Erzähle niemandem deine Pläne, wenn du deine Ziele erreichen willst

Wenn du mit anderen über deine Projekte sprichst, setzt du dich selbst unter Druck und könntest deine Motivation gefährden.
Erzähle niemandem deine Pläne, wenn du deine Ziele erreichen willst
Elena Sanz

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz.

Letzte Aktualisierung: 14. April 2023

Du hast diesen Satz vermutlich schon öfter gehört: Erzähle niemandem deine Pläne, zeige ihnen nur deine Ergebnisse. Es gibt tatsächlich Gründe dafür. Erfahre heute, warum deine Projekte scheitern könnten, wenn du zu früh davon erzählst.

Erzähle niemandem deine Pläne, wenn du deine Ziele erreichen willst
Du solltest dir gut überlegen, mit wem du deine Pläne teilen möchtest, um die Zielerreichung nicht zu gefährden.

Erzähle deine Pläne nicht jedem

Wenn du deine Ziele erreichen möchtest, musst du daran glauben. Auch wenn du fest davon überzeugt bist, könnten nach einem Gespräch mit bestimmten Personen Zweifel oder Ängste aufkommen. Die Meinungen anderer können deine Entscheidungen beeinflussen. Viele sind vielleicht motivierend und ermutigend, doch es gibt auch Pessimisten, die psychologische Mauern aufbauen und dich in deinem Vorhaben einschränken.

Wie du deine Motivation förderst

Deine Motivation setzt bestimmte Neurotransmitter frei: Dopamin spielt dabei eine entscheidende Rolle. Du fühlst dich gut und bist bereit, außergewöhnliche Leistung zu erbringen. Wenn du dein Ziel in kleine Unterziele aufteilst und jeden Tag darauf hinarbeitest, förderst du deine Motivation und das beruhigende Gefühl, etwas erreicht zu haben. Schließlich führen deine Pläne zum Erfolg, den alle sehen werden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. 

Wenn du jedoch zu früh über deine Pläne sprichst, erhältst du bereits zu diesem Zeitpunkt Anerkennung und empfindest Genugtuung. Dein Dopaminspiegel steigt und du fühlst dich gut. Aber deine Genugtuung kann dich davon abhalten, deinen Weg fortzusetzen und deine Ziele zu erreichen, denn du hast die Belohnung bereits erhalten.

Das Gefühl des Scheiterns

Wenn du anderen Menschen von deinen Vorhaben erzählst, ist es normal, dass sie sich dafür interessieren und dich regelmäßig fragen, welche Fortschritte du machst. Kommst du aus dem einen oder anderen Grund nicht voran, kannst du das Gefühl haben, zu scheitern oder zu versagenDu verlierst dein Selbstvertrauen und da du kein positives Feedback erhältst, sinkt dein Serotoninspiegel und Unbehagen kommt auf. Dieser Botenstoff ist außerdem für die Konzentration wichtig. Wenn es daran mangelt, wird es dir schwerfallen, dich auf die nächsten Schritte zur Zielerreichung zu konzentrieren.

Übermäßiger Druck

Es ist besser, deine Pläne nicht jedem zu erzählen, da du dich damit nur selbst unter Druck setzt. Angst und Zweifel sind häufig für Prokrastination verantwortlich. Du schiebst deine Aufgaben vor dir her, fühlst dich überwältigt und bist gleichzeitig nervös, da du immer wieder nach deinen Fortschritten gefragt wirst. Unbewusst versuchst du damit vielleicht, der Verantwortung zu entgehen, da du glaubst, ihr nicht gewachsen zu sein.

Wenn du andere über deine Pläne informierst, verfolgst du deine Ziele nicht mehr für dich, sondern hast das Gefühl, Erwartungen erfüllen zu müssen. Allerdings weißt du nicht, ob du es schaffen wirst, deshalb verschiebst du deine Aufgaben auf den nächsten Tag. 

Frau denkt über Pläne und Ziele nach.
Wenn du deine Pläne weitererzählst, setzt du dich selbst unter Druck. 

Sprich nicht über deine Pläne, arbeite in Ruhe

Natürlich musst du selbst entscheiden ob und mit wem du über deine Pläne und Ziele sprechen möchtest. Vergiss jedoch nicht, dass dies deine Motivation und deine Fortschritte beeinflussen könnte. Du kannst nahestehende Menschen über Zwischenziele informieren, solltest dich jedoch auf deine Aufgaben konzentrieren, um Schritt für Schritt die gewünschten Ergebnisse zu erreichen.


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