Bushido: die sieben Tugenden dieses Verhaltenskodex

Der Bushido Verhaltenskodex stammt aus dem alten Japan. Er diente ursprünglich dazu, den Samurai moralische Grundsätze und ein Verständnis für Menschlichkeit und Ehre während ihrer Kriege zu vermitteln. Erfahre in unserem Artikel mehr darüber!
Bushido: die sieben Tugenden dieses Verhaltenskodex
Elena Sanz

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Elena Sanz.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023

Der Bushido Verhaltenskodex ist eine sehr alte Auflistung japanischer Lebensprinzipien. Ursprünglich wurden diese von den Samurai sehr strikt befolgt. Wörtlich bedeutet Bushido “der Weg () des Kriegers (Bushi)”.

Für die japanischen Samurai war dieser Verhaltenskodex viel mehr als nur eine Auflistung von Regeln und Geboten, die sie befolgen mussten. Wie schon aus der Wortbedeutung ersichtlich wird, ist er vielmehr ein Weg oder ein Prozess. Er war kein starres Regelwerk, sondern diente ihnen als Richtlinie, um sie auf ihrem Weg dabei zu unterstützen, bessere Menschen zu werden.

Das Hauptziel des Bushido Verhaltenskodex war es, Krieger zu formen, die für ihre Überzeugungen kämpften, ohne dabei ihre Menschlichkeit zu verlieren. Ein weiterer Aspekt des Kodex war die Menschenführung. In einigen Fällen waren die Werte wichtiger als der Kampf selbst. Nachfolgend werden wir dir die sieben Tugenden des Bushido Kodex näher erläutern.

“Erhebe dich über die Masse der Menschen, die Angst davor haben, zu handeln.”

-Bushido Verhaltenskodex-

Die sieben Tugenden des Bushido Verhaltenskodex

Bushido - Straße

1. Bushido: Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit

Im Bushido Kodex bedeutet Rechtschaffenheit, ehrliche Verträge und Bündnisse zu schließen und diese dann auch einzuhalten und zu erfüllen. Das bedeutet auch, dass jeder Samurai zu seinem Wort stehen und seine Versprechen einhalten sollte. In gewisser Hinsicht sind alle menschlichen Beziehungen ein dauerhaftes Bündnis.

Außerdem verknüpften die Samurai das Konzept der Gerechtigkeit mit ihrer eigenen Selbsterkenntnis. Es gab kein Gesetz, das vorgab, was gerecht war und was nicht. Die Idee war, dass sie sich an ihrem eigenen Empfinden darüber orientieren sollten, welches das richtige Verhalten war. Aber das bedeutete natürlich nicht, dass es eine Grauzone gab; dennoch war alles schwarz und weiß.

2. Bushido: Mut

Mut bedeutet grundsätzlich, dass du dazu bereit bist, Risiken einzugehen, um das zu bekommen, was du möchtest. Der Weg des Kriegers besagt, dass du dich nicht in deinem Schneckenhaus verkriechen solltest.

Die Samurais waren dazu angehalten, Risiken einzugehen und sich dabei selber in Gefahr zu begeben. Allerdings taten sie dies nie unbedacht und leichtsinnig. Sie waren dabei stets vorsichtig und respektvoll. Dieses Vorgehen ermöglichte es ihnen, ein vielseitiges und aufregendes Leben zu führen.

3. Bushido: Mitgefühl

Im Gegensatz zu den heutigen Kriegern waren die Samurai stets darum bemüht, sich respektvoll und mitfühlend zu verhalten. Dieses Verhalten betrachteten sie als Ausdruck ihrer inneren und äußeren Stärke. Sie glaubten daran, dass sie trotz der Kämpfe auch Mitgefühl empfinden oder sich in die Situation anderer Menschen hineinversetzen konnten.

Tatsächlich war es gerade das Mitgefühl, mit welchem sie agierten, das ihre Anstrengungen und Erfolge noch mehr legitimierte. Für die Samurai war es absolut verabscheuungswürdig und unmoralisch, sich am Leid anderer Menschen zu erfreuen.

4. Bushido: Höflichkeit

Höflichkeit und Mitgefühl hängen sehr eng zusammen. Dabei bedeutet Höflichkeit, dass die Samurai stets vermeiden sollten, anderen ihre Stärke und Macht zu demonstrieren oder sich grausam zu verhalten.

Für einen echten Samurai war es ein absolutes Tabu, sich in einem Kampf nicht höflich und angemessen zu verhalten. Ein solches Verhalten wäre als barbarisch angesehen worden. Der Bushido Verhaltenskodex sagt über die Höflichkeit, dass sie sowohl von Mut im Kampf zeugt als auch von Respekt und Mitgefühl für den Gegner, selbst wenn der Samurai diesen besiegt haben sollte.

5. Bushido: Ehre

Beinahe alle Aspekte dieser Lebensphilosophie haben auch mit Ehre und Ehrgefühl zu tun. Für die Samurai und grundsätzlich für alle Japaner ist Ehre ein Wert von entscheidender Bedeutung. Ehrenhaft zu leben bedeutet, sich angemessen zu verhalten, gute ethische und moralische Prinzipien zu befolgen und seine Pflichten stets zu erfüllen.

Einmal mehr legten die Samurai auch bei diesem Wert großes Gewicht auf die Selbsterkenntnis. Daher waren sie davon überzeugt, dass jeder Mensch die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen und Handlungen übernehmen muss. Es ist unerheblich, was andere Menschen sagen oder was irgendjemand darüber geschrieben haben mag. Letztendlich geht es nur darum, dass wir uns die Antworten selber geben müssen.

6. Bushido: Absolute Aufrichtigkeit

Diese Tugend zeigt, welche große Bedeutung das einmal gegebene Wort für einen Samurai hatte. Daher hatten sie auch ein Sprichwort, welches diese Wichtigkeit sehr gut zum Ausdruck bringt: “Das gesprochene Wort und die Handlung sind ein und dasselbe.”

Absolute Aufrichtigkeit bedeutet, dass sich ein Samurai konsistent und sehr konsequent verhalten sollte. Dabei sind das gegebene Wort, die Aussagen und die Versprechen nur untergeordnete Handlungen. Ein echter Samurai weiß, dass sein Wort auch eine Waffe ist. Denn dadurch, dass er sein Wort hält, kann er sich viel Respekt verschaffen.

Bushido - Gespräch

7. Bushido: Pflichtgefühl und Loyalität

Pflichtgefühl wird dir nicht von außen abverlangt. Vielmehr bist es du selber, der sich dazu entscheidet, pflichtbewusst zu handeln. Daher ist es auch so wichtig, dass du dein Wort hältst. Wenn du deine Versprechen brichst, dann entehrst du dich damit selber. Außerdem bringst du auch Schmach und Schande über dein gesamtes Umfeld.

Weiterhin besagt der Bushido Verhaltenskodex, dass ein wahrer Krieger auch all denen gegenüber absolut loyal sein sollte, die ihm folgen. Da sie als Vorbild für ihre Gefolgsleute fungierten, beeinflussten sie durch ihr eigenes Verhalten auch das ihres Gefolges. Daher hatten die Samurai eine große Verantwortung und waren dazu angehalten, sich stets ehrenhaft und angemessen zu verhalten.

Auch in unserer modernen Welt können wir den Bushido Verhaltenskodex einfach anwenden. Unser tägliches Leben stellt uns vor zahlreiche Herausforderungen, die immer wieder unseren inneren Krieger hervorbringen. Wie uns bereits die alten Samurai gelehrt haben, sollte dieser Krieger mutig, mitfühlend und ehrenhaft sein.


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  • Yuzan, D. (1998). El Código del Samuray: El espíritu del Bushido japonés y la vía del guerreo. Edaf.

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