Großartige Zitate aus "Das Buch der Unruhe"

Großartige Zitate aus "Das Buch der Unruhe"
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Die folgende Zitate aus Das Buch der Unruhe  sind wahre Kunstwerke. Dieser wunderbare Text gilt als das Meisterwerk von Fernando Pessoa und wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht, eine vollständige gar erst im Jahr 2010. Die zuvor erschienen Ausgaben waren unvollständig. Die Herausgeber der Ausgabe von 2010 haben aber nun die Gesamtausgabe zugänglich gemacht und lassen den Leser auf Prosa-Fragmente aus Pessoas Tagebuch, kurze Überlegungen und Aphorismen schauen, die der Reflexion wert sind.

Nachfolgend stellen wir euch einige der schönsten Zitate aus diesem Buch vor.

Zufällige Suche

Das Buch der Unruhe  betont, dass das Leben sinnlos und das Dasein absurd sei. Dieses Zitat spiegelt das perfekt wider: “Ich suche jemanden, der willkürlich sucht und nicht weiß, nach welchem ​​Objekt er sucht und wo es versteckt wurde. Wir spielen Verstecken mit niemandem.“

Pessoa schreibt, dass sich unser menschliches Leben um nichts drehe. Wir verstehen nicht unser Ziel im Leben und noch viel weniger, wie wir es erreichen können. Wir vermeiden andere Menschen, die sich in demselben Zustand befinden. Für den Dichter war dies das Spiel des Lebens.

Eine geisterhafte Erscheinung einer Frau wandelt durch einen Korridor.

Geister

Dies ist eines der tiefgründigsten und schönsten Zitate von Pessoa: “Vom Geisterbild des Glaubens zu den Gespenstern der Vernunft zu wechseln, verändert nur die Zellen.”  Mit diesen einfachen Worten näherte sich der Dichter den zwei großen Konzepte des westlichen Denkens an, dem Glauben und der Vernunft, und stellt diese in Frage.

Wie wir wissen, haben Vertreter des Glaubens und der Vernunft jahrhundertelang um die Vorherrschaft in der Gesellschaft gekämpft. Glaube hat Vernunft negiert und Vernunft den Glauben. Pessoa definierte sie als imaginäre Konzepte, die beide Gefängniszellen ähneln. Denn beide begrenzen unsere Perspektive und unsere Denkweise.

Nichts ist perfekt

Perfektion ist eines der abstraktesten und idealistischsten Konzepte, die es gibt. Es ist zu 100 % das Produkt des Geistes und entspricht keiner Realität. Um noch mehr Salz in diese Wunde zu streuen, wünscht sich der Mensch, perfekt zu sein, aber er wird Perfektion niemals erreichen können, da ihn nichts befriedigt.

In einem der Zitate aus Das Buch der Unruhe  heißt es: “Aber alles ist unvollkommen. Es gibt keinen Sonnenuntergang, der so schön ist, dass er nicht noch schöner sein könnte, keine sanfte Brise, die uns Schlaf bringt und uns nicht noch tieferen Schlummer bringen könnte.”  In diesem Zitat betonte Fernando Pessoa, dass Menschen niemals zufrieden sind.

Die Schönheit nutzloser Dinge

“Warum ist Kunst schön? Weil sie nutzlos ist. Warum ist das Leben hässlich? Weil es nur Ziele und Zwecke und Absichten kennt. Alle Lebenswege führen von einem Punkt zum anderen. Hätte es einen Weg gegeben, an einem Ort, an dem niemand spaziert!”

Fernando Pessoa

Kunst hat keine praktische Bedeutung. Sie ist wertvoll für das, was sie ist, nicht für ihre Nützlichkeit. Niemand von uns braucht das Gemälde Las Meninas  (zu Deutsch: Die Hoffräulein), um sein Leben zu leben, aber wenn wir uns das Bild ansehen, finden wir uns auf uns selbst zurückgeworfen. Die Welt wird sich weiterdrehen, egal ob der Eiffelturm steht oder nicht, aber der Planet ist schöner, weil er da ist.

Im normalen Leben passiert das Gegenteil. Dinge und sogar Menschen sind nur dann wertvoll, wenn sie einen Nutzen haben. Der Mensch sucht nur das, was verwertbar ist. Unter diesen Bedingungen hört das Leben auf, großartig und erhaben zu sein. Darum bat uns Pessoa in diesem Zitat, über den Wert der Kunst zu reflektieren.

Der Wanderer über dem Nebelmeer

Durch das Schicksal zur Waise

Das Buch der Unruhe  ist die Autobiografie von Fernando Pessoa und beinhaltet viele bewegende Geständnisse über die Einsamkeit und Vernachlässigung. In einer dieser intimen Passagen heißt es: “Ich wollte schon immer gemocht werden. Es tat mir leid, dass ich nicht beachtet wurde. Durch Schicksal eine Waise, wollte ich – wie alle Waisenkinder – das Objekt von Zuneigung sein.”

Hier definierte sich Pessoa als Versager, der keine Zuneigung finden konnte. Er verglich sich mit einem Waisenkind, weil er die Sehnsucht hatte, ebenso Geborgenheit zu finden.

Die Zitate von Fernando Pessoa sind immer noch relevant.

Fernando Pessoa war wohl einer der bedeutendsten Dichter aller Zeiten. Das Buch der Unruhe  zeigt uns die Komplexität seiner Gefühle und die Schärfe seiner Reflexionen. Jeder Satz ist ein Gedicht, das darauf wartet, dass ein sensibler Leser wie du es entdeckt.


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  • Pessoa, F. (2010). El libro del desasosiego (Vol. 101). Ediciones BAILE DEL SOL.


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