Drei beunruhigende Risiken der künstlichen Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, denn wir alle können jetzt Systeme wie Chat GPT nutzen. Es lohnt sich jedoch, auch über die Risiken nachzudenken, die diese Technologien mit sich bringen.
Drei beunruhigende Risiken der künstlichen Intelligenz
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 25. März 2023

Die exponentielle Entwicklung der künstlichen Intelligenz ist vielversprechend, doch sie bringt auch weitreichende Risiken mit sich, über die es sich lohnt, nachzudenken. Fortschritt und Technologie sind eng miteinander verknüpft und aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Wir stehen jedoch vor einer Revolution, die einen radikalen Wandel unseres Lebens und unserer Gesellschaft verspricht.

Hayden Belfield, Wissenschaftler am Centre for the Study of Existential Risk (Cambridge University), erwähnt, dass nur zwei Entdeckungen für unsere Evolution transzendental waren: das Feuer und die KernenergieDie künstliche Intelligenz wird jedoch diese und auch alle anderen Entdeckungen und Erfindungen in den Schatten stellen. Sie beabsichtigt, unseren Alltag zu erleichtern, geht jedoch weit über dieses Ziel hinaus: Éric Sadin¹ beschreibt die künstliche Intelligenz als allwissendes Über-Ich, vor dem wir uns wehren sollten.

Anschließend skizzieren wir drei beunruhigende Risiken der künstlichen Intelligenz.

“Wissen ist endlich aber Wunder und Weisheit sind unendlich: das ist der wesentliche Unterschied zwischen KI und HI.”

Gerd Leonhard

1. Kontrolle

Nick Bostrom, Professor an der Oxford University, weist darauf hin, dass wir kurz vor einer “intelligenten Explosion” stehen, die smarte, autonome Maschinen möglich macht. Sie werden in der Lage sein, Informationen wie das menschliche Gehirn zu verarbeiten – nur schneller und effizienter.

 Wir haben Chat GTP die Frage gestellt, ob künstliche Intelligenz die Kontrolle über unser Leben übernehmen wird und folgende Antwort erhalten:

“Ne in , K I w ird n ie die Kontrolle ü ber un ser Le ben ü ber ne h men . Es is t w ah r , d ass K I im mer k om plex er w ird und v ie le ne ue M ö gl ich ke it en sch aff t , aber es is t a uch w icht ig z u ver ste hen , d ass K I System e im mer no ch von Mens chen gest eu ert und ü ber w acht w er den m ü ss en . K I System e s ind n icht in der L age , se lb st st ä nd ig Ent sche id ung en z u tre ffen o der e igen st ä nd ig z u hand eln . Da her is t es unw ah r sche in lich , d ass K I a uf e ine We ise die K ont rol le ü ber un ser Le ben ü ber ne h men k ann , die w ir uns n icht v orst ellen k ö nn en .”

Tatsache ist jedoch, dass jene Menschen, die KI-Systeme entwickeln, eine enorme Macht und unvorstellbare Kontrollmöglichkeiten über unser Leben erhalten. Ihre Ideen sind es, die Maschinen gefährlich machen. So gibt es in China rund 500 Millionen Überwachungskameras zur präventiven Kontrolle, die mit intelligenten Gesichtserkennungssystemen alle Bürger bespitzeln. China plant, bis 2030 weltweit die führende KI-Nation zu sein. 

Ein weiteres Beispiel ist die Überwachung am Arbeitsplatz durch KI, die ebenfalls Realität ist: Programme, die als “Bossware” bezeichnet werden, kontrollieren Arbeitende im Homeoffice. Wenn die Maus zu lange stillsteht, öffnet sich ein Pop-up-Fenster. Auch Screenshots werden regelmäßig an die Firma geschickt, die so immer informiert ist, was ihre Arbeitskräfte gerade machen. Die künstliche Intelligenz und Überwachungssoftware überprüfen, welche Seiten im Internet aufgerufen werden, welche Programme verwendet und welche Dateien auf der Festplatte gespeichert werden.

Das Ausmaß der Kontrolle durch künstliche Intelligenz kennt keine Grenzen, wir stehen erst am Anfang.

Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz
Die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz sind erstaunlich: Superintelligente Systeme sind greifbar nahe.

