Wie du die Sucht nach Anerkennung und Bestätigung überwinden kannst
Ist es grundsätzlich schlecht, anderen gefallen zu wollen? Keinesfalls, denn es liegt in der Natur des Menschen, Anerkennung und Bestätigung zu suchen. Allerdings kann dieses Verlangen in Extremismus ausarten und zu einer Sucht werden.
Komplimente und Anerkennung bewirken die vermehrte Freisetzung von Hormonen wie Dopamin und Oxytocin und fördern damit das Wohlbefinden. Dieser Hormoncocktail lässt dich ein angenehmes Hochgefühl erfahren und dies wiederum hat zur Folge, dass du mehr davon möchtest.
