Alles Wissenswerte über Stresshormone

Stresshormone wie Cortisol sind wichtig, um uns zu helfen, auf herausfordernde Situationen zu reagieren. Wenn jedoch Stress über einen längeren Zeitraum konstant ist, entstehen Probleme. Die Auswirkungen der Hormone auf den Körper sind beachtlich. Wir werden diese in diesem Artikel analysieren.
Alles Wissenswerte über Stresshormone
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023

Stresshormone sind für jedes Lebewesen lebensnotwendig. Vor Gefahren weglaufen, auf die Anforderungen der Umwelt reagieren sowie uns selbst aktivieren, um ein Problem zu lösen, oder einfach alle mentalen Ressourcen “wecken”, um eine Prüfung zu bestehen. Das alles sind wesentliche Prozesse, bei denen diese kleinen, aber mächtigen Moleküle eine große Rolle spielen.

Wenn du das Wort “Stress” hörst, verbindest du es wahrscheinlich immer mit negativen Erfahrungen. Wir alle kennen seine Auswirkungen auf unser Leben. Tatsächlich haben die meisten von uns schon Zeiten erlebt, in denen Sorgen und äußerer Druck zu Muskelschmerzen, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und anderen negativen gesundheitlichen Auswirkungen geführt haben.

Die physiologischen Veränderungen, die diese Hormone hervorrufen, können sehr intensiv und herausfordernd sein.

Über einen Aspekt müssen wir uns jedoch im Klaren sein. Ohne diese chemischen Reaktionen im Körper hätte der Mensch nicht überleben können. Die Stressreaktion hat es uns ermöglicht, auf alltägliche Widrigkeiten zu reagieren, um uns an eine immer komplexere Umwelt anzupassen.

Auch wenn wir uns heute nicht mehr vor denselben Gefahren schützen müssen wie unsere prähistorischen Vorfahren, sind die Anforderungen noch immer herausfordernd.

Das Verständnis der Mechanismen des hormonellen Netzwerks ist nicht nur interessant, sondern auch nützlich.

Ein beleuchtetes Gehirn

Was sind Stresshormone?

Jeder von uns ist darauf programmiert, auf Bedrohungen zu reagieren, egal ob sie von außen kommen, beispielsweise von einer bestimmten Gefahr ausgehen, oder durch eine innere Sorge ausgelöst werden. Als Stressauslöser wirken heutzutage vielfältige Situationen, wie sie z. B. im Arbeitsumfeld durch wirtschaftliche oder emotionale Probleme entstehen.

Bedrohungen, Gefahren und Herausforderungen sind heute eher unsichtbar. Sie können nicht mehr gesehen werden, wie es früher der Fall war, als unsere Vorfahren zum Beispiel einem Raubtier gegenüberstanden. Die dadurch verursachte natürliche Stressreaktion ermöglicht es uns, eine unendliche Anzahl von physischen und psychischen Ressourcen zu aktivieren. Diese helfen uns dann dabei, auf diese mögliche Gefahr zu reagieren. Das ist eigentlich ganz normal und zu erwarten.

Das eigentliche Problem entsteht jedoch, wenn dieser Stresszustand anhaltend ist. Wenn wir die Probleme nicht in geeigneter Weise angehen und keine angemessenen Bewältigungsmechanismen nutzen, werden die Stresshormone immer weiter wirken. Das ist der Zeitpunkt, an dem das Risiko für körperliche Beschwerden wächst.

Lass uns herausfinden, wie dieses Netzwerk von Hormonen funktioniert!

Kortisol, das Hormon, das uns aktiviert

Kortisol ist ein Steroidhormon, das eine ganze Reihe von Prozessen im menschlichen Körper reguliert. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Reaktion auf Stress, aber auch bei vielen Aufgaben des Stoffwechsels und bei der Immunabwehr.

Die Ausscheidung von Cortisol wird durch den Hypothalamus sowie die Hypophyse und die Nebennieren reguliert.

