Der empathische Führungsstil
Heutzutage sind Teamarbeit, Koordination und wechselseitiges Vertrauen an nahezu jedem Arbeitsplatz notwendig. Das bedeutet auch, dass es sehr wichtig ist, eine gute Führungskraft im Team zu haben. Wir sprechen hier jedoch nicht über irgendeine Art von Führungskraft: Unternehmen fordern heute, dass Führungspositionen mit großer Verantwortung von führungsstarken, insbesondere aber auch einfühlsamen Menschen besetzt werden.
Aber wie unterscheidet sich ein empathischer Führungsstil von anderen Arten der Führung? Können wir die dazu notwendigen Fähigkeiten erlernen oder werden wir mit ihnen geboren? Im heutigen Artikel beantworten wir diese Fragen.
Worin besteht ein empathischer Führungsstil?
Führungsvermögen ist die Fähigkeit, eine Gruppe von Menschen oder eine Organisation anzuleiten. Eine gute Führungskraft muss eine klare Vision der zu erreichenden Ziele haben und kommunizieren können. Sie muss auch in der Lage sein, die Teammitglieder zu motivieren, an diesem gemeinsamen Ziel zu arbeiten, und interne Konflikte zwischen verschiedenen Gruppenmitgliedern zu lösen.
Obwohl alle Führungspersonen diese Eigenschaften gemeinsam haben, gibt es verschiedene Arten von Führungskräften. Einige von ihnen agieren so, dass ihre Handlungen eher ihren persönlichen Ansprüchen als den Bedürfnissen der Gruppe gerecht werden. Andere verwenden manipulative Taktiken, während wieder andere arrogant und narzisstisch handeln.
Andererseits kann sich eine Person, die einen empathischen Führungsstil ausübt, in die Lage ihrer Mitstreiter versetzen. Empathische Führungskräfte versuchen zudem, die Bedürfnisse des Marktes und die der Verbraucher zu verstehen und mit denen der eigenen Gruppe auf einen Nenner zu bringen. Auf diese Weise können sie jedem Kunden genau das geben, was er braucht, und unternehmensinterne Prozesse optimieren.
Ein empathischer Anführer kann effektiv mit dem Rest des Teams kommunizieren und diesem mitteilen, was benötigt wird. Er ist in der Lage, auf eine Art und Weise zu kommunizieren, welche das Team dazu bringt, die Arbeit machen zu wollen. Die Teammitglieder entwickeln unter seiner Leitung das Gefühl, dass die Ziele des Unternehmens oder der Gruppe auch ihre eigenen seien.
Wie entwickelt man einen empathischen Führungsstil?
Laut einer Studie sollte eine Person, die einen empathischen Führungsstil erwerben möchte, fünf Fähigkeiten entwickeln: Empathie, Enthusiasmus, menschliche Wärme, Gelassenheit und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen. Lass uns diese im Folgenden einzeln betrachten.
1. Empathie
Es scheint offensichtlich, dass ein guter Anführer sich in die Lage einer anderen Person versetzen können muss. Empathie besteht jedoch nicht einfach nur darin, zu verstehen, was eine andere Person auf rationaler Ebene brauchen könnte, sondern umfasst auch die Fähigkeit, ihre Gefühle nachzuvollziehen. Wer seinen empathischen Führungsstil weiterentwickeln möchte, muss zudem nachempfinden können, wie sich eine bestimmte Aktion auf jedes einzelne Teammitglied auswirkt.
Für viele Menschen ist es nicht leicht, sich in die Lage eines anderen zu versetzen. Neueste Untersuchungen zeigen jedoch, dass es für die meisten Menschen durchaus möglich ist, Empathie zu entwickeln.
2. Enthusiasmus
Ein einfühlsamer Anführer kann den Rest seines Teams motivieren und inspirieren. Dies liegt daran, dass seine Führungsweise nichts damit zu tun hat, dass die Kollegen ihre Aufgaben erledigen müssen, weil er es ihnen vorschreibt. Eine gute Führungskraft nutzt vielmehr ihre Fähigkeit, das Innere ihrer Mitstreiter anzusprechen, damit diese sich dazu veranlasst fühlen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Um dies zu erreichen, investiert eine Person, die über empathische Führungsqualitäten verfügt, viel Energie und Leidenschaft in all das, was sie vorschlägt, beginnt und vollendet. Dabei bewerkstelligt sie es, dass sie für ihre Kollegen ein Vorbild dient.
3. Menschliche Wärme
Da die empathische Führungskraft in der Lage ist, sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen, kann sie auch Lösungen anbieten. Wenn sie Lösungen anbietet, ist sie dabei stets sensibel, fair und auf die individuellen Situationen und Bedürfnisse der Menschen bedacht.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie zur Arbeit geht, um Freunde zu finden. Die Führungsperson ist sehr herzlich und weiß, dass es einer warmherzigen Person bedarf, um Beziehungen zwischen Kollegen aufzubauen. Diese Nähe versetzt den empathischen Anführer in eine privilegierte Lage, um jene Art der positiven Einstellungen zu stärken, die eine Gruppe motivieren sollte.
4. Gelassenheit
Der einfühlsame Anführer muss in komplizierten, emotionalen oder stressigen Situationen ruhig bleiben können. Um sein Team effektiv zu führen, muss er für die anderen Teammitglieder ein Vorbild sein. Wenn er es zulässt, dass sie seine impulsive Seite sehen, können sie den Respekt vor ihm verlieren.
5. Die Fähigkeit, Grenzen festzulegen
Die letzte Fähigkeit, die eine Person mit empathischem Führungsstil beherrschen muss, ist die, persönliche und berufliche Grenzen zu setzen. Obwohl er den Rest seines Teams verstehen kann, muss ein guter Anführer wissen, wie er sich selbst einsetzen und bei Bedarf Abstand halten kann.
Ist dies nicht der Fall, ist der Anführer nicht lange der Anführer. Denn die Gruppenmitglieder werden ihn als einen der ihrigen betrachten und er wird ihren Respekt verlieren. Daher muss eine Person, die einen empathischen Führungsstil entwickeln will, gut kommunizieren können, um mit Durchsetzungsvermögen Ziele und Wege zu deren Realisierung aufzuzeigen.
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