4 Fehler bei der Erziehung, die ein tyrannisches Kind hervorbringen

4 Fehler bei der Erziehung, die ein tyrannisches Kind hervorbringen

Letzte Aktualisierung: 13. Januar 2017

Auch wenn es schwerfällt, es zu akzeptieren, treffen wir immer häufiger auf kleine Tyrannen, und es sind immer mehr Eltern, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, weil sie wegen des Verhaltens ihres Kindes verzweifelt sind. Unter einem kleinen Tyrannen verstehen wir ein Kind, das sein Recht einfordert, seine Eltern nach Lust und Laune um den Finger wickelt und unentwegt Wutanfälle hat.

Ein tyrannisches Kind glaubt, es hat das Recht, über seine Familie gemäß seiner Wünsche zu verfügen und Wutausbrüche haben zu dürfen, wenn seine Erwartungen nicht erfüllt werden. Es ist nicht dazu in der Lage, mit alltäglichen, frustrierenden Situationen umzugehen und noch weniger, sich in die Lage seiner Eltern zu versetzen, weshalb es ihnen durch sein Verhalten Schaden zufügt, mit dem einzigen Ziel, zu bekommen, was es will.

Das Erstaunliche hierbei ist, dass das Kind letztendlich die Autoritätsperson ist und sich die Eltern dazu verpflichtet fühlen, den Wünschen des Kindes nachzukommen, um cholerische Ausbrüche zu vermeiden, die entstehen, wenn das Kind das Gefühl hat, dass seinen Bedürfnissen und Sehnsüchten in einem bestimmten Moment nicht nachgekommen wird. In Extremfällen geht es sogar so weit, dass das Kind seine Eltern physisch angeht.

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Studien deuten darauf hin, dass die Gene in gewisser Weise dieses Verhalten beeinflussen und mit dafür verantwortlich sind , dass das Kind aggressiver als andere Kinder ist. Außerdem stellte man fest, dass tyrannische Kinder häufiger in Familien der Mittelschicht oder Oberschicht anzutreffen sind und dass dieses Phänomen öfter bei Jungen als bei Mädchen auftritt, obwohl sich die Häufigkeit in Bezug auf das Geschlecht nach und nach angleicht.

Ganz sicher ist aber auch die Erziehung ein Schlüsselfaktor, der bestimmt, ob sich ein Kind gegenüber seinen Eltern tyrannisch verhält. Man konnte beobachten, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit den oben genannten Verhaltensweisen heranzuziehen, bei nachgiebigen Helikopter-Eltern höher ist.

Welche Fehler bei der Erziehung dazu führen können, einen kleinen Tyrannen heranzuziehen

Da die Erziehung einen großen Einfluss darauf hat, wie sich ein Kind verhält, ist es notwendig, dass Eltern lernen, ihr Kind zu erziehen. Dafür müssen sie versuchen, solche Methoden zu vermeiden, die für gewöhnlich in guter Absichten angewandt werden, aber mittel- oder langfristig gesehen kontraproduktiv sind.

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Dem Kind alles erlauben

Wenn dem Kind alles erlaubt und durchgelassen wird, wird es mit der Zeit glauben, dass es das Recht besitzt, dass man ihm alles sofort geben muss, wonach es verlangt, egal was es ist.

Wenn es in diesem Glauben aufwächst und irgendwann der Tag kommt, an dem jemand seinen Forderungen nicht nachkommt, wird das tyrannische Kind so viel Wut empfinden, dass es alles Erdenkliche tun wird, damit seine Erwartungen erfüllt werden, so wie es es schon immer getan hat. Das Kind wird mithilfe der Wut den Willen und die Autorität der Eltern untergraben, die sich eingeschüchtert fühlen.

Nicht zulassen, dass das Kind frustriert ist

Frust ist ein normales und gesundes Gefühl und Teil des Lebens. Nicht alles, was wir wollen, geschieht auch. Situationen können auch ganz anders ausgehen. Manchmal zeigt uns das Leben die kalte Schulter und wir müssen lernen, damit umzugehen.

Mit Frust nicht umgehen zu können, wird sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen viele emotionale Probleme zur Folge haben, denn – ob wir es wollen oder nicht – das Leben tanzt nicht nach unserer Pfeife und wir werden sehr oft auf Hindernisse treffen.

Falls wir dem Kind nicht beibringen, Frust zu akzeptieren und wir mit allen Mitteln versuchen, dass es alles bekommt, was es will, oder wir jedes Problem für es lösen, ziehen wir ein tyrannisches Kind heran, das unfähig ist, zu verstehen, dass sich die Welt nicht nur um es dreht.

Probleme für das Kind lösen

Es ist sehr wichtig, dass Kinder von klein auf damit beginnen, ihre Probleme selbst oder mit einer angemessenen Hilfe zu lösen. Mit Problemen meinen wir kleine Konflikte, die ihrem Alter entsprechen.

Wenn das Kind beispielsweise von uns möchte, dass wir ihm die Schuhe anziehen, es aber schon alt genug ist, das allein zu tun und das auch selbst kann, sollten wir der Versuchung widerstehen, ihm zu helfen oder ihm die Schuhe zu schnüren. Es kann gut sein, dass es für das Kind bequemer und am einfachsten ist, die Eltern darum zu bitten, aber das ist nicht der richtige Weg.

Das Kind muss lernen, dass das Leben nicht immer bequem und einfach ist und dass es selbst Lösungen finden muss.

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Wenn es das nicht lernt, wird es jedes Mal, wenn es in seinem Leben auf Hindernisse stößt, daran scheitern, die für die Überwindung einer Hürde benötigten Ressourcen zu wählen und zu nutzen, denn wir selbst waren es, die ihm nicht die Möglichkeit gegeben haben, diese Fähigkeit zu entwickeln.

Dem Kind beibringen, dass es mit Feindseligkeit keine Probleme lösen kann

Wir können nicht erwarten, dass unser Kind nicht feindselig reagiert, wenn wir selbst cholerisch reagieren, schreien oder auf eine aggressive Art und Weise reden, sobald sich uns eine unschöne Situation bietet.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass sich Kinder alles von Erwachsenen abschauen und vor allem von ihren Eltern. Aus diesem Grund müssen wir darauf achtgeben, wie wir uns verhalten.

Auch wenn wir manchmal einfach nur noch erschöpft sind, wir das Gefühl haben, dass wir jeden Moment explodieren und wir nicht mehr können, steckt doch noch Kraft in uns und Aggressivität hilft uns keinesfalls dabei, irgendetwas zu lösen. Deshalb solltest du für dich und für deine Kinder Probleme ruhig angehen.

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