Ein richtiger Opa werden

Ein Gastartikel von Jürgen Busch. "Aus der Zeit der beruflichen Anerkennung und der täglichen Hektik ist eine gewisse Ruhe geworden, die manchmal schwer auszuhalten ist. Was soll Opa nun den ganzen Tag machen?"
Ein richtiger Opa werden

Geschrieben von Jürgen Busch

Letzte Aktualisierung: 25. Januar 2022

Viele Männer haben es nicht leicht: Sie werden älter und wachsen aus der Rolle des Ernährers der Familie (oder wenigstens desjenigen, der auch Geld mit nach Hause bringt) hinaus. Plötzlich sind sie Rentner und dann auch noch Opa. Aus der Zeit der beruflichen Anerkennung und der täglichen Hektik ist eine gewisse Ruhe geworden, die manchmal schwer auszuhalten ist. Was soll Opa nun den ganzen Tag machen? Zugleich fühlt er sich häufig zurückgesetzt, weil Oma in der ersten Reihe steht. Was hilft? Richtig: Opa, werde aktiv!

Opa mit Enkelkind

Echte Opas leben länger

Auch wenn Enkelkinder manchmal wirklich anstrengend sein können und Opa so stark fordern, dass er sich freut, wenn die lieben Kleinen nach einer Woche Oma-und-Opa-Urlaub die Heimreise antreten: Die Aktivität schadet nicht! Vielmehr ist erwiesen, dass aktive Opas bis zu vier Jahre länger leben.

Ein guter Grund also, mit den Enkeln aktiv zu werden. Und es gibt viele Möglichkeiten, gemeinsam etwas zu unternehmen!

Im Sommer gehen Opa und Enkel gemeinsam an den Badesee, im Winter in die Schwimmhalle. Nebenbei wird die Natur bei langen Spaziergängen erkundet, das Abholen von Kita oder Schule geschieht natürlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Es können gemeinsam neue Sportarten erlernt werden, man spielt Verstecken auf dem Spielplatz, fängt das Enkelkind beim Rutschen auf und schubst es beim Schaukeln an.

Als Erholung folgen ruhige Aktivitäten wie puzzeln, spielen mit der Eisenbahn oder der Carrera-Bahn. Vielleicht wird auch die eine oder andere Vorlese- und Bastelstunde eingelegt? Wichtig ist nur, dass Enkel und Opa zusammen Spaß haben. 

Opa mit Enkelkind

Über den eigenen Schatten springen

Das Enkelkind liebt das Puppentheater, Opa hasst es. Ein goldener Mittelweg muss gefunden werden: Gemeinsam wird aus Holz oder Pappe ein eigenes Puppentheater gebastelt, später finden dort individuelle Vorstellungen statt. Opa bastelt nicht gern? Vielleicht kann ein Technik-Bausatz diese Vorliebe wecken. Wer über seinen Schatten springt und sich auch als Opa neu erfindet, fördert sich letzten Endes selbst und sorgt dafür, dass die Lebenselixiere Neugier, Bewegung, Spaß und Ernährung nicht zu kurz kommen.

Wer sich um ein Enkelkind kümmert und es mit allem versorgt, was wichtig ist, profitiert davon letzten Endes selbst. Außerdem spielt die eigene Zufriedenheit eine große Rolle, denn die psychische Gesundheit ist maßgeblich an der physischen Gesundheit beteiligt. 

Opa mit Enkelkind in der Natur

Die Opa-Rolle annehmen

Die Großvaterschaft sollte nicht als neue Belastung, sondern als Geschenk gesehen werden. Sie bietet viele wunderbare Möglichkeiten, in verschiedenen Bereichen alles ein zweites Mal zu erleben.

Für die Opas, die bei ihren eigenen Kindern berufsbedingt weniger häufig anwesend waren und wichtige Entwicklungsschritte verpasst haben, ergibt sich durch die Opa-Rolle sogar eine zweite Chance. Jetzt kann alles nachgeholt werden, was beim ersten Mal verpasst wurde! Gleichzeitig können all die Dinge, die schon früher Spaß gemacht haben und für die kaum Zeit blieb, gemeinsam mit dem Enkelkind ausprobiert und wiederholt werden.

Letzten Endes bleibt Opa geistig und körperlich fit, ist sogar gezwungen, sich mit der modernen Technik auseinanderzusetzen. Denn das Argument „Dafür bin ich zu alt!” zieht spätestens dann nicht mehr, wenn das erste Enkelkind mit all seinen Bedürfnissen auf die Welt gekommen ist.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.