J.R.R. Tolkien: Ein Leben in Büchern

J.R.R. Tolkien’s Leben ist so inspirierend wie seine Arbeit. Der Schöpfer der epischen Mittelerde erlebte viele Nöte, die teilweise seine Kreationen inspirierten. Lies im Folgenden weiter, um mehr über ihn und sein Leben zu erfahren!
J.R.R. Tolkien: Ein Leben in Büchern
Juan Fernández

Geschrieben und geprüft von dem Historiker Juan Fernández.

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2023

Bekannt für seine bedeutenden literarischen Werke, die die moderne Fantasie prägten, hätte das Leben von J.R.R. Tolkien selbst zu einer großartigen Lektüre inspirieren können. Tatsächlich wurden einige seiner bemerkenswertesten Gedichte von seiner Beziehung zu seiner zukünftigen Frau inspiriert.

Tolkien war geprägt von seiner Kindheit als Waise, vom Krieg, der Liebe, seinem tiefen religiösen Glauben und seinem unglaublichen literarischen Geist.

Wir wissen durch seine Briefe, dass Tolkien sich nicht von den historischen oder politischen Ereignissen inspirieren ließ, die er durchlebte oder die ihn direkt beeinflussten. Seine Arbeit war jedoch von der Melancholie seines Lebens geprägt. Sein Sinn für die Liebe, den Glauben oder seine Liebe zur Natur waren vielmehr die Grundlage für viele seiner Charaktere.

Tolkien verlor sowohl Vater als auch Mutter und wuchs als Waise auf

J.R.R. Tolkien: seine Kindheit

Tolkien wurde 1892 in Orange Free State im heutigen Südafrika unter dem Namen John Ronald Reul Tolkien geboren. Sein Vater war ein britischer Bankier, der später in Südafrika starb. Er reiste mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Großbritannien und lebte mit ihnen, bis er 12 Jahre alt war.

Die Familie hatte keine Unterstützung vom Rest ihrer Familie, da Mabel (Tolkien’s Mutter) zum Katholizismus konvertiert war. Allerdings hatte die die katholische Kirche zu dieser Zeit keinen guten Ruf und es wurde daher als beschämend angesehen, ein Teil davon zu sein.

Im Jahre 1904 starb Mabel und ließ ihre Kinder unter der Obhut eines katholischen Priesters zurück. Sein Name war Francis Xavier Morgan, lateinamerikanischer-britischer Abstammung, der in der Jugend der Brüder eine wichtige Rolle spielte. Der Priester bezahlte ihre Ausbildung und fand auch eine  Unterkunft für sie. Diese Fürsorge und Liebe sorgte dafür, dass J.R.R Tolkien den Priester tiefstens respektierte.

Edith: Seine große Liebe

Genau dort, in einem dieser gemieteten Häuser, traf J.R.R. Tolkien Edith Bratt, als er 16 Jahre alt war. Ebenfalls ein Waisenkind und drei Jahre älter als er, bekundeten sie bald ihre ewige Liebe zueinander. Für Pater Francis war dies eine Unannehmlichkeit, da er glaubte, dass sie Tolkien von seinem Studium und der Gewährung eines Stipendiums ablenken könnte. Vor allem aber war sie keine Katholikin.

Durch seine Briefe wissen wir jetzt, wie schmerzhaft all dies für Tolkien war. Dennoch entschied er sich, dass Pater Francis Recht hatte. So trennten sie sich nach ein paar gemeinsamen Ausflügen für drei Jahre.

Zu Lebenzeite von Tolkien wurden nur Der Hobbit und Der Herr der Ringe veröffentlicht

Die Geburt eines Genies

Nach einem gescheiterten Versuch, im Alter von 18 Jahren, erhielt Tolkien ein Stipendium für Oxford, während Edith in Birmingham arbeitete. Während seines Aufenthalts in Oxford lernte er drei großartige Freunde kennen und gründete den TCBS-Club, in dem sie ihre Liebe zur Literatur und zu Sprachen teilten.

Schon früh hatte er mit der Idee gespielt, Sprachen zu schaffen und sich dabei von germanischen Dialekten inspirieren lassen. Zusammen mit seinen Freunden hatte er eine Idee; eine Mythologie für England zu schaffen, wie das Griechische oder das Römische, und Tolkiens Sprachen würden ein Teil davon werden.

An seinem 21. Geburtstag schrieb er Edith, um ihre Liebe wiederzubeleben. Allerdings hatte sie sich zwischenzeitlich verlobt. Tolkien, nie einer, der aufgeben würde, reiste daraufhin nach Birmingham, um sie zu überzeugen, und seine Bemühungen wurden belohnt, das sie sich bald darauf verlobten.

Nachdem er Edith davon überzeugt hatte, zum Katholizismus überzutreten, heirateten sie im Jahre 1916. Im selben Jahr reiste er nach Frankreich, um im Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Dort verlor er zwei seiner besten Freunde und wurde krank. Danach war er nie mehr derselbe.

„Denn auch die Weisen können nicht alle Enden sehen.“

-J.R.R. Tolkien-

J.R.R. Tolkien und seine literarischen Werke

Seine harte Arbeit und Disziplin brachten ihm eine Lehrstelle als Englischprofessor ein. Trotzdem schrieb er weiter und ließ sich dabei von seiner Zeit als Soldat und dem Verlust seiner beiden Freunde inspirieren. Nach und nach schuf er ein magisches Universum, das er mit einigen seiner Kollegen wie C. S. Lewis teilte, und erschuf die Inklings. Viele seiner Ideen stammten aus Geschichten, die er seinen Kindern vorlas oder von Familientreffen.

Aufgrund seines unglaublichen Perfektionismus schrieb er viele Dinge um, sogar mehr als das, was er veröffentlichte. Seine erste Arbeit, die sich in Mittelerde abspielte, war Der Hobbit. Zusammen mit Der Herr der Ringe sind diese beiden Werke, die einzigen, die zu Lebenzeiten von J.R.R. Tolkien veröffentlicht wurden. Alle weiteren veröffentlichten Texte in Bezug auf diese Welt verdanken wir seinem Sohn Christopher.

Das Leben von Tolkien inspirierte seine fantastischen Geschichten

Kurz gesagt, alle Nöte in seinem Leben haben sich bei vielen seiner Kreationen als entscheidend erwiesen. Diese idyllische Sicht auf das traditionelle Leben entspringt seinen Erfahrungen als junges Waisenkind in einer Industriestadt.

Ebenso kommt die Tragödie des Rings aus seiner katholischen Interpretation der Welt. Die unmöglichen Liebesgeschichten spiegeln ebenfalls sein eigenes romantisches Leben wider. Die Kameradschaft seiner Charaktere ähnelt am ehesten dem, was Tolkien selbst erlebt hat. Über Mittelerde zu lesen bedeutet, auch ein wenig über den großartigen Autor selbst zu lesen.


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  • Carpenter, Humphrey (2002) J.R.R. Tolkien, una biografía, Planeta DeAgostini.

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