15 verschiedene Arten des Denkens

Wenn wir gut denken, können wir besser leben. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, die verschiedenen Arten von Gedanken zu verstehen, die das Gehirn produzieren kann. Wir analysieren sie im Folgenden.
15 verschiedene Arten des Denkens
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 11. Oktober 2022

Die verschiedenen Arten des Denkens helfen uns, Entscheidungen zu treffen, Herausforderungen zu meistern, Erkenntnisse zu gewinnen oder Wissen zu analysieren. Die Neurowissenschaft kann zwar noch nicht erklären, wie menschliche Gedanken entstehen, doch wir können unsere Denkarten klassifizieren.

Wir wissen, dass unsere Gedanken das faszinierende Ergebnis unserer neuronalen Aktivität sind und dass bei diesem Vorgang verschiedene Gehirnbereiche aktiviert werden. Der deutsche Arzt und Physiker Hermann von Helmholtz wies darauf hin, dass diese kognitive Magie das Ergebnis unbewusster Schlüsse ist. Später definierte Roger Shepard sie als mentale Repräsentationen.

Heute wissen wir, dass Gedanken und Emotionen eine direkte Beziehung zueinander haben und sich gegenseitig beeinflussen. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman würde sagen, dass gutes Denken unser Leben besser macht. Wenn wir die verschiedenen Arten des Denkens kennen, ist es einfacher, sie richtig zu beherrschen.

„Die Welt, wie wir sie geschaffen haben, ist ein Prozess unseres Denkens. Sie kann nicht geändert werden, ohne unser Denken zu ändern.“

Albert Einstein

Frau übt sich in den verschiedenen Arten des Denkens

Die verschiedenen Arten des Denkens

Nachdenken, Vorstellen, Tagträumen, sich Sorgen machen über Dinge, die noch nicht passiert sind, Urteilen, an eine Lösung für das Problem denken, das uns schlaflos macht… Im Laufe des Tages können wir verschiedene Arten von Gedanken haben, die alle die Art und Weise beeinflussen, wie wir das, was uns umgibt und was um uns herum geschieht, verarbeiten und darauf reagieren.

Es ist nützlich, uns über unsere Denkmuster bewusst zu sein. Auch wenn viele Gedanken unwillkürlich entstehen, können wir unser Denken auch kontrollieren und lenken.

1. Reflektierendes Denken

Das reflektierende Denken ermöglicht es dir, die verschiedenen Realitäten, die dich umgeben, tiefgründig, nachdenklich und gelassen zu analysieren. Dieser mentale Prozess begünstigt es, bessere Entscheidungen zu treffen, ohne impulsiv zu sein.

Daher betonen Studien wie die der Tunku Abdul Rahman Universität in Malaysia die Notwendigkeit, diese Fähigkeit bei Kindern zu fördern, damit sie später kritisch denken können.

2. Kritisches Denken

Wenige Fähigkeiten sind so notwendig wie das kritische Denken und Entscheiden. Kritisches Denken geht über das Offensichtliche, Normative oder Etablierte hinaus, um Nuancen zu erfassen, das Offensichtliche infrage zu stellen und Widersprüche und lose Enden zu finden. In diesen kleinen Abweichungen finden sich manchmal große Offenbarungen.

3. Deduktives Denken

Deduktive Denker schließen aus der Analyse bestimmter Variablen auf Informationen. Dies geschieht, indem sie von allgemeinen Prämissen ausgehen und dann zu einer bestimmten Schlussfolgerung kommen. Es handelt sich um eine der Denkweisen, die wir im täglichen Leben am häufigsten anwenden.

Wenn du zum Beispiel in einem Geschäft Handschuhe siehst, gehst du davon aus, dass es auch Mützen anbietet.

4. Induktives Denken

Im Jahr 1938 definierte Leon Thurstone, ein Pionier der Psychometrie, die Induktion als eine Art Schlussfolgerung, die von einer Reihe bestimmter Beobachtungen ausgeht. Diese ermöglichen es, allgemeine Gesetze und Schlussfolgerungen aufzustellen (das Gegenteil von deduktivem Denken).

5. Logisches Denken

Logische Denker sind gute Beobachter. Sie analysieren jede Tatsache akribisch, vergleichen, leiten ab und ziehen Schlussfolgerungen auf der Grundlage aller verfügbaren Informationen. So können sie jeden Schritt mit jeder Information, die sie sammeln, immer rechtfertigen.

Logische Denker lassen sich nicht von ihren Instinkten leiten. Sie bauen ihre Meinung nicht auf Annahmen und Vorurteilen auf, sondern analysieren und durchdenken jede Situation.

6. Kreatives Denken

Diese Art des Denkens kann das Leben verändern. Kreative Menschen erkunden immer verschiedene Perspektiven und Möglichkeiten. Sie haben bahnbrechende Ideen, die es ihnen ermöglichen, ungewöhnliche Wege zu gehen.

Studien wie die der Radboud Universität in Nijmegen (Niederlande) zeigen, dass die Schaffung von Trainingsprogrammen für kreatives Denken die akademischen Ergebnisse von Schülern verbessert.

7. Systematisches Denken

Eine der interessantesten Arten des Denkens ist das systematische Denken. In diesem Fall geht es darum, mit der Umgebung in Kontakt zu treten, um jede Komponente zu verstehen, ohne sie zu verändern. Das bedeutet, die Dinge unter die Lupe zu nehmen, um zu verstehen, woraus sie bestehen.

8. Deliberatives Denken

Wer deliberativ denkt, handelt, entscheidet und denkt auf der Grundlage seiner Werte und Gefühle. Daraus resultieren authentische, menschliche und emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen.

9. Divergentes Denken

Spontaneität, Kreativität, Herausforderung, Originalität? Das divergente oder laterale Denken macht es möglich, verschiedene Lösungen für ein bestimmtes Problem zu finden. Diese kognitive Flexibilität ermöglicht es, den Dogmatismus des Alltags zu deaktivieren.

Frau praktiziert verschiedene Arten des Denkens

10. Konvergentes Denken

Logik, Vernunft, Induktion, Deduktion… Das ist auch eine der interessantesten Arten des Denkens. Diese Denkart nutzt den logischen, auf Erfahrung basierenden Ansatz, den wir normalerweise zur Lösung von Problemen verwenden.

11. Magisches Denken

Magisches Denken ist typisch für Kinder, abergläubische Menschen oder auch in bestimmten Religionen. Es wird auch in bestimmten literarischen Gattungen verwendet. Diese Denkform besteht darin, Schlussfolgerungen auf der Grundlage von ungesicherten, ungerechtfertigten, fantasievollen oder übernatürlichen Variablen zu ziehen.

In bestimmten Situationen können wir von dieser magischen Argumentation profitieren. Ein Beispiel dafür ist der klassische Gedanke, dass “man etwas nur sehr stark wollen muss, damit es passiert”.

Abschließend sei gesagt, dass all diese Arten des Denkens unsere alltägliche Realität prägen. Diese abstrakten Gebilde, die die Neurowissenschaft noch nicht eindeutig definieren kann, integrieren alles, was wir sind, wie wir uns fühlen und wie wir unsere Entscheidungen treffen.


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