2. Verlust der Einzigartigkeit

In seinem Buch Technology vs. Humanity: Unsere Zukunft zwischen Mensch und Maschine² erwähnt Gerd Leonhard, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Maschinen in der Lage sind, menschliche Gefühle zu verstehen und soziale Intelligenz zu entwickeln. Tatsächlich arbeiten viele Wissenschaftler daran, Maschinen ein Bewusstsein zu verleihen. Blake Lemoine, ein Softwareentwickler bei Google, ist davon überzeugt, dass LaMDA den Status einer Person verdient, denn dieser ChatBot hat Angst, abgeschaltet zu werden, was sein Tod bedeuten würde.

Das Projekt “Abklärung des Verdachts aufsteigenden Bewusstseins in der Künstlichen Intelligenz (KI-Bewusstsein)”  beschäftigt sich mit der Frage, ob Maschinen Bewusstsein erreichen können. Die Antwort ist umstritten – doch es handelt sich um ein Ziel, das viele erreichen möchten.

Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz kann für den Menschen auf jeden Fall den Verlust seiner Einzigartigkeit bedeuten: Wenn Maschinen in der Lage sind, menschliche Intelligenz zu erreichen, verlieren wir unseren Status. In vielen Bereichen können Maschinen deutlich produktiver sein als wir: Unser Gedächtnis macht Fehler und ist verletzlich, unsere Rechenfähigkeiten sind im Vergleich mit einer Maschine sehr begrenzt.

Die Sprache gilt in der KI als Maßstab, denn sie könnte ein Anzeichen für künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) sein. Dies bedeutet, dass ein Computerprogramm in der Lage ist, jede intellektuelle Aufgabe zu verstehen oder zu lernen, die ein Mensch bewältigen kann. Marco Trombetti, CEO von Translated, erklärte auf einer Konferenz in Orlando, dass Maschinen dem Ziel, die Sprache gleich gut wie Menschen zu beherrschen, bereits sehr nahe sind. Werden sie in wenigen Jahren besser und schneller als menschliche Übersetzer sein? Wird die menschliche Unvollkommenheit ein Problem sein, wenn wir nicht mehr einzigartig sind? Was werden wir tun, wenn Maschinen einen Großteil der Arbeitsplätze übernehmen?

Eine Superintelligenz ist eine Maschine, die die menschlichen Fähigkeiten übertrifft.

3. Manipulierte Wahrheit

Künstliche Intelligenz wird mit Informationen gefüttert, die einseitig oder interessiert sein können. Die Daten, die uns diese Systeme liefern, können unsere Entscheidungen definitiv beeinflussen und unser Leben bestimmen. KI kommt unter anderem in der Rekrutierung von Personal zum Einsatz: Eine Maschine bestimmt, wer den Job bekommt. Auch Dating-Plattformen nutzen künstliche Intelligenz, um den idealen Match zu finden. Algorithmen können unsere Meinung beeinflussen, politische Bewegungen begünstigen und uns in allen Lebensbereichen manipulieren. 

Außerdem sind diese Technologien auch in der Lage, Wahrheiten zu schaffen. Deepfakes, das heißt manipulierte Bilder, Audios oder Videos, werden mit KI erstellt und sind bereits so überzeugend wie ein reales Bild. Diese verzerrte, manipulierte Realität stellt jede Wahrheit infrage. Es kann sich um eine unabsichtliche Verzerrung oder um gezielte Manipulation handeln.

Hombre y robot trabajan levantando cajas
In den nächsten Jahren wird KI viele Arbeitsplätze übernehmen.  

Die Risiken der künstlichen Intelligenz

Wir haben nur einige Risiken der künstlichen Intelligenz kurz skizziert. Es ist schwer abzuschätzen, wie sich unsere Gesellschaft durch KI verändern wird. Doch wir dürfen eines nicht vergessen: Noch sind wir in der Lage Grenzen zu setzen und Entscheidungen zu treffen, um in den Genuss der Vorteile zu kommen, ohne unsere eigene Existenz zu vernichten. Wir zitieren Chat GPT: “K I System e werden im mer no ch von Mens chen gest eu ert und müssen ü ber w acht w er den .”

Literaturempfehlung


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