Zuneigung – eine starke Medizin

Zuneigung – eine starke Medizin

Letzte Aktualisierung: 21. Juli 2017

Zuneigung ist ohne Zweifel eine der besten Arten von Medizin, die es gibt. Hast du dich jemals schlechter als vorher gefühlt, nachdem du bei einem Arzt warst? Oder hast du jemals eine Praxis verlassen und dich gefühlt, als seist du plötzlich geheilt? All das hängt allein von der Haltung des Arztes ab, der dich untersucht.

Wenn wir krank sind, sind wir gleichzeitig auch verletzlich. Und in genau diesen Situationen, in Situationen der größtmöglichen Verletzlichkeit, ist es der zwischenmenschliche Umgang, die Menschlichkeit und die Zuneigung, die den großen Unterschied machen. Es steht außer Frage – man kann eine Erkrankung nicht einfach mit Therapien und Medikamenten behandeln. Zuneigung ist dabei ein ebenso wichtiges Heilmittel.

Pille mit Gedanken

Bleib mir fern mit Medikamenten gegen Angstzustände und Depressionen. Verschreib mir nicht die neuesten Antidepressiva, die es auf dem Markt gibt. Behandle mich mit Zuneigung. Dann wirst du mein Arzt sein, der Arzt meiner Seele. Umarme mich, gib mir einen Kuss oder einfach nur ein freundliches Wort – allerdings nur, wenn es wirklich von Herzen kommt. Weniger als das reicht mir nicht.

Du sagst zwar, du seist mein Freund, jedoch scheine ich dich niemals finden zu können. Weder in deinen Worten noch in deinem abwesend wirkenden Blick. Denjenigen jedoch, der sich selbst niemals rühmt – ihn kann ich finden, mit seinen süßen Worten und seinem klaren Blick.

Aber hier geht es nicht nur um Ärzte. Wir alle können allein durch unsere Haltung Ärzte für die Seele und auch für den Körper von anderen werden. Man hat sogar herausgefunden, dass positive Emotionen eine entspannende Wirkung haben, dass sie Wohlbefinden hervorrufen, den Blutdruck senken und dabei helfen, unsere Abwehrkräfte zu stärken.

Negative Emotionen führen hingegen zu Schmerzen in der Magen- und Darmgegend, zu Migräne, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und letztlich auch zu einem geschwächten Immunsystem. Aus diesem Grund ist die Kombination von positiven Emotionen und Zuneigung die beste Medizin, die man verabreichen kann.

Pille mit Herzen

Eine feste Umarmung, ein schönes Kompliment, ein simples „Du kannst auf mich zählen“ , das voller Aufrichtigkeit hervorgebracht wird, all das kann uns helfen, körperlich und seelisch zu gesunden. Es ist so, wie die alten Römer sagten: „Mens sana in corpore sano.“  Das bedeutet: „Einen gesunden Geist zu haben bedeutet, einen gesunden Körper zu haben.“  Würden wir alle mitanpacken, könnten wir dafür sorgen, dass dieses Sprichwort Wirklichkeit wird, wenn wir es am meisten brauchen.

Aber woher bekomme ich nun diese Art der Zuneigung?

Zuneigung kann man weder kaufen noch verkaufen. Wir können andere nicht dazu zwingen, uns mit einer Zuneigung zu begegnen, die sie gar nicht fühlen. Ebenso wenig können wir Zuneigung geben, wenn diese nicht aus der Tiefe unseres Wesens entspringt. Aber wir alle haben die Fähigkeit, Zuneigung zu zeigen, indem wir uns in Empathie und Selbstlosigkeit üben.

Außerdem ist es möglich, dass uns Zuneigung zukommt, wenn wir es gar nicht erwarten – gerade auch von Personen, von denen wir es überhaupt nicht erwarten. Doch auch dann sollten wir darauf vertrauen, dass die Zuneigung, die wir erleben, echt ist.

Unsere Intuition ist ein effektives Werkzeug, das uns dabei helfen kann, für tausende Probleme Lösungen zu finden. Ebenso wird es dir dabei helfen, herauszufinden, wo du deine Zuneigung herbekommst.

In jedem Fall bieten wir dir im Folgenden ein paar Tipps an, wie du Zuneigung finden kannst, egal wo du hingehst:

1. Umgib dich mit Menschen, von denen du weißt, dass sie dich wirklich wertschätzen. Das sind Freunde, die wissen, wie man zuhört und die dich verstehen, Menschen mit denen du häufig lachen kannst. Lachen ist eine effektive Medizin, die uns in harten Zeiten zusätzlich zusammenschweißt.

2. Freunde dich mit Kindern an. Wenn du dich in Kinder hineinversetzt, werden sie dir auf eine reine, aufrichtige und selbstlose Art und Weise Zuneigung und Liebe entgegenbringen. Meistens lassen sich mit Kindern unzertrennliche Bande knüpfen, die in hohem Maße von Liebe und Empathie geprägt sind.

Vater und Sohn

3. Freunde dich mit älteren Menschen an. Ältere Menschen sind eine Quelle der Weisheit. Aus ihren Worten spricht ihre Erfahrung. Und wenn du genau darauf achtest, dann wirst du herausfinden, dass in jedem von ihnen eine Art Großvater oder Großmutter für jeden von uns verborgen ist. Wenn du dich mit ihnen unterhältst, wirst du spüren, dass sie so mit dir umgehen, als seist du eines ihrer Enkelkinder.

Sprich mit diesen besonderen, alten Menschen, die dir nahe sind und die gewillt sind, dir ihre Hilfe anzubieten. Zusätzlich sorgst du so dafür, dass sie sich gebraucht fühlen. Auf diese Weise wirst du auch in der Lage sein, ihnen zu helfen, indem du ihnen deutlich machst, dass du dich an ihrer Seite wohlfühlst.

4. Suche dir gute Nachbarn und Freunde. Wenn du das Gespräch mit guten Menschen suchst, wenn du jenen, die dich umgeben, mit einem „Hi, wie geht es dir heute?“  begegnest, wird das auch weiterhelfen. Es ist nicht gut, wenn man sich für zu lange Zeit isoliert.

Und am wichtigsten ist: Teile selbst jeden Tag aufs Neue eine ordentliche Portion Zuneigung aus. Gib deine Liebe an andere weiter. Denn oftmals ist es so, dass wir zunächst etwas geben müssen, um etwas zu empfangen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.