Dora Maria Kalff, eine bemerkenswerte Schülerin von C. G. Jung

Dora Maria Kalff war eine sehr bekannte Psychologin. Ihre zentrale Technik basiert auf der Schaffung eines nonverbalen Raums, der den freien Ausdruck des Unbewussten ermöglicht.
Dora Maria Kalff, eine bemerkenswerte Schülerin von C. G. Jung
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 26. Juli 2023

Dora Maria Kalff war eine jungianische Psychologin, die durch ihre Sandspieltherapie weltberühmt wurde. Diese Methode kommt in der Therapie seit mehr als 60 Jahren zum Einsatz, um mit unbewussten Konflikten zu arbeiten.

Die Arbeit von Dora Maria Kalff ist primär in der Behandlung von Kindern interessant, eignet sich jedoch auch zur Therapie von Erwachsenen. Die Psychologin stützte sich bei ihrer Arbeit auf die analytische Psychologie von Carl G. Jung, übernahm jedoch auch Elemente von Margaret Lowenfeld, einer bekannten Kinderpsychiaterin.

Die von Dora Maria Kalff entwickelte Technik wird von Psychologen oder Ärzten angewendete. Therapeuten, die diese Methode verwenden, müssen zuerst selbst die Sandspieltherapie durchlaufen.

“Das Sandspiel ist die Methode, die ich in der Therapie mit Kindern und Erwachsenen anwende, um Zugang zu ihrem Unbewussten zu erhalten. Wie der Name schon sagt, wird in einer eigens dafür vorgesehenen Holzkiste gespielt […] Die Figuren, aus denen sie wählen können, sollten eine möglichst repräsentative Auswahl aller belebten und unbelebten Wesen bieten, die wir sowohl in der äußeren Welt als auch in der inneren Vorstellungswelt finden können…

Dora Maria Kalff

Das Leben von Dora Maria Kalff

Dora Maria Kalff wurde am 21. Dezember 1904 in der Schweiz geboren. Sie wuchs in einem kleinen Dorf namens Richterswil auf, etwa 20 Kilometer von Zürich entfernt. In ihrer Kindheit war ihr Gesundheitszustand delikat, d aher hatte sie wenig Kontakt zu anderen Kindern. Sie zog sich etwas zurück, entwickelte aber ein gutes Innenleben.

Ihre Lehrer hielten sie immer für eine außergewöhnliche Schülerin. Mehrere von ihnen ermutigten sie, Sprachen zu studieren. Sie lernte Latein, Griechisch und Sanskrit. Später machte sie ihren Abschluss als Philosophin in London.

Im Alter von 45 Jahren lernte sie Carl G. Jung und seine Frau Emma kennen. Beide Persönlichkeiten machten einen sehr positiven Eindruck auf sie, was sie schließlich dazu motivierte, am Institut Küsnacht analytische Psychologie zu studieren.

In ihrer Ausbildung beschäftigte sie sich vorwiegend mit der Sprache des Unbewussten. Das Ehepaar Jung bemerkte schon früh, dass sie eine natürliche Begabung im Umgang mit Kindern hatte. Deshalb schlug es ihr vor, ihre Tätigkeit auf die Arbeit mit Kindern auszurichten, was sie liebte.

Eine solide Ausbildung

Dora Maria Kalff absolvierte eine sechsjährige Ausbildung am Institut Küsnacht. Im Jahr 1954 besuchte sie einen Vortrag von Margaret Lowenfeld. Darin lernte sie ein therapeutisches Instrument kennen, das Lowenfeld als “Welttechnik” bezeichnete. Mit diesem Werkzeug half sie Kindern, sich durch Miniaturfiguren in einem Sandkasten auszudrücken.

Nachdem sie von dieser Art der Therapie erfahren hatte, beschloss Dora Maria Kalff 1928, in London am Institute of Child Psychology, das von Lowenfeld gegründet worden war, zu studieren. Dort lernte sie auch prominente Persönlichkeiten wie D. W. Winnicott und M. Fordham kennen.

Als sie in die Schweiz zurückkehrte, begann sie, ihre berühmte Sandspieltherapie zu entwickeln. Sie war überzeugt, dass es eine sehr offensichtliche Übereinstimmung zwischen dem, was Kinder mit den Figuren in den Sandkästen machen, und Carl Jungs Konzepten der Individuation gibt. Also entwickelte sie mit Lowenfelds Unterstützung ihre eigene Technik.

Während dieser Zeit hatte die Psychologin auch einen interessanten Zugang zu verschiedenen östlichen Meistern der Spiritualität. Insbesondere näherte er sich den Ideen des Zen-Meisters Daisetz Suzuki. Sie interagierte mit mehreren japanischen Meistern und all diese Erfahrungen sind auch in der Sandspieltherapie wiederzufinden.

Dora Maria Kalff: Sandspieltherapie
Während der Sandspieltherapie drücken Patienten ihre innere symbolische Welt aus.

Die Sandspieltherapie von Dora Maria Kalff

Der Sandkasten ist ein einfaches Werkzeug: Die Patienten haben während der Therapie eine große Auswahl an Gegenständen und Figuren zur Verfügung, damit sie verschiedene Szenen darstellen können. Diese sind Träumen ähnlich und folgen nicht der formalen Logik.

Die Therapeutin oder der Therapeut beobachtet diese Übung, bei der die Hände, jedoch auch der Verstand zum Einsatz kommt, und kann Kommentare äußern, wenn dies erforderlich ist. Dadurch öffnen sich unbewusste Bereiche, die Veränderungen zulassen. Die Sandspieltheorie kann einen wichtigen Beitrag zur Heilung leisten.

Am 13. August wurde auf Initiative von Dora Maria Kalff die Internationale Gesellschaft für Sandspieltherapie (ISST) gegründet. Dieses Zentrum ist in diesem Bereich weltweit führend. Es fasst die wichtigsten Beiträge der 1990 in der Schweiz verstorbenen Psychologin zusammen. Ihr Vermächtnis hat sich so weit verbreitet, dass es sogar im ganzen Orient verwendet wird.


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  • Yamanaka, Y. (2016). Dora Maria Kalff and Me Special Memory. Archives of Sandplay Therapy, 29(1), 117-120.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.