der Kinder zu respektieren. Durch sie akzeptieren wir einen Menschen so wie er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen.

Die Liebe des Manager-Vaters kann sehr tiefgründig sein, doch trotzdem ist sie egoistisch. Solch ein Vater macht sich mehr Sorgen über sich selbst und sein eigenes Glück als um das wirkliche Wohlbefinden seines Kindes. Doch ein Vater sollte seinem Kind den Rücken stärken, ihm Vertrauen schenken und seine Liebe sollte bedingungslos sein. Ein Kind hat es immer verdient, anerkannt zu werden, ganz gleich, ob es Erfolge erzielt oder einen anderen Lebensumstand erfährt.

Liebe Eltern, es lohnt sich diesen Artikel heute zu lesen

„Ein Kind ist ein Wesen, durch welches wir sehr intensiv
lernen, wie man jemanden mehr als sich
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Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Brett Cole


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