Interessenverlust: Wie kommt es dazu?
Der Interessenverlust ist in vielen Situationen ein alltägliches Phänomen: Du verlierst das Interesse an deiner Arbeit, an einem Hobby oder auch an bestimmten Personen… Wo einst Befriedigung oder sogar Euphorie den Ton bestimmten, findest du plötzlich nur noch Langeweile, Enttäuschung oder Unbehagen. Doch wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen haben der Interessenverlust oder die Teilnahmslosigkeit?
In vielen Fällen kommt es in der Folge zu Schuldgefühlen, Frustration und Unentschlossenheit. Deshalb und aus anderen Gründen solltest du den Ursachen für das fehlende Interesse immer auf den Grund gehen. Erfahre heute mehr über dieses Thema.
Welche Ursachen führen zum Interessenverlust?
Die Gründe sind sehr vielfältig, wir nennen nachfolgend jedoch einige der wichtigsten.
Wenn es zur Gewohnheit wird…
Sich etwas anzugewöhnen ist Teil des Lernprozesses. Durch die ständige Wiederholung verliert jedoch die Angewohnheit ihren Reiz, deshalb reagierst du nicht mehr auf dieselbe Weise und verlierst allmählich dein Interesse. Für dieses Phänomen gibt es zahlreiche Beispiele: Du gewöhnst dich an bestimmte Geräusche, siehst die Werbung nur noch unbewusst, gewöhnst dich an das ständige Meckern deines Kindes… die Wirkung geht mit der Zeit verloren. Die Reize verlieren an Kraft und rufen keine Reaktion mehr hervor.
Auch in Beziehungen stabilisieren sich die Werte der verschiedenen Neurotransmitter mit der Zeit. Auf diese Weise weicht die Verliebtheit einer kameradschaftlichen Liebe, bei der die anfängliche Euphorie durch ein höheres Maß an Intimität und Engagement ersetzt wird.
Übermäßige Sicherheit und Interessenverlust
Manchmal verlieren wir das Interesse, weil wir Dinge für selbstverständlich halten. Wir stellen uns Herausforderungen und versuchen, Ziele zu erreichen, doch danach kommt die Entspannung. Die Freude ist nach der Zielerreichung nicht mehr so intensiv. Wenn du beispielsweise bereits einen Job oder einen bestimmten Bekanntheitsgrad hast, glaubst du vielleicht, dich nicht mehr anstrengen zu müssen, denn die Herausforderung ist nicht mehr gegeben.
Ob aus Gewohnheit oder erhöhter Zuversichtlichkeit, du verlierst dein Interesse und widmest dich lieber anderen Dingen, die dein Leben bereichern. Allerdings wird damit auch deine Leistungskraft geringer und deine sozialen Beziehungen leiden, wenn du dich nicht mehr um nahestehende Personen kümmerst.
Was tun gegen den Interessensverlust?
Viele Menschen denken, dass es keinen Weg gibt, den beschriebenen Prozess zu verhindern, da er Teil des Lebens ist. Es ist richtig, dass eine passive Haltung nichts nützt und auch nicht glücklich macht. Die Flucht aus einer Situation ist auch kein Ausweg, denn die Hoffnung, dass es das nächste Mal anders wird, wird nicht erfüllt werden, wenn du deine Haltung nicht änderst.
Interesse entsteht durch tägliche Aktivitäten. Wenn du nur noch Gleichgültigkeit empfindest, musst du die Ursachen dafür herausfinden und deinem Leben sowie deinen Mitmenschen wieder einen Wert geben. Du siehst die schönen Dinge des Lebens vielleicht nicht und hast die Fähigkeit verloren, zu genießen.
Werde dir jeden Tag über die schönen Dinge des Lebens bewusst, sei dankbar und halte nicht alles für selbstverständlich. Erinnere dich daran, wie sehr du dich danach gesehnt hast, was du jetzt hast und genieße die kleinen Dinge, um Zufriedenheit zu erreichen. Kümmere dich um deine Beziehungen und versuche, das Beste zu geben. Du musst tätig werden, um dein Interesse an den Menschen und Dingen wieder zu wecken!
Anhedonie oder die Unfähigkeit, Freude zu empfinden
Der Interessenverlust ist ein Symptom der Anhedonie und kann auch auf psychische Störungen wie Depression oder Schizophrenie hinweisen. Du verlierst die Fähigkeit, Freude zu empfinden und fühlst dich teilnahmslos. Dies kann sich unter anderem auf deinen Appetit, deine Beziehungen und auf deine Freizeitaktivitäten auswirken. Die Schattierungen dieses Zustands sind unterschiedlich geprägt.
Falls dein Interessenverlust über längere Zeit anhält, solltest du dich unbedingt psychologisch beraten lassen. Sobald du die genauen Ursachen kennst, kann dir eine Therapie helfen, die Freude und das Interesse an dir selbst und deiner Umwelt wiederzufinden.
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