Benutze die Vergangenheit als Trampolin, nicht als Couch

Benutze die Vergangenheit als Trampolin, nicht als Couch

Letzte Aktualisierung: 30. Dezember 2016

Vielleicht hat uns jemand wirklich verletzt oder wir lassen uns hängen. Vielleicht sind einige Situationen nicht so ausgegangen, wie wir es erwartet haben: ein Wort, das nicht gesagt wurde, ein Fehler, den wir nicht akzeptieren, oder eine Verhaltensweise, die wir nicht erwartet haben, kann uns in Ketten legen und uns zu Gefangenen unserer eigenen Umstände machen.

Die Vergangenheit kann uns deprimieren und auch dazu führen, dass wir jedes Mal, wenn wir an sie denken, sehr leiden. Zurückzuschauen oder durchgehend mit der Erinnerung an das, was passiert ist, zu leben, ohne daraus zu lernen, bindet uns an die harten Gefühle – Schuld oder Wut – ohne es uns zu gestatten, vorwärtszugehen.

Die Vergangenheit ist ein Eimer voll Asche, also lebe nicht im Gestern und auch nicht nur für den Morgen, sondern im Hier und Jetzt.

Carl Sandburg

Die Ketten der Vergangenheit

Es gibt Menschen, die ihr Leben gefangen in vergangenem Leid oder auch in einem erlebten Moment des Erfolges verbringen. Sie leben, als verginge dieser Moment nie, und sie infizieren all ihre Mitmenschen damit, weil sie sich selbst und ihre Umwelt immer wieder daran erinnern, was passiert ist.

In der Vergangenheit zu leben, ist für unsere emotionale Gesundheit Gift. Es versetzt uns einfach nur in diesen Moment, und ganz gleich, ob dieser mit einer positiven oder negativen Erinnerung verknüpft ist, können wir ihn nicht gehen lassen.

In der Vergangenheit zu bleiben hält uns davon ab, zu wachsen und unsere Möglichkeiten zur Veränderung auszuschöpfen. Wenn wir es uns auf der Couch von “wir haben das schon einmal ausprobiert und es hat nicht geklappt”, “mich zu verlieben hat mir mehr Leid als Freude gebracht”, “es gibt keinen Grund zu vertrauen, denn am Ende verfolgt ein jeder nur seine eigenen Interessen…”  gemütlich machen, sitzen wir nur im Wartezimmer unseres eigenen Lebens und werden zu passiven Zuschauern.

Mit dieser Einstellung geben wir uns mit der Rolle eines Statisten in unserem eigenen Film zufrieden. Die Vergangenheit hatte ihre Chance. Sie wird sich nicht ändern, weil wir mehr daran denken, noch wird sich das Problem von allein lösen, das in ihr vielleicht entstanden ist. Aber wenn wir es konfrontieren, wenn wir die Hauptrolle einnehmen, dann können wir neue Einstellungen annehmen und Wege finden.

Sich von den Fesseln der Vergangenheit befreien

Jede Erfahrung wird durch die Augen der Vergangenheit betrachtet; wir schreiben ihr in Abhängigkeit von den Dingen, die wir schon erlebt haben, eine Bedeutung zu. Unsere Erfahrungen hinterlassen eine Spur in unserer Gegenwart und Zukunft. Das können wir nicht vermeiden.

Allerdings hängt der Ausgang der Situation davon ab, ob unsere Beziehung zu unserer Vergangenheit durch Ketten, die uns festhalten, oder von Trampolinen, die uns nach oben katapultieren, definiert ist.

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Wenn du die Vergangenheit wie eine Couch benutzt, es dir in deinen Problemen gemütlich machst, in deinen gescheiterten Versuchen, Erfolg zu haben, oder in den offenen Wunden deiner Beziehungen, dann bleibst du durch all diese Bünde gefangen und bist nicht dazu in der Lage, nach vorn zu gehen.

Wenn du auf der anderen Seite die Vergangenheit als Lehrer ansiehst und aus deinen Fehlern und Stärken lernst, dann kannst du dein volles Potenzial ausschöpfen. Die Vergangenheit mag uns wehtun und uns in eine Falle locken: Wir können dann in ihr verweilen, fliehen oder unsere Lektion lernen. Wir wählen also, was passiert.

Wenn wir in der Vergangenheit bleiben, werden wir die Ketten weiter stärken, die uns davon abhalten, zu wachsen, und uns zu Schuld, Wut oder Enttäuschung verdammen. Wenn wir vor unserer Erfahrung fliehen, werden wir eine Leere kreieren, die nur von unseren Ängsten und Unsicherheiten wieder gefüllt wird.

Wenn wir uns aber dafür entscheiden, von der Vergangenheit zu lernen, werden wir uns ihr erst stellen müssen und dann dazu bereit sein, das Beste aus ihr zu machen. Wir werden die Ketten sprengen und die nötigen Impulse schaffen, um vorwärtszugehen.

Baue das Trampolin zu deinen Träumen

Das Trampolin zu unseren Träumen wird von einer Sehnsucht danach, aus unseren Erfahrungen zu lernen, gebildet. Anstatt dich zu beschweren, dir Vorwürfe zu machen, dich schuldig oder feindselig deiner vergangenen Beziehung, deinen gescheiterten Versuchen oder dem enttäuschenden Verhalten eines Freundes gegenüber zu fühlen, denk darüber nach, was du aus all diesen Dingen gelernt hast.

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Wie kann die Kontrolle unserer Erfahrungen uns in unseren täglichen Leben helfen? Wie steht sie im Zusammenhang mit dem Erschaffen eines Trampolins, was es dir gestatten wird, all das zu erreichen, was du willst? Ganz einfach: Unser persönliches Wachstum hängt von der Beziehung, die unsere Vergangenheit mit unserem täglichen Leben hat, ab.

Lasst uns mal nachdenken. Wenn ich lerne, mit den Menschen um mich herum klarzukommen, oder meine Emotionen dank der Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, zu kontrollieren, werde ich meine Energien ganz klar darauf konzentrieren können, das zu erreichen, was ich will und so dieses motivierende Trampolin zu erschaffen.

Auf der anderen Seite könnten wir uns weiterhin an das halten, was wir schon wissen oder erfahren haben. Die Bequemlichkeit der Couch, des Bekannten, unserer Komfortzone, ist sehr attraktiv und beruhigend. Auch wenn es etwas Leid gibt – was uns wirklich Angst macht, ist das Risiko, das mit einem Sprung ins Unbekannte einhergeht. Aber wie können es schaffen sonst nicht schaffen, zu wachsen und zu lernen.

Die Vergangenheit kann uns als Couch dienen, auf der wir uns selbst bemitleiden, oder als Trampolin, um uns unseren Träumen zu nähern. Die Wahl liegt bei dir.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.