7 Strategien gegen Angst in Zeiten des Coronavirus
Das Phänomen der sozialen Ansteckung ist in der Psychologie sehr bekannt. Es handelt sich um Situationen, in denen uns unsere Emotionen überwältigen und großen Stress auslösen, uns Sorgen bereiten und auch Panik zur Folge haben können. Angst in Zeiten des Coronavirus prägt unseren Alltag, doch wir müssen sie gemeinsam kontrollieren und entsprechend handeln, um mit dieser Situation umgehen zu können.
Das panische Gefühl verändert nicht nur unseren Lebensstil. Die Stoßwellen des Einschlags erschüttern die Wirtschaft und verleiten uns dazu, unnützes und zum Teil auch irrationales Verhalten an den Tag zu legen. Ein Beispiel dafür ist der Kauf von Unmengen an Klopapier. Macht das Sinn? Die Antwort ist offensichtlich nein, doch was bringt uns dazu?
Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass Angst ein Teil von uns ist und wichtige Funktionen erfüllt. Sie hilft uns in Gefahrensituationen schnell zu reagieren und so unser Überleben zu sichern.
Doch in Zeiten großer Unsicherheit und Unruhe, ist es von größter Wichtigkeit, unsere Ängste zu kontrollieren. Wir erleben gerade eine ernste Situation, in der die Angst unsere Verbündete sein sollte, uns jedoch keine Sorgen bereiten und kein unlogisches Verhalten fördern sollte.
Die Angst kann sich in der aktuellen Situation ebenso schnell wie die Coronaviren verbreiten. Der Grund dafür? Wenn wir uns gehen lassen, verschlechtert sich unser psychologischer Zustand und wir sehen nur noch Negatives. Doch dafür ist jetzt keine Zeit. Für Angst in Zeiten des Coronavirus gibt es keinen Platz, wir müssen sie überwinden und unsere mentalen Stärken wach rütteln.
Angst in Zeiten des Coronavirus: Was können wir tun?
Wir sollten uns an das Motto “Keep Calm and Carry On” (dt. Bleibe ruhig und mach weiter!) halten. Dieser Satz war zum ersten Mal im Jahre 1939 in Großbritannien auf einem Propaganda-Poster zu sehen, um die Bevölkerung zu motivieren. Es gelang dann in Vergessenheit, doch ab 2000 kam es wieder in Mode. Doch hat dieser Spruch damals etwas genützt?
Die Bevölkerung war der Regierung für diese Idee vielleicht dankbar, doch in Wahrheit hilft es uns nicht viel weiter, wenn wir aufgefordert werden, die Ruhe zu bewahren.
Um Angst in Zeiten des Coronavirus zu lindern, benötigen wir mehr: Wir müssen unsere mentale Einstellung trainieren. Dabei geht es darum, die Hyperaktivität der Amygdala im Gehirn zu reduzieren und unsere Emotionen zu managen. Wir müssen den präfrontalen Cortex aktivieren, um auf konzentrierte und reflexive Weise nachdenken und handeln zu können.
1. Vermeide die “Infoxikation”
Die Wortbildung “Infoxikation” bezeichnet einen Überschuss an Informationen und Reizen, eine Vergiftung unseres Geistes. Die Weltgesundheitsorganisation hat bekannt gegeben, dass diese Krise in der Bevölkerung Stress erzeugt und dieser reduziert werden kann, indem man es vermeidet, den ganzen Tag Nachrichten über dasselbe Thema in verschiedenen Medien zu konsumieren.
Wir müssen zwar informiert sein, doch dies sollte nicht zu einer Obsession führen. Wenn wir uns ständig mit den neuesten Zahlen, Infektionsraten und anderen Informationen über das Coronavirus beschäftigen, schüren wir damit selbst unsere Angst.
2. Besiege negative Gedanken durch Rationalität
Angst ist logisch und in Situationen wie diesen zu erwarten. Doch diese Angst sollte rational bleiben.
Zum Beispiel:
- “Ich habe Angst, mich zu infizieren. Was kann ich tun?” “Es gibt Vorsorgemaßnahmen, mit denen ich mich schützen kann.”
- “Mein Vater oder mein Opa könnten sich anstecken. Was kann ich tun?” “Ich kann sie schützen.”
Die Angst sollte ein Mechanismus sein, der uns hilft, richtig zu handeln und die entsprechenden Maßnahmen zu treffen. Doch wir müssen dabei immer die negativen Gedanken kontrollieren, welche Panik zur Folge haben.
Wenn uns Gedanken wie “Wir werden sterben” oder “Es gibt keine Lösung” in den Sinn kommen, müssen wir diese rational bearbeiten. Wie? Indem wir darüber vertrauenswürdige Informationen suchen. Es ist ausreichend, wenn du die chinesischen Statistiken betrachtest: Die Sterblichkeitsrate beträgt 2,3 Prozent.
