Eleanor Roosevelt: eine außergewöhnliche First Lady

Eleanor Roosevelt war ein schüchternes und zurückhaltendes Kind. Dennoch wurde sie eine der bemerkenswertesten und beliebtesten First Ladies in den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus war sie als Autorin tätig und initiierte zahlreiche Reformen.
Eleanor Roosevelt: eine außergewöhnliche First Lady
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Sonia Budner

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

In unserem heutigen Artikel wollen wir dir mehr über Eleanor Roosevelt erzählen, denn sie war eine wirklich außergewöhnliche Frau. Sie zählt heute zu den bedeutendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts. Als Diplomatin und auch als Aktivistin für Menschenrechte nahm sie Einfluss auf einige der wichtigsten Ereignisse im 20. Jahrhundert.

Sie war die Nichte des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt Jr. und heiratete später dessen entfernten Cousin Franklin Delano Roosevelt. Als dieser dann zum US Präsidenten gewählt wurde, wurde Eleanor Roosevelt die amerikanische First Lady. Aufgrund ihrer Rolle konnte sie durch verschiedene Institutionen einen wesentlichen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit in der Frauenbewegung leisten. Außerdem engagierte sie sich für die globalen Menschenrechte.

Während ihre Vorgängerinnen in der Rolle der First Lady lediglich repräsentierten und den Präsidenten begleiteten, füllte sie diese Funktion mit substanziellem Inhalt. Und dies nicht nur zum Nutzen der Regierung, sondern auch für die amerikanische Bevölkerung. Tatsächlich erweiterte sich ihr Einfluss noch, als sie die amerikanische Delegierte in den Vereinigten Nationen wurde. Sie hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis, welches auch nach der Präsidentschaft ihres Mannes Bestand hatte.

Ihre frühen Jahre

Eleanor-Roosevelt - Rede

Eleanor wurde in New York geboren. Ihre Familie war sehr wohlhabend und  hatte großen Einfluss in der amerikanischen Politik. Es wird vermutet, dass ihre Kindheit nicht sehr glücklich war, da sie vor ihrem zehnten Lebensjahr beide Eltern verlor. Daraufhin ging sie nach London und besuchte dort ein privates Internat. Hier lernte sie eine für ihr weiteres Leben sehr bedeutende Person kennen. Eine Lehrerin, die sie respektierte und die Eleanor dabei unterstützte, zu einer starken und charismatischen jungen Frau heranzuwachsen.

Als sie wieder in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, vertiefte Eleanor den Kontakt zu ihrem Onkel sechsten Grades, dem aufstrebenden Franklin Delano Roosevelt. Die beiden heirateten im Jahr 1905. Nachdem Franklin Senator geworden war, zogen sie nach Albany. Zusammen hatten sie sechs Kinder, wovon eines jedoch als Säugling verstarb.

Zusätzlich zu ihren Familienpflichten übernahm Eleanor Roosevelt auch verschiedene politische Aufgaben. So war sie Mitglied zahlreicher Organisationen. Darunter waren zum Beispiel: die Liga der Frauenwählerinnen (the League of Women Voters) und die Frauengewerkschaftsliga (the Women´s Trade Union League). Außerdem leitete sie eine Möbelfabrik und war an einer Mittelschule für die Fächer Literatur und Geschichte verantwortlich. Während des 1. Weltkrieges arbeitete sie zudem für das Rote Kreuz.

Eleanor Roosevelt wird First Lady

Als ihr Mann im Jahr 1933 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, übernahm sie die Rolle der First Lady. Während seiner gesamten zwölfjährigen Amtszeit füllte sie diese Rolle an seiner Seite auf beeindruckende Weise aus.

Zu jener Zeit hatten Frauen im öffentlichen oder politischen Leben kaum Bedeutung. Daher waren ihre Aktivitäten ein Beweis ihres starken Willens und ihres Durchsetzungsvermögens. Sie hielt über 300 Vorträge für Journalistinnen und nahm an unterschiedlichsten politischen Veranstaltungen teil. Besonders engagierte sie sich für Frauenrechte und hier gezielt für die Rechte der afroamerikanischen Frauen.

