In jedem Buch wartet ein Satz darauf, zu deinem ganz persönlichen zu werden

In jedem Buch wartet ein Satz darauf, zu deinem ganz persönlichen zu werden

Letzte Aktualisierung: 18. Januar 2017

Ein Mensch und ein Buch haben vieles gemeinsam, unter anderem die Eigenschaft, grenzenlos erkundbar zu sein. Aus diesem Grund bedeutet Lesen nicht nur, Zeit mit Wörtern zu verbringen, es kann uns auch dabei helfen, uns mithilfe der Worte anderer besser kennenzulernen.

Das Lesen gleicht einer Reise, die uns zu unbekannten Welten führt, sogar zu bisher verborgenen Orten unserer selbst. Du solltest dich auf diese Reise begeben, denn je weiter sie dich führt, desto tiefer dringst du in deine eigene Persönlichkeit ein und es wird dir leichter fallen, dich von alldem zu entfernen, was dir nur schadet.

Ein Buch ist grenzenlos, weil es immer wieder etwas zu entdecken gibt

So sagte das schon der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges, der sich das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorstellte. Und es stimmt, dass gerade eine Bibliothek unendlich ist, denn in der Literatur gibt es Eroberungen, Geschichten, Liebe, Fantasiewelten, Gedanken, aber vor allem gibt es dort so viele Möglichkeiten wie Federn, um sie zu schreiben.

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Sobald wir ein Buch aufschlagen, schenkt uns sein Autor die Möglichkeit, Einblick in etwas zu bekommen, das zuvor ihm gehörte. Er schenkt uns sein inneres Universum, damit jeder Leser die Chance bekommt, es kennenzulernen, zu interpretieren und besonders, um es neu zu erfinden. Hin und wieder gibt es in einem Buch Sätze, die darauf warten, zu unseren eigenen zu werden. Sie wollen von uns entdeckt werden, damit wir auch uns selbst entdecken.

„Ein aufgeschlagenes Buch ist ein Gehirn, das spricht; ein geschlossenes ist ein Freund, der wartet; ein vergessenes ist ein Freund, der vergibt; ein kaputtes ist ein Herz, das weint.“

Indisches Sprichwort

Auch die Bedeutung eines Wortes wird zu etwas Unendlichem, denn durch es tauchen wir in Welten ein, die wir uns ohne die Hilfe eines Buches wahrscheinlich nicht hätten vorstellen können. Ist es nicht so, dass diese unendlichen Weiten in uns selbst weiterleben? Wir werden zu Herrschern über diese Welten, weil sie uns zu Welten unserer eigenen Person führen, die wir zuvor nicht kannten.

Lesen ist eine Reise durch das eigene Sein

Es gibt Situationen, in denen die Traurigkeit so groß ist, dass es uns unmöglich erscheint, auszudrücken, was wir im Inneren spüren. Der argentinische Schriftsteller Julio Cortázar hat einmal gesagt: „Worte reichen nie aus, wenn das, was gesagt werden muss, die Seele überströmt.“  Deshalb ist es interessant, dass Wörter unsere Einstellung doch ändern können.

Ein paar Sätze können schon ausreichen, um uns dabei zu helfen, das Glas als halb voll anzusehen, obwohl es vor Kurzem für uns noch halb leer war. Aus diesem Grund sollten wir uns der Macht, die diese kleinen Giganten in Bezug auf Menschen haben, bewusst werden.

Wenn wir verreisen, ist es eines der besten Dinge, die Unendlichkeit der Realitäten kennenzulernen, die die Welt für uns bereithält. Lebensarten, die zuvor noch undenkbar für uns waren oder die wir uns nicht einmal vorstellen konnten, bewundern wir auf einmal und sie machen uns sogar neugierig, sodass wir mehr über sie erfahren möchten. Das Gleiche passiert auch, wenn wir lesen, wobei es hier so ist, dass je weiter wir reisen, desto mehr lernen wir uns kennen.

„Um weit zu reisen, gibt es kein besseres Schiff als ein Buch.“

Emily Dickinson

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Zu akzeptieren, dass es auf jeder Reise sehr schwierige Abschnitte gibt, ist auch Teil des Lebens und die Lösung hierfür ist nicht, vor diesen holprigen Wegen zu fliehen, sondern sie mitsamt ihren Hürden zu nehmen. Je länger wir auf ihnen verweilen, desto größer wird die Belohnung sein und desto besser werden wir uns selbst kennenlernen.

Ändere deine Welt und tauche in die Welt der Literatur ein

Natürlich ist es einfacher, Fantasiewelten zu erschaffen, als die reale Welt zu ändern, aber alles, was uns heute umgibt, hat sicherlich einmal utopisch angefangen. Hier ein Beispiel: Und wenn Christoph Kolumbus nicht hätte beweisen wollen, dass man auf dem Westweg nach Indien gelangt…?

Es ist gut, an das Unmögliche zu glauben, denn eines Tages sind wir eventuell dazu in der Lage, es Realität werden zu lassen: Am wichtigsten ist, nicht die Hoffnung auf etwas zu verlieren, das uns einen Grund dafür gibt, zu wachsen.

„Du darfst nicht vergessen, dass das, was wir heute Realität nennen, gestern noch reine Vorstellung war.“

Aus: “Der Doppelgänger” von José Saramago

Wir wissen alle, dass die Realität subjektiv ist und dass wir sie mit einer positiven Einstellung an uns anpassen können. Daher müssen wir an unseren Träumen festhalten, auch wenn diese manchmal unerfüllbar scheinen. Greifen wir doch auf diese Sätze zurück, die in Büchern erschienen sind, die uns geprägt haben, und schreiben unsere eigene Geschichte. Wir haben bereits ein paar Ideen; nun ist es an der Zeit, neue Möglichkeiten zu erschaffen, um glücklich zu sein.

Es lohnt sich, wenn dir eine Träne gestohlen wird, solange der Dieb ein Buch ist

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