Das Zusammenspiel von Gedächtnis und Lernprozessen

Wenn du Neues lernst, stärkst du dein Gedächtnis. Ein trainiertes Gedächtnis verbessert wiederum deine Lernkapazitäten.
Das Zusammenspiel von Gedächtnis und Lernprozessen
Macarena Liliana Nuñez

Geschrieben und geprüft von der Psychologe Macarena Liliana Nuñez.

Letzte Aktualisierung: 20. September 2023

Unser Gehirn speichert komplexe Informationen im Gedächtnis, die wir über unsere Sinne aufnehmen. Wir können die verarbeiteten Erkenntnisse zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufen, wobei das effektive Zusammenspiel von Gedächtnis und Lernprozessen entscheidend ist.

Wir nutzen unsere Lern- und Speicherfähigkeit kontinuierlich, um uns im Alltag zurechtzufinden und zu behaupten. Wenn wir wissen, wie diese Prozesse ablaufen, können wir unsere kognitive Leistung verbessern. 

Gedächtnis und Lernprozesse

Wenn wir einen Vergleich mit Computern ziehen, können wir das Lernen als Input und das Gedächtnis als Output bezeichnen. Wir können nur dann Informationen abrufen, wenn wir sie zuerst “hochladen” und speichern. Eine Studie der Universidad Autónoma de Manizales erklärt, dass die Informationen während des Lernprozesses nicht nur passiv, sondern aktiv gespeichert und mit bereits vorhandenen Kenntnissen verknüpft werden müssen, um Ideen, Konzepte und mentale Modelle entwickeln zu können.

Unser Gehirn verschlüsselt gelernte Informationen und speichert sie im Langzeitgedächtnis ab. Wenn du ein Buch liest, übersetzt das Gehirn die Wörter, Ideen und Gedanken in ein Format, das im Gedächtnis abgespeichert und mit anderen mentalen Bildern verknüpft werden kann.

Codierung und Arbeitsgedächtnis

Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht es uns, Informationen kurzfristig zu speichern und zu verarbeiten. Faktoren wie Aufmerksamkeit, Emotionen, Motivation und die Relevanz der Informationen spielen dabei allerdings eine entscheidende Rolle. Wenn du den Inhalt eines Textbuches lernst, konzentrierst du dich zunächst darauf, die Informationen zu verstehen. Danach erstellst du eine Zusammenfassung und erkennst Zusammenhänge mit deinem Vorwissen. Du bist motiviert, denn du möchtest gute Noten schreiben.

Diese Kombination aus Motivation, Aufmerksamkeit und Relevanz ist ideal und trägt zu einer effektiven Codierung bei. Dein Gehirn kann den Lernstoff dauerhaft im Langzeitgedächtnis speichern. Das Zusammenspiel von Gedächtnis und Lernprozessen macht es uns möglich, diese Informationen bei Bedarf wieder abzurufen und zu ergänzen.

Die Bedeutung des Lernens für das Gedächtnis

Wie bereits erwähnt, sind Lernprozesse für die Gedächtnisfunktionen entscheidend. Folgende Aspekte sind dabei von besonderer Bedeutung:

  • Verstärkung und Aktualisierung: Wenn wir lernen, verstärken und aktualisieren wir die Informationen in unserem Gedächtnis und verbessern so unsere Gedächtniskapazitäten.
  • Organisation und Strukturierung: Beim Lernen geht es darum, Informationen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren. Das erleichtert das Speichern und spätere Abrufen von Informationen.
  • Anwendung in neuen Kontexten: Lernen ermöglicht es uns, unser Wissen und unsere Fähigkeiten in neuen Kontexten und Situationen anzuwenden. Dies bereichert das Gedächtnis, indem es seine Flexibilität und Nützlichkeit erweitert.
  • Konsolidierung von Informationen: Das Lerntraining fördert die Vernetzung verschiedener Gehirnareale und verbessert somit unsere kognitiven Fähigkeiten.
  • Effektives Abrufen: Durch das Lernen entwickeln wir Strategien und Fähigkeiten, um die im Langzeitgedächtnis gespeicherten Informationen abzurufen. Wir lernen, wie wir unser Wissen nutzen können, wenn wir es benötigen.

Wenn du Neues lernst, stärkst du dein Gedächtnis. Ein trainiertes Gedächtnis verbessert wiederum deine Lernkapazitäten.

Die Bedeutung des Gedächtnisses beim Lernen

Das Gedächtnis spielt beim Lernen ebenfalls eine zentrale Rolle:

  • Informationsabruf: Indem wir nach Bedarf auf unsere Informationen zugreifen und sie abrufen, fördern wir unsere Lernfähigkeit.
  • Wissensspeicher: Wir können das Gedächtnis mit einer Bibliothek vergleichen, auf die wir jederzeit zugreifen können, um das erworbene Wissen wieder abzurufen.
  • Verknüpfung von Konzepten: Das Gedächtnis ermöglicht es uns, neues Wissen mit konsolidierten Informationen zu verknüpfen (Carcamo Morales, 2018).
  • Bessere Kapazitäten: Durch Wiederholung und Übung können wir Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickeln und erweitern. Diese Fähigkeit ermöglicht es uns, von einem unbeholfenen Geigenspieler zu einem Virtuosen zu werden.
  • Problemlösung: Wir können auf gelernte Lösungen zurückgreifen, um bei Problemen effizienter zu reagieren. Du kannst dich an Strategien erinnern, mit denen du in ähnlichen Situationen erfolgreich warst.

Wie wir das Zusammenspiel von Gedächtnis und Lernprozessen nutzen können

Um deine kognitiven Fähigkeiten zu optimieren, musst du dein Gehirn regelmäßig trainieren. Je mehr Neues du lernst, desto besser funktioniert dein Gedächtnis. Es gibt viele Strategien, die dir dabei helfen. Wenn du weißt, welcher Lerntyp (auditiv, visuell, kommunikativ, motorisch) du bist, kannst du deine Lernmethoden besonders effektiv anpassen.

Wenn du dein Wissen mit anderen teilst, stärkst du dein Gedächtnis zusätzlich. Es lohnt sich, eine gute kognitive Reserve aufzubauen, denn dein Gehirn funktioniert so im Alter und bei bestimmten Krankheiten wie Demenz besser. Worauf wartest du noch, Neues lernen macht Spaß!


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