Die Wasserball-Metapher zur Regulation unserer Gefühle

Die Wasserball-Metapher ist nützlich, um negative Gefühle, wie beispielsweise Angstzustände zu regulieren. Diese Übung kann dir helfen, die Idee zu verstehen und zu verinnerlichen, dass es schädlich ist, zu verbergen, was dich stört oder beunruhigt.
Die Wasserball-Metapher zur Regulation unserer Gefühle
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2023

Die Wasserball-Metapher ist sehr nützlich, um deine Gefühle, insbesondere Angstzustände, zu regulieren. Es handelt sich um eine Visualisierungsstrategie, die auch ein wenig Kreativität beinhaltet. Das liegt daran, dass jeder Mensch anders mit Dingen umgeht und diese Übung unterstreicht diese Tatsache.

Um die Relevanz dieser „Werkzeuge“ für den praktizierenden Psychologen zu bewerten, ist es zunächst wichtig, zu verstehen, was wir unter „therapeutischen Metaphern“ verstehen. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Geschichten oder rhetorischen Situationen, die es den Patienten ermöglichen, eine Beziehung zwischen dem anfänglichen Konzept und einer Art verwandter persönlicher Realität zu entdecken.

Eine der bekanntesten therapeutischen Metaphern ist die Treibsand-Metapher. Ihr Ziel ist es, den Patienten verständlich zu machen, dass sie manchmal umso tiefer sinken, je mehr sie gegen ein Problem ankämpfen. Oft liegt die Lösung darin, sich dem zu stellen, was man bisher vermieden hat.

Diese Denkübungen erfordern eine Reihe von psychologischen Prozessen, die während des therapeutischen Prozesses sehr hilfreich sind. Zunächst muss der Patient die Metapher verstehen. Dann muss er sich mit ihr identifizieren. Danach stellt er eine Verbindung zwischen dem, was die Metapher erklärt, und dem, was mit ihm geschieht, her. Zu guter Letzt muss sich der Patient eine Strategie überlegen, die ihm in seinem persönlichen Leben hilft. Dieser Schritt geschieht auf der Grundlage, der vom Psychologen vorgestellten Metapher.

Der Psychologe sollte die Rolle des Vermittlers übernehmen und den Patienten, die Herausforderung, die die Übung darstellt, selbst lösen lassen.

Mit der Wasserball-Metapher können wir unsere Gefühle regulieren

Was genau ist die Wasserball-Metapher?

Damit die Wasserball-Metapher effektiv ist, spricht der Therapeut normalerweise zuerst über die Visualisierung. Wie die Psychologen McCurry und Hayes in ihrer Studie Clinical and experimental perspectives on metaphorical talkerklären, hilft das Erstellen von mentalen Bildern den Patienten, sich später an Metaphern zu erinnern. Auf diese Weise können sie diese Bilder bei Bedarf jederzeit verwenden.

Lass uns im Folgenden genauer darauf eingehen, worum es in dieser Übung geht.

Stelle dir folgende Situation vor…

Du bist am Strand. Es ist ein perfekter Tag mit strahlender Sonne. Du fühlst dich jedoch nicht wohl. Du bist ängstlich und deine Gefühle sind allgegenwärtig. Sie sind durcheinander und wirbeln auf fast schmerzhafte Weise in deinem Kopf herum. Du fühlst dich ängstlich, beschämt und wütend.

  • Die Gesamtheit dieses emotionalen Universums ist in einem Wasserball enthalten. Dieser Gegenstand symbolisiert alle Emotionen, die du fühlst. Sie stören dich so sehr, dass du sie unbedingt loswerden willst. Was machst du also? Du überquerst den Strand und läufst zum Wasser, wo du versuchst, den Ball zu versenken.
  • Stelle dir dieses Szenario im Detail vor. Stelle dir vor, du versuchst, den Wasserball zu versenken. Du möchtest aber nicht, dass dich jemand sieht oder bemerkt. Du möchtest ihn einfach für immer verschwinden lassen und hoffst, dass die Meeresströmung ihn wegtreibt und er nie wieder gesehen wird. Aber jedes Mal, wenn du ihn unter das Wasser drückst, taucht er wieder an der Oberfläche auf. Je mehr du versuchst, ihn zu versenken, desto stärker taucht er wieder auf. Der Ball könnt dich auf seinem Weg aus dem Wasser sogar treffen und dich dadurch aus dem Gleichgewicht bringen.

Wie kannst du dieses Problem lösen?

Der nächste Schritt in der Metapher erfordert eine gewisse Anstrengung deinerseits. Wie wir am Anfang des Artikels erwähnt haben, benötigt dieser Teil der Übung ein wenig Kreativität. Um eine bessere Lösung zu finden, solltest du diese Faktoren im Auge behalten:

  • Der Ball symbolisiert deine Gefühle, Angst, Furcht, Wut und Scham, die du seit einiger Zeit versteckt hast. Du bist dir jedoch der Folgen bewusst, die darauf zurückzuführen sind, dass du diese Gefühle in deinem Inneren bewahrst.
  • Welche Lösung würdest du für dieses metaphorische Dilemma vorschlagen?
Anstatt unsere Gefühle zu unterdrücken, sollten wir uns mit ihnen auf gesunde Weise auseinandersetzen

Die beste Antwort ist, den Ball nicht zu versenken und keine Energie mit unmöglichen und ungesunden Aufgaben zu verschwenden. Es funktioniert einfach nicht, deine Gefühle zu verstecken. Der Versuch, sie nach unten zu zwängen, verstärkt das Problem nur.

Nimm stattdessen den Ball, sitze ruhig am Strand und lasse die Luft ab. Lasse die ganze Luft raus. Sobald du das getan hast, wirst du dich viel besser fühlen; du wirst dich erleichtert fühlen. Dazu musst du jedoch wissen, wo sich das Ventil befindet.

Hier hilft die Wasserball-Metapher jedem Einzelnen, seine einzigartige Strategie zu finden, um seine Angst, Furcht und Scham loszuwerden. Wenn du den „Mechanismus“ findest, der dir hilft zu verstehen, warum du dich so fühlst, wie du dich fühlst, wird es einfacher sein, dich von diesen Gefühlen zu befreien.

Obwohl dies nicht einfach ist, soll diese Metapher dich daran erinnern, dass der Versuch, deine Gefühle zu unterdrücken, dem Versuch gleicht, einen Wasserball unter Wasser zu halten. Es funktioniert einfach nicht. Der gesunde Ansatz besteht stattdessen darin, deine Gefühle zu akzeptieren, zu verstehen und loszulassen.


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  • McCurry, S., & Hayes, S. C. (1992). Clinical and experimental perspectives on metaphorical talk. Clinical Psychology Review, 12, 763-785.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.