Escitalopram: Anwendung und Nebenwirkungen

Escitalopram: Anwendung und Nebenwirkungen
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2023

Akute Depressionen, Angstzustände, Panikstörungen, Zwangsstörungen … Das sind alles sehr reale Zustände, und viele Menschen leiden unter ihren Symptomen. Neben dem Leid gibt es eine weitere Gemeinsamkeit vieler Betroffener: Sie werden mit Escitalopram behandelt. Dies ist eines der am häufigsten verschriebenen Antidepressiva; es gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Diejenigen, die eine schwere Depression durchgemacht haben oder derzeit unter einer solchen leiden, werden zweifellos von diesem Wirkstoff gehört haben. Wenn dies der Fall ist, dann deshalb, weil es im Vergleich zu anderen Medikamenten, wie seinem Vorgänger Citalopram oder dem sagenumwobenen Fluoxetin, besonders wirksam ist.

Escitalopram ist ein vom dänischen Pharmaunternehmen Lundbeck entwickeltes Medikament, das als selektiver Inhibitor der Serotonin-Wiederaufnahme wirkt und besonders effektiv gegen akute Depressionen ist.

Nach der Markteinführung im Jahre 2001 durch die Labore von Lundbeck und Forest setzten die Menschen aus einem bestimmten Grund große Hoffnungen auf diesen Wirkstoff: Escitalopram versprach, ein besonders schnell wirkendes Antidepressivum sein.  Schauen wir es uns nun im Detail an.

Formel von Escitalopram

Was ist Escitolopram und wofür wird es verwendet?

In unserem Blog haben wir bereits über Serotonin gesprochen. Diese Substanz ist deshalb außergewöhnlich, weil sie sich als Hormon im Blut und als Neurotransmitter im Gehirn finden lässt. Eine ihrer Aufgaben ist es, unseren Geisteszustand zu regulieren. Es erzeugt Wohlbefinden, Motivation, Energie und Optimismus. Im Wesentlichen fördert es also alle Fähigkeiten, die uns als Menschen definieren und es uns erlauben, zu funktionieren, uns mit anderen zu verbinden und kreativ zu sein.

Bei Stimmungsstörungen wie Angst, Panik oder Depressionen mangelt es in gewisser Weise an Serotonin. Es ist daher üblich, pharmakologisch einzugreifen, damit der Patient sein neurochemisches Gleichgewicht wiedererlangen kann. Escitolopram erreicht dies, indem es die präsynaptische Wiederaufnahme von Serotonin blockiert. Mit anderen Worten, es verhindert, dass es aus dem synaptischen Spalt verschwindet und erhöht so Chancen, dass postsynaptisch ein Signal ausgelöst wird.

Die Konzentration von Serotonin im synaptischen Spalt zu erhöhen, ist etwas, das viele andere Wirkstoffe ebenfalls erreichen, Wirkstoffe wie Fluoxetin. Was unterscheidet Escitolopram von diesen? Warum ist dieses Psychopharmakon eines der beliebtesten?

Traurige Frau stützt sich auf ihre Faust

Vorteile von Escitalopram

  • Escitalopram ist ein Eutomer; eine Art Verbindung, die sehr effektiv wirken kann.
  • Escitalopram hat eine größere Affinität zu serotonergen Neuronen. Es wirkt also gezielt dort, wo es wirken soll.

Wir müssen sagen, dass es eine Zeit lang einen weiteren Grund gab, warum die Ärzte Escitalopram so oft verschrieben haben. Man hatte zumindest den Eindruck, dass der Boom auf das starke Marketing zurückzuführen war, das versuchte, die psychiatrischen Fachkräfte davon zu überzeugen, es zu verschreiben. Jetzt, nach Auswertung des jahrelangem klinischen Einsatzes, können wir aber sehen, dass erfüllt wurde, was man versprochen hat. Zahlreiche Studien machen eines deutlich: Dieses Psychopharmakon ist anderen SSRIs auf dem Markt nachweislich überlegen.

Wofür wird Escitalopram verwendet?

  • Escitalopram ist hochwirksam bei der Behandlung von akuten Depressionen.
  • Generalisierte Angststörung
  • Soziale Phobie
  • Panikstörung
  • Zwangsstörung

Nebenwirkungen von Escitalopram

Die Nebenwirkungen von Escitalopram sind denen anderer SSRIs sehr ähnlich. Der Wirkstoff ist in der gut Regel verträglich, obwohl dies zweifellos von der Dauer der Behandlung abhängt. Die häufigsten Nebenwirkungen sind die folgenden:

  • Kopfschmerzen
  • Gesteigerter Appetit oder Appetitsverlust
  • Gewichtszunahme oder -abnahme
  • Trockener Mund
  • Übelkeit
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Ruhelosigkeit
  • Schlaflosigkeit oder
  • Schläfrigkeit
  • Verminderte Libido
  • Vermehrtes Schwitzen

Zu den schwerwiegendsten Folgen, die sich entwickeln können, gehört die sexuelle Dysfunktion. Wir wollen jedoch darauf hinweisen, dass diese Nebenwirkung reversibel ist und nachlässt, sobald die Behandlung ausgesetzt wird.

Schließlich müssen wir, wie immer, darauf hinweisen, dass diese Art von Medikamenten nur von Ärzten verschrieben werden darf. Eine Kombination mit anderen Medikamenten, wie z. B. mit Antidepressiva der Klasse der Monoaminoxidasehemmer (MAOI), ist zu vermeiden. Ebenso ist es wichtig, zu beurteilen, ob die Patienten Herz-, Nieren- oder Leberprobleme haben. In diesen Fällen ist es besser, andere Strategien zu verfolgen. Schwangere und ältere Menschen erhalten meist eine niedrigere Dosis.

Kapseln und Tabletten

Vertrauen wir den Empfehlungen und Rezepten unseres Arztes, vergessen wir dabei aber nicht, dass Pharmaka nicht die einzige Lösung für die Behandlung von psychischen Störungen sind. Sie sind nur Teil eines multidisziplinären Ansatzes.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Álvarez, E., Vieira, S., & Garcia-Moll, X. (2014). Citalopram, escitalopram y QT largo:¿ alerta o alarma?. Revista de Psiquiatría y Salud Mental7(3), 147-150.
  • Cipriani, A., Santilli, C., Furukawa, T. A., Signoretti, A., Nakagawa, A., McGuire, H., … & Barbui, C. (2009). Escitalopram versus otros agentes antidepresivos para la depresión (Revisión Cochrane traducida). Biblioteca Cochrane Plus, (3).
  • Insa, P. A. S., Martín, O. S., & Lacal, G. S. (2008). Efectos secundarios de los ISRS sin importancia para la salud que pueden contribuir al mal cumplimiento o al abandono del tratamiento. Psiquiatría Biológica15(4), 101-108.
  • Rodríguez, N. H. (2015). Efectividad de los antidepresivos atípicos e inhibidores de la recaptación de serotonina y noradrenalina frente a los clásicos inhibidores de la recaptación de serotonina. PHARMACIENCIA3(1), 39-42.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.