“Es genügt nicht, über Frieden zu sprechen. Man muss an ihn glauben. Aber es genügt auch nicht, an Frieden zu glauben. Man muss daran arbeiten.”

-Eleanor Roosevelt-

Eleanor kämpfte für die Rechte der am meisten benachteiligten Menschen. Sie erreichte dies unter anderem durch die mehr als 3000 Artikel, die sie für Zeitungen und Magazine verfasste. Außerdem schrieb sie eine monatliche Kolumne im Magazin Woman’s Home Companion, in welcher sie Menschen dazu ermutigte, ihre Geschichten zu erzählen. Darüber hinaus veröffentlichte sie auch vier Bücher.

Während des 2. Weltkrieges war sie für Zivilschutz-Angelegenheiten zuständig und schließlich lehnte sie öffentlich die Entscheidung ihres Mannes ab, der tausende japanische Immigranten festnehmen ließ.

Eleanor Roosevelt: ihr bedeutendes Vermächtnis

Eleanor-Roosevelt - Skulptur

Ihr Mann verstarb während seiner vierten Amtszeit als Präsident. Doch auch sein Tod beendete nicht ihr politisches Engagement. Statt sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen, arbeitete sie unter Präsident Truman als Delegierte für die Vereinten Nationen.

Tatsächlich hat Eleanor Roosevelt am großen Werk der Vereinten Nationen mitgeschrieben: der Erklärung der Menschenrechte von 1948. Daher reicht ihr Einfluss und ihr Vermächtnis bis in die heutige Zeit. In den Verfassungen vieler Länder finden sich ihre Gedanken zum Schutz der Rechte aller Männer und Frauen auf der ganzen Welt.

Präsident Truman nannte Eleanor Roosevelt einmal “Die First Lady der Welt”. Dadurch drückte er seine große Anerkennung für ihre Verdienste um die Menschenrechte aus.

Auch John F. Kennedy würdigte ihre Verdienste. Er bezeichnete sie als Archetyp der amerikanischen Frau, da ihr Vermächtnis eine Inspiration für jede ihr nachfolgende First Lady ist. Durch Eleanor Roosevelt und ihr großes Engagement wurde Frauen der Zutritt in politische Ämter ermöglicht. Sie verstarb am 23. April 1962 im Alter von 78 Jahren in New York City.

“Große Geister diskutieren über Ideen. Durchschnittliche Geister diskutieren über Geschehnisse. Kleine Geister diskutieren über Menschen.”

-Eleanor Roosevelt-

Bis zum heutigen Tag inspiriert Eleanor Roosevelt viele Frauen auf der ganzen Welt. Wer sich heute für die Rechte von Frauen und Minderheiten engagiert, erkennt ihren beträchtlichen Einfluss, den sie durch ihre Aktivitäten auf diese Themen genommen hat.

Die Würde aller Menschen

Als Eleanor Roosevelt verstarb, veröffentlichten ihre Bewunderer viele sehr anerkennende Nachrufe. Einer ihrer Bewunderer war Adlai Stevenson, ein amerikanischer Repräsentant in den Vereinten Nationen. Er sagte über sie: “Ich habe mit ihr mehr als nur eine geliebte Freundin verloren. Ich habe eine Inspiration verloren. Sie hätte stets eine Kerze angezündet, anstatt die Dunkelheit zu verfluchen. Und ihr Schein hat die ganze Welt gewärmt.”

Dieses Zitat beschreibt sehr treffend ihren Charakter und ihre Stärke. Eleanor Roosevelt hat offensichtlich in jedem, der sie kannte, eine wärmende Flamme entfacht.


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  • Luscombe, Anya (2018) Eleanor Roosevelt: A crusading spirit to move human rights forward. Sage Journals. Volume: 36 issue: 4, page(s): 241-246. Recuperado de https://journals.sagepub.com
  • Mary A. Glendon, (1998) Knowing the Universal Declaration of Human Rights, Harvard University’s library, 73 Notre Dame L. Rev. 1153. Recuperado de   https://dash.harvard.edu/handle/1/12991698
  • Budner, Sonia (2018) History Knitters, Collection in miniature of great women. Eleanor Roosevelt, Chapter 13. Independently published, ISBN: 978-1980572725

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