Hypnotika und Anxiolytika: Anwendung und Missbrauch

Hypnotika und Anxiolytika sind Medikamente, die häufig gegen Schlaf- und Angststörungen bei Erwachsenen verschrieben werden. Aber weißt du, welche Nebenwirkungen durch die Einnahme und den Missbrauch dieser Substanzen auftreten können? In unserem heutigen Artikel erfährst du alles Wissenswerte darüber.
Hypnotika und Anxiolytika: Anwendung und Missbrauch

Letzte Aktualisierung: 25. September 2020

Heutzutage verschreiben Ärzte ihren Patienten sehr häufig Hypnotika und Anxiolytika. Tatsächlich ist der Konsum dieser Medikamente seit dem Jahr 2000 weltweit signifikant angestiegen. Benzodiazepine sind die am häufigsten von Erwachsenen eingenommenen Psychopharmaka.

Die kontrollierte Einnahme von Medikamenten ist ein wichtiges Thema, insbesondere in Bezug auf Psychopharmaka. Viele dieser Substanzen können erhebliche Nebenwirkungen verursachen, die nicht einfach ignoriert werden dürfen. Darüber hinaus sind sich die Patienten dieser möglichen Nebenwirkungen manchmal gar nicht bewusst, wenn sie mit der Einnahme beginnen.

Der langfristige Konsum von Psychopharmaka kann dazu führen, dass Patienten eine Abhängigkeit oder Sucht entwickeln. Was als niedrig dosierte Behandlung für eine vorübergehende Situation begann, wirkt sich häufig langfristig auf die physische und psychische Lebensqualität des Patienten aus.

Hypnotika und Anxiolytika - Tabletten

Was sind Hypnotika und Anxiolytika?

Hypnotika und Anxiolytika sind eine Gruppe von Psychopharmaka, die das zentrale Nervensystem dämpfen. In erster Linie werden sie zur Behandlung von Symptomen bei Angststörungen eingesetzt. Allerdings können sie auch zur Linderung von Schlafstörungen verwendet werden.

Diese Substanzen setzen die Funktionen des Nervensystems herab, verlangsamen es und tragen so zur Reduzierung oder Beseitigung der Symptome von Angststörungen bei. Allerdings können sie auch andere Gehirnfunktionen wie die Koordination oder die Reaktionszeit beeinträchtigen.

Benzodiazepine sind die bekannteste Gruppe von Anxiolytika. Sie lassen sich in verschiedene Typen unterteilen, je nachdem ob sie lang- oder kurzfristig wirken:

Die am häufigsten verwendeten Medikamente in dieser Gruppe sind Alprazolam, Lorazepam und Lormetazepam. Heutzutage nutzen viele Menschen diese Substanzen als schnelle Lösung, um den Alltagsstress des hektischen Lebens zu bewältigen. Allerdings können bei missbräuchlicher Einnahme schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass du diese möglichen Konsequenzen kennst, bevor du sie verwendest.

Der Missbrauch von Hypnotika und Anxiolytika

Wie wir bereits erwähnt haben, werden diese Medikamente regelmäßig gegen Angst- und Schlafstörungen bei Erwachsenen verschrieben. Kurzfristig ist dies eine sichere und effektive Behandlungsmethode. Allerdings können bei längerer Einnahme verschiedene unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, unter anderem folgende:

  • Erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche.
  • Risiko kognitiver Beeinträchtigungen und Demenz.
  • Toleranz und Abhängigkeit.
  • Außerdem kann die Einnahme paradoxerweise zu gesteigerter Angst führen.

Allerdings können diese Nebenwirkungen auch bei Patienten auftreten, die therapeutische Dosen erhalten. Daher raten Experten davon ab, die empfohlene Behandlungsdauer zu überschreiten. Das bedeutet, dass sie bei Schlaflosigkeit nie länger als vier Wochen und bei Angststörungen nie länger als 12 Wochen eingenommen werden sollten.

Außerdem sollte der Therapieplan eine Phase beinhalten, in der die Dosierung der Medikamente langsam reduziert wird. Dieses Ausschleichen ist besonders wichtig, wenn die Einnahme über einen längeren Zeitraum erfolgt. Wenn die Symptome weiterhin anhalten, wird der behandelnde Arzt dem Patienten alternative oder ergänzende Behandlungsoptionen anbieten.

Diese Nebenwirkungen können sowohl durch Medikamentenmissbrauch des Patienten entstehen oder infolge einer unangemessenen Verschreibung des Arztes auftreten. In einigen Fällen sind es die Patienten selber, die darauf bestehen, dass der Arzt ihnen weiterhin diese Medikamente verschreibt. Andererseits kommt es auch vor, dass Ärzte sie allzu leichtfertig verordnen.

Die Realität ist, dass in der Routinepraxis die empfohlene Anwendungsdauer für Hypnotika und Anxiolytika häufig überschritten wird. Außerdem konsumieren viele Erwachsene täglich Benzodiazepine. Und gerade bei diesen Patienten besteht leider das größte Risiko für die oben genannten Nebenwirkungen.

Gleichzeitig gab es unter jüngeren Menschen einen Anstieg des Konsums nicht verschreibungspflichtiger Medikamente. Darüber hinaus nutzen viele Benzodiazepine als Entspannungsdrogen. Das liegt auch daran, wie einfach es heutzutage ist, an diese Psychopharmaka zu gelangen und auch an der übermäßigen und teilweise unnötigen Verschreibungspraxis.

Hypnotika und Anxiolytika - eine Hand mit Tabletten

Die kontrollierte Anwendung dieser Medikamente

Der übermäßige Konsum oder Missbrauch jeglicher Medikamente kann zu sehr negativen Nebenwirkungen und Konsequenzen führen. In erster Linie für den Patienten selber, aber auch für die Gesellschaft. Wenn also jeder von uns seinen Beitrag leistet, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass diese Medikamente kontrollierter eingenommen werden.

Insbesondere Hypnotika und Anxiolytika sind Arzneimittel, die bei unsachgemäßer Anwendung schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen können. Daher ist es sehr wichtig, dass du stets die Anweisungen deines Arztes befolgst. Unter keinen Umständen solltest du versuchen, dich ohne ärztliche Aufsicht selber zu behandeln.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Aznar, M. P. M., Pérez, L. G., Pérez, J. M. B., & Rodríguez-Wangüemert, C. (2017). Género y uso de medicamentos ansiolíticos e hipnóticos en España/Gender and the use of anxiolytic and hypnotic drugs in Spain. Journal of Feminist, Gender and Women Studies, (5).
  • Cantero, M. D. (2018). Uso prolongado de benzodiacepinas en el paciente anciano. European Journal of Health Research:(EJHR)4(2), 89-97.
  • Ramallo, C. E. G. (2016). Ansiolíticos:: la nueva forma de “acabar” con la “ansiedad”. MoleQla: revista de Ciencias de la Universidad Pablo de Olavide, (22), 24.
  • Pagoaga, A., Maldonado, D., & Barahona, J. (2016). Benzodiacepinas: Riesgos en su Uso Prolongado. Número I, 105.
  • Rojas-Jara, C., Calquin, F., González, J., Santander, E., & Vásquez, M. (2019). Efectos negativos del uso de benzodiacepinas en adultos mayores. Salud & Sociedad10(1), 40-50.
  • Artagaveytia, P., Goyret, A., & Tamosiunas, G. (2018). Desafío terapéutico: desprescripción de benzodiazepinas. Boletín Farmacológico, 2018, vol. 9, nro. 1.
  • Correa Alfaro, F. A., & García Hernández, M. N. (2019). Uso recreativo de benzodiacepinas en la población joven. Ene13(1).

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.