3. Die tägliche Routine hilft in Zeiten der Unsicherheit
Die Angst in Zeiten des Coronavirus wird durch Unsicherheit genährt. Dies ist die Realität: Wir haben uns noch nie einer derartigen Situation gestellt. Es handelt sich um ein neues Virus und es gibt noch keine Impfung.
Wir wissen auch nicht, wie lange die Ausgangssperre, Quarantäne oder Bewegungseinschränkungen dauern werden. All dies versetzt uns in einen Zustand der Unsicherheit, mit dem nicht jeder umzugehen weiß.
Was können wir in dieser Situation tun? Am besten konzentrieren wir uns auf die Gegenwart, auf das Hier und Jetzt. Die tägliche Routine ist in diesem Fall sehr hilfreich. Sie ermöglicht es uns, uns auf die Gegenwart zu konzentrieren.
4. Angst in Zeiten des Coronavirus: Emotionen teilen!
Angst ist ein ganz normales Gefühl, wir sind nicht schwach, wenn wir es spüren. Es ist jetzt an der Zeit, alle unsere Emotionen und Gefühle zu akzeptieren und mit anderen zu teilen, um das Gleichgewicht zu finden.
Es geht nicht darum, die Angst noch intensiver zu erleben, sondern sie gemeinsam zu managen, Raum zu schaffen, um unsere Hoffnung, Energien und unser Wohlbefinden zu nähren.
5. Realistisch sein, um Angst in Zeiten des Coronavirus zu lindern
Um mit der Angst in dieser schwierigen Zeit besser umgehen zu können, sollten wir immer realistisch bleiben, das heißt, die Dinge weder über- noch untertreiben. Wir sollten nicht in psychologische Verteidigungsmechanismen verfallen, die das Risiko abschwächen, zum Beispiel weil wir jung sind oder uns nicht direkt in einem Risikoherd befinden.
Andererseits macht es auch keinen Sinn, die Situation zu übertreiben und zuzulassen, dass das Coronavirus alle unsere Gedanken vereinnahmt.
Es gibt ein reales Risiko, du musst das akzeptieren. Es geht grundlegend darum, uns an diese Realität anzupassen und uns und anderen gegenüber verantwortlich zu handeln. Wenn wir uns von der Panik führen lassen, helfen wir keinem. Doch wenn wir die reale Gefahr nicht sehen, können wir uns selbst und auch andere einem unnötigen Risiko aussetzen. Es geht also darum, ausgeglichen und mit Gemeinsinn zu handeln.
6. Ich habe keine Kontrolle über das, was passiert, doch ich kann meine Reaktionen und mein Verhalten kontrollieren
Um Angst in Zeiten des Coronavirus besser zu handhaben, müssen wir eine weitere Realität akzeptieren: Wir haben keine Kontrolle über das COVID-19, doch wir können unsere eigenen Reaktionen und unser Verhalten kontrollieren. Es ist jetzt an der Zeit, uns zu fragen, woran wir uns erinnern möchten, wenn wir nach dieser Notsituation an die Vergangenheit zurückdenken.
Am besten ist es zu sehen, dass du in der Vergangenheit fähig warst, die Ruhe zu bewahren, Verantwortung zu übernehmen, dich und andere zu schützen und zu helfen.
7. Tägliche Ziele und Kommunikation
Niemand konnte die derzeitige Situation voraussehen, der wir uns jetzt stellen müssen. Bis der ersehnte Tag kommt, an dem wir die Infektionskurve reduzieren und wie China auf die schwierige Zeit zurückblicken können, können noch Wochen vergehen.
Bis zu diesem Tag können uns zwei Dinge helfen, die Last der Angst zu reduzieren: Wir müssen uns Ziele setzen und die Kommunikation mit uns nahe stehenden Menschen aufrecht erhalten.
Setze dir kurzfristige und langfristige Ziele. Jeden Tag, wenn du aufstehst, solltest du mit der Tagesplanung beginnen: ein Buch lesen, zu Hause etwas Neues mit deinem Partner oder deinen Kindern unternehmen, aufräumen, schreiben, malen…
Die langfristigen Pläne sollten uns an unsere Lebensziele erinnern, die wir vor Augen haben, und uns leiten und Hoffnung geben.
Andererseits ist es wichtig, die Kommunikation mit den von uns geliebten Menschen zu fördern. Whatsapp, Videochat, Telefon… es gibt viele Möglichkeiten, um sich trotz der Distanz um andere zu kümmern. Damit können wir auch unsere eigene Hoffnung bewahren.
Unsere Einstellung ist in diesen schwierigen Zeiten das Wichtigste.