Die Gruppenpuzzle-Methode, eine Rückkehr zur Integration in der Schule
Gemeinsam sind wir stark. Dieses Motto fasst die Ziele der Gruppenpuzzle-Methode perfekt zusammen. Die Gruppenpuzzle-Methode beschreibt eine Art Klassenzimmer, in dem die Schüler in sozialer Integration, Kooperation und Empathie ausgebildet werden.
Im Alter von 6 Jahren hat sich das Gehirn eines Kindes bereits zu jenem Punkt entwickelt, an dem man ihm erklären kann, wie es sich gut benehmen und sein Verhalten steuern kann. Deshalb sind die ersten Schuljahre die beste Zeit, um die Grundlage für Gewohnheiten zu legen, die friedliches, respektvolles Zusammenleben ermöglichen.
Das erste Schuljahr ist eine Herausforderung
Für die meisten Kinder bedeutet der erste Schultag eine große Veränderung. Schließlich sind sie nun keine verantwortungslosen Kleinkinder mehr. Stattdessen sind sie Schüler, die Aufgaben und Pflichten übernehmen und lernen müssen, verschiedene Rollen zu spielen.
Eine davon, die “Schülerrolle”, bedeutet, dass sie lernen müssen, mit anderen Kindern gleichen oder anderen Alters und mit jenen, die in anderen Kulturen aufgewachsen sind, zu interagieren und Beziehungen aufzubauen. Darüber hinaus lernen sie neue Vorbilder und Richtlinien kennen, nach denen sie sich selbst und alles um sich herum hinterfragen und beurteilen.
Stelle dir vor, was ein Klassenzimmer voller Schüler unterschiedlicher Hautfarben, Kleidung, Bräuche, Religionen und Überzeugungen vor dem Hintergrund ihres sich erweiternden Horizonts und zunehmender Stimulation des Gehirns für sie bedeuten könnte. Aber wenn sie aus einem falschen Blickwinkel auf diese bunte Welt schauen, kann das ihre Anpassung merklich erschweren.
Migration nach Europa bedeutet auch, dass aus monokulturellen Gesellschaften multikulturelle werden. Daher ist es wichtig, zu erkennen, dass sie eine großartige Gelegenheit bietet, der folgenden Generation Toleranz sowie sozialen und kulturellen Respekt beizubringen.
Hier kommt die Gruppenpuzzle-Methode ins Spiel. Erfunden von Eliot Aronson, hat sie sehr gute Ergebnisse in Gruppen aus Schülern unterschiedlicher Bildungsniveaus und Lernstile hervorgebracht.
Die Struktur der Gruppenpuzzle-Methode: nützlich, effektiv und einfach zu implementieren
Die Gruppenpuzzle-Methode ist eine kooperative Lerntechnik. Sie hat das Ziel, alle Schüler, die teilnehmen, durch Interaktion und Verbindungen zu stärken. Sie beruht auf einer dynamischen und funktionalen, aber einfachen Methodik. Grundsätzlich beruht sie darauf, dass die Schüler zusammen an einer Aufgabe arbeiten müssen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Jedes Kind wird als wichtiger Teil der Gruppe verstanden, die nur erfolgreich sein kann, wenn alle kommunizieren, zusammenarbeiten und das gleiche Ziel verfolgen. Während Schüler grundsätzlich dazu neigen, ihre Kameraden mit Etiketten zu versehen – die Stars und die, mit denen man sich nicht sehen lassen darf, Streber, Rebellen und andere – sind diese Rollen in der Gruppenpuzzle-Methode abzulegen.
Die Wurzeln der Vorurteile von Kindern liegen meist in Einflüssen, die außerhalb der Kontrolle von Schule und Lehrern liegen. Aber Pädagogen sind dennoch diejenigen, die auf dem zu Hause gelegten Fundament aufbauen müssen. Darüber hinaus sollen sie wirksame Kulturmittler sein. Wie strukturieren sie diese Aufgabe, um sicherzustellen, dass sie funktioniert?
- Erstens wird die Technik erklärt: Der Lehrer zeigt den Kindern, worum es geht, was ihre Rolle im Prozess ist und welches Ziel verfolgt wird. Der Lehrer soll dabei betonen, dass die Schüler zusammenarbeiten und das Boot in die gleiche Richtung lenken müssen. Er motiviert sie auch und vermittelt ihnen grundlegende soziale Fähigkeiten für die Interaktion in der Gruppe.
- Dann werden die Arbeitsgruppen definiert, die sich aus 4 oder 5 Schülern verschiedener Kulturen zusammensetzen sollten. Der Lehrer soll das Ziel in so viele Kategorien einteilen, wie es Menschen in der Gruppe gibt. Zum Beispiel kann ein Grundschüler Synonyme nachschlagen, ein anderer Antonyme. Ein weiter kann die Reihenfolge der Worte in einem Satz ändern und ein vierter kann das Wort identifizieren, dass aus der Reihe tanzt.
- Als nächstes werden die Expertengruppe gebildet: Schüler gleicher Kategorien treffen sich in dieser Gruppe, wo sie diskutieren und sich ausdrücken können. Vom letzten Beispiel ausgehend würde eine Expertengruppe alle die Schüler umfassen, die Synonyme für ein Wort nachschlagen, während eine andere Expertengruppe an Antonymen arbeitet usw.
- Abschließend gibt es ein Wiedersehen mit der Arbeitsgruppe: Jeder Experte geht zurück zu seiner Arbeitsgruppe und erklärt dem Rest seiner Gruppe die Ergebnisse und das, was er gelernt hat.
Vorteile der Gruppenpuzzle-Methode
Die Gruppenpuzzle-Methode hat im Vergleich zu herkömmlichen Methoden zur Verbesserung der Beziehungen unter Schülern mit unterschiedlichen ethnischen Hintergründen mehrere Vorteile.
Die Gruppenpuzzle-Methode
- konfrontiert Schüler mit unterschiedlichen Standpunkten und berücksichtigt dabei die ideologischen und kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern.
- fördert die Empathie und den positiven Kontakt zwischen den Schülern. Sie steigert dabei ihr Gefühl der Solidarität.
- gewährleistet die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, die für Interaktionen innerhalb einer Gruppe und das Ausdrücken ihres Standpunktes in einer durchsetzungsfähigen, aber nicht zwingenden Art und Weise notwendig sind.
- regt Schüler an, emotionale Intelligenz in kulturellen Angelegenheiten zu entwickeln.
- lehrt Schüler, selbstständig zu lernen: Wenn Kinder älter werden, ist es gut, ihnen ein wenig Unabhängigkeit zu gewähren. So können sie selbst Entscheidungen treffen und Selbstsicherheit und Selbstvertrauen aufbauen.
Abschließend sei gesagt, dass die Gruppenpuzzle-Methode eine kooperative Unterrichtsmethode ist, die sehr effektiv ein friedliches Zusammenleben in der Schule fördert. Dabei ist es egal, wie alt die Schüler sind. Sie hilft ihnen, sich Gewohnheiten anzueignen, die auf Toleranz und gegenseitigem Respekt basieren. Sie fördert die intellektuelle und kognitive Entwicklung im Zusammenhang mit der Zusammenarbeit und der sozialen Praxis.