Zu viel Schlaf: 5 gesundheitliche Folgen

Zu viel Schlaf: 5 gesundheitliche Folgen
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Pedro González Núñez

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023

Wir leben in einer Welt, in der alles eine Frage der Balance ist. Auch in unserem eigenen Universum besteht ein empfindliches Gleichgewicht, in dem alles Sinn ergibt und alles, was passiert, Ursache und Konsequenz hat. Wir sind ein Produkt dieses Universums, sodass wir, wenn wir jenes Gleichgewicht verlieren, negative Folgen für unseren Körper und Geist erleiden. In diesem Sinne kann sich zu viel Schlaf genauso negativ auswirken wie Schlafmangel.

Schlaf ist notwendig, weil er dem Körper, zur Ruhe zu kommen und seine Speicher aufzuladen. Aber wir dürfen ihn nicht missbrauchen, denn genauso nachteilig wie weniger als sieben Stunden Schlaf ist es, mehr als 10 Stunden zu schlafen. Eine der Personen, die dieses Phänomen untersucht haben, ist Susan Redline, Ärztin am Brigham and Women’s Hospital in Boston und Professorin an der Harvard University (Massachusetts, USA). Sie weiß – und ist sich darin mit anderen Experten auf dem Gebiet einig – dass Menschen, die mehr als 10 Stunden pro Tag schlafen, einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen als diejenigen, die durchschnittlich 7 oder 8 Stunden schlafen.

“Ich wünschte, ich könnte sie in Klammern setzen oder in den Winterschlaf versetzen. Ich weiß nicht, wie ich sie schlafen lassen kann, auf dass sie bis auf Weiteres nicht wieder aufwachen.”

Javier Marías

Die negativen Folgen von zu viel Schlaf

Von Geburt an ist unser Körper darauf programmiert, das perfekte Gleichgewicht zu finden. Der Säugling verbringt bis zu 20 Stunden am Tag im Schlaf. Diese Anzahl an Stunden sinkt bis zur Adoleszenz, während der ein Maximum von 9 Stunden pro Tag gilt. Dem Erwachsenen werden zwischen 6 und 8 Stunden empfohlen, wobei diese Margen weder über- noch unterschritten werden dürfen und die Tugend und das Gleichgewicht in der Mitte zu finden sind.

Schlafendes Baby

Und es ist so, dass unser Körper, immer weise und auf unser Wohlbefinden bedacht, uns um ein Mindestmaß an Schlaf bittet, aber auch um ein Maximum. Warum? Wirklich ruhen tut er in der Phase des Tiefschlafes und diese wird erst nach einer bestimmten Zeit erreicht – aber auch nur innerhalb eines entsprechenden Rahmens, der in der Regel nicht weiter als 8 Stunden ist. Wer länger schläft, schläft also leichter. Ein tiefer Ruhezustand wird nicht mehr erreicht, weshalb die Erholung geringer ist, von minderer Qualität, wie wir sagen könnten. Und deshalb ist es so schädlich, wenn wir weniger als 6 oder mehr als 8 Stunden täglich ruhen.

Es ist wichtig, die Warnungen von Experten, nicht zu viel Schlaf zu nehmen, ernst zu nehmen. Die Gesundheitsrisiken sind bedeutend; zu viel Schlaf kann unser Wohlbefinden ernsthaft gefährden.

Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Zu viel Schlaf und zu wenig Schlaf tragen zu einem erhöhten Risiko bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln, die, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt, zu den häufigsten Todesursachen zählen.

Übermäßiger Schlaf kann jedoch nicht nur zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, sondern steigert auch die Wahrscheinlichkeit auf neurologische und metabolische Pathologien.

Laut WHO neigen Frauen dazu, mehr zu schlafen als Männer, wodurch sie anfälliger für Herzprobleme werden.

Veränderung des Stoffwechsels

Wir haben eben kommentiert, dass übermäßiges Schlafen auch den Stoffwechsel beeinträchtigen kann. Und wenn wir zu viel Zeit im Schlaf verbringen, treiben wir meist auch weniger Sport. Laut internationalen Studien läuft eine Person, die übermäßig viel schläft, daher eher Gefahr, übergewichtig und fettleibig zu werden. Bewegungsmangel ist dabei ein entscheidender Faktor.

Auftreten von Diabetes mellitus

Zu viel Schlaf kann eine Determinante für die Entwicklung von Diabetes mellitus sein, ebenso wie Schlafmangel. Das liegt daran, dass der Zuckerspiegel tendenziell übermäßig ansteigt, wenn wir lange schlafen. Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels wiederum erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes.

Diabetes, eines der Risiken von zu viel Schlaf

Unser Gehirn wird träge

Wenn wir chronisch zu lange schlafen, altert unser Gehirn schneller. Dieses Phänomen wirkt sich auf alle täglichen Aktivitäten aus, selbst auf die einfachsten. Der Grund für die kognitive Verlangsamung und das vorzeitige Altern ist der Mangel an Tiefschlaf bei übermäßigem Schlaf: Da wir aus leichtem Schlaf oft aufwachen, finden wir keine dauerhafte Ruhe und unser Körper kann sich nicht richtig erholen.

Vorzeitiger Tod

Schließlich besteht ein erhöhtes Risiko des vorzeitigen Todes. Die vorgenannten Punkte hängen mit diesem zusammen, was besonders gut deutlich wird, wenn wir an die möglichen Folgen von Herz-Kreislauf-Leiden denken.

Ohne Zweifel ist es genauso gesundheitsschädigend, zu viel zu schlafen, wie zu wenig zu schlafen. Und es ist so, dass dieser biologische Kreislauf, der der Schlaf-Wach-Zyklus ist, im Gleichgewicht gehalten werden muss. Wenn wir hingegen gegen unsere eigene Biologie vorgehen, werden wir unsere Gesundheit früher oder später schädigen.


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  • Bergland, C. (2018). Does Too Much Sleep Have Negative Repercussions? Psychology Today.
  • Wild, C.J.; Nichols, E.S.: Battista, M.E.;Stojanoski, B. & Owen, A.M. (2018). Dissociable Effects of Self-Reported Daily Sleep Duration on High-Level Cognitive Abilities. SLEEP.

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