  • Fast alle menschlichen Zellen enthalten Rezeptoren für Cortisol, was uns einen Hinweis darauf gibt, an wie vielen Prozessen es beteiligt ist.
  • So ist es zum Beispiel maßgeblich an der Kontrolle des Blutzuckerspiegels, der Förderung des Salz- und Wasserhaushalts und des Blutdrucks beteiligt.
  • Der Cortisolspiegel ist tagsüber höher, damit wir dann aktiver sein können.
  • Andererseits kann die übermäßige Ausschüttung von Cortisol, wenn wir längere Zeit unter Stress und Angstzuständen leiden, ernsthafte Auswirkungen haben. Dazu gehören Bluthochdruck, Stimmungsschwankungen, Muskelschmerzen, Osteoporose und sogar Veränderungen des Körpergewichts.
Stresshormone


Adrenalin hilft, bei Gefahr zu handeln

Wenn du eine stressige Situation durchlebst, schwitzen deine Hände, dein Herz rast und dein Mund wird trocken. Diese Reaktion wird durch eines der wichtigsten Stresshormone ausgelöst: Adrenalin oder Epinephrin.

Wir sollten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dieses auch als Neurotransmitter wirkt. Der Körper produziert es in den Nebennieren und schüttet es vor allem in Zeiten von Stress, Gefahr und Aufregung aus.

Adrenalin ruft im Körper folgende Veränderungen hervor, wenn es in den Blutkreislauf freigesetzt wird. Erinnern wir uns daran, dass alle diese Veränderungen ein Ziel haben: den Körper auf einen Kampf oder die Flucht vorzubereiten.

  • Es erhöht die Herzfrequenz.
  • Es erhöht die Kapazität des Atmungssystems, damit wir mehr Luft einatmen können.
  • Adrenalin baut Glykogen ab (eine Polysaccharid-Energiereserve, die sich in den Muskeln und der Leber befindet).
  • Es erweitert die Blutgefäße, um die Durchblutung zu optimieren.
  • Schließlich erleichtert es die Verbindung zwischen den Nervenzellen, sodass Informationen schneller übertragen werden.

Vasopressin, ein Modulator der Stressreaktion

Vasopressin ist als antidiuretisches Hormon bekannt, was bedeutet, dass es die Flüssigkeitsretention fördert. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler jedoch entdeckt, dass es ein wichtiger hormoneller Bestandteil unserer Stressreaktion ist.

Studien wie diese, die 2017 an der Universität von Edinburgh durchgeführt wurde, liefern uns Daten, die uns helfen, seine Bedeutung ein wenig besser zu verstehen.

  • Vasopressin hat eine korrigierende Wirkung auf die Reaktion des Körpers auf stressige oder ängstliche Situationen.
  • Als eines der Stresshormone hat Vasopressin eine Schlüsselfunktion bei der Freisetzung von ACTH. Dieses biologische Element erleichtert die Ausscheidung von Kortikosteroiden, wie z.B. Kortisol.
  • Es gibt noch einen weiteren interessanten Aspekt. Das Hormon wird in einer Reihe von Neuronen im Hypothalamus produziert, die die Reaktion auf stressige Umweltanforderungen steuern. Das heißt, wenn das Gehirn erkennt, dass wir vor einer Herausforderung stehen, schüttet es dieses spezielle Element aus. Und warum? Um eine ganze Reihe von wesentlichen biochemischen Veränderungen in Gang zu setzen, damit wir auf die Situation reagieren können.

Fazit über Stresshormone

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jede Sequenz, die das Gehirn aktiviert, um auf alltägliche Risiken zu reagieren, keinen anderen Zweck hat, als uns einfach handeln zu lassen. Das ist schließlich der Zweck von Stress: zu handeln, wenn wir mit einer Gefahr konfrontiert werden, und zu versuchen, die Bedrohung zu beseitigen. Wenn wir diese Situationen der Sorge und Angst auf sich beruhen lassen, fordert das seinen Tribut von uns. Behalte das im Hinterkopf.


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  • Antoni, Ferenc. (2017). Vasopressin as a Stress Hormone. Neuroendocrinology and Neurobiology (págs. 97-108) 10.1016/B978-0-12-802175-0.00009-7.

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