Die erzieherische Verantwortung der Familie

Eltern haben große Verantwortung gegenüber ihren Kindern und stehen immer wieder vor Herausforderungen.
Die erzieherische Verantwortung der Familie

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 02. Oktober 2022

Die Familie ist die erste Schule, der erste Ort des Lernens für die jüngsten Kinder. Ab der Geburt lernen Kinder jeden Tag und orientieren sich an ihren nächsten Bezugspersonen, die sie als Vorbilder nachahmen. Auch Großeltern, Tanten, Geschwister, Cousinen oder Nachbarn können in diesem Prozess des Wissenserwerbs eine wichtige Rolle spielen. Die erzieherische Verantwortung der Familie ist jedoch besonders groß.

Wir sprechen heute über die erzieherische Verantwortung der Familie, über die alle Pärchen nachdenken sollten, die sich zum Ziel setzen, eine eigene Familie mit Kindern zu gründen. Im Mittelpunkt dieses Themas steht die Frage: “Bin ich bereit für die Elternschaft?”

Die wesentlichen Aufgaben der Eltern

Die erzieherische Verantwortung zählt zu den wesentlichen Aufgaben der Eltern. Die Familie ist in den ersten Lebensjahren die wichtigste Quelle des Lernens und der Sozialisierung. Deshalb müssen Eltern ihre Verantwortung übernehmen, um ihren Kindern gesunde Werte zu vermitteln.

In einem seiner Vorträge lädt uns Jorge Bucay (2014) ein, sich jede Familie als kleine Schule vorzustellen. Der argentinische Gestalttherapeut schlägt bestimmte Richtlinien für die Erziehung in der Kernfamilie vor. Es handelt sich um einen Raum, der gepflegt werden sollte, um spezifische Lernprozesse zu erleichtern. Kinder müssen unter anderem lernen, die Sichtweise anderer zu verstehen, nicht zu verzweifeln, wenn etwas schiefläuft, aus Misserfolgen zu lernen, Prioritäten zu setzen usw.

Die Familie freut sich über die Teilnahme an der Emotionsfokussierten Therapie (EFT)

Die erzieherische Verantwortung der Familie

Es liegt in der Verantwortung der Familie, bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten, Werte und Überzeugungen zu vermitteln, um die Entwicklung der Kinder bewusst zu lenken. Besonders wichtig ist die gute Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Schule. Es wäre wünschenswert, dass Familie und Schule in dieselbe Richtung rudern, um Kindern die gewünschten Werte beizubringen.

Die Beteiligung und Unterstützung der Eltern an der akademischen Ausbildung ist für die Entwicklung der Kinder grundlegend. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die bestätigen, wie wichtig die Kooperation von Familien und Schulen ist. Daraus ergeben sich unter anderem folgende Vorteile, von denen Kinder jeden Alters profitieren können:

  • Verringerung der Fehlzeiten und Verbesserung der schulischen Leistungen
  • Besseres Verhalten im Klassenzimmer: Die Kinder sind motivierter und zeigen ein stärkeres Selbstwertgefühl.
  • Leistungsstärkere und motivierte Lehrkräfte: Die Zusammenarbeit mit den Familien fördert die Wertschätzung der Lehrkräfte und ihren Einsatz, was für alle Seiten vorteilhaft ist.
  • Die Eltern bringen sich aktiv in die schulischen Aktivitäten ihrer Kinder ein und stärken damit ihre Kinder.

Nicht zu vergessen ist allerdings, dass es manche Eltern auch übertreiben: Sie mischen sich so stark in die schulische Bildung ihrer Kinder ein, dass sie die Lehrkräfte stören und die Fortschritte ihrer Kinder behindern. Es ist deshalb auch wichtig, Grenzen zu vereinbaren und sich daran zu halten.

Die erzieherische Verantwortung der Familie und ihre Herausforderungen

Die Verantwortung der Eltern erfordert ständige Übung, Engagement sowie vorbildliches Verhalten. Folgende Aspekte sind in der Erziehung besonders wichtig:

  • Entwicklung von sozialen und emotionalen Fähigkeiten, die die Selbstständigkeit fördern
  • Weitergabe von Normen, Werten und Bräuchen
  • Vermittlung von Wissen oder Bildungsstrategien
  • Respekt vor den Regeln und Verantwortlichkeiten der Familie

Eine gute Erziehung bedeutet, Kindern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu schätzen und ihre eigene Gedankenfreiheit zu kultivieren. Dies erfordert, ihnen eine aktive Rolle in der Familie zu geben und Verantwortung zu übertragen.

Eine lebenslange Aufgabe

Maria Montessori wies darauf hin, dass eine der wichtigsten Herausforderungen für Eltern darin besteht, die individuellen Interessen ihrer Kinder zu respektieren. Ebenso glaubte sie, dass gemeinsames Handeln Kindern die gesunde Entwicklung erleichtert, die ihnen auch im Erwachsenenalter zugutekommt (Montessori, 2016).

Kinder beobachten ihre Umwelt und ahmen sie nach. Verantwortungsvolle Eltern ziehen in den meisten Fällen verantwortungsvolle Kinder auf. Überfürsorgliche, inkonsequente oder stark disziplinierende Eltern (nicht zu verwechseln mit kohärent oder konsequent) sind jedoch ein Hindernis für die Entwicklung ihrer Kinder.

Die Elternschaft ist eine lebenslange Verpflichtung, eine Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nimmt und uns immer wieder vor Herausforderungen stellt. Es geht nicht nur um die physische Präsenz, sondern um eine starke emotionale Bindung, die das Kind aufbaut, wenn es die erforderliche Zuneigung, Aufmerksamkeit und Betreuung erhält. Auch Teenager und erwachsene Kinder benötigen trotz ihrer Unabhängigkeit Unterstützung.

“Wenn man vom Kind spricht, besänftigen sich die Seelen; die gesamte Menschheit teilt die tiefe Emotion, die vom Kind ausgeht. Das Kind ist eine Quelle der Liebe. Kommt man mit ihm in Berührung, berührt man die Liebe.”

Maria Montessori (1870-1952)


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  • Jorge Bucay en Nerja: Crecer y aprender, Escuela de Padres y Madres (2014): Video Jorge Bucay: https://www.youtube.com/watch?v=MlhjmnIyEik&t=3476s. Recuperado el 3/4/2022
  • López, H. (2004). Padres y alumnos ante el valor de responsabilidad. Educatio Siglo XXI22, 187–205.
  • Montessori, M. (2016). El niño en familia, Ámsterdam, Montessori-Pierson Publishing Company.
  • Montessori, M. (2017). María Montessori le habla a los padres. Una selección de artículos, Ámsterdam, Montessori-Pierson Publishing Company.
  • Salguero, Alejandra. (2006). Identidad, responsabilidad familiar y ejercicio de la paternidad en varones del Estado de México. Papeles de población12(48), 155-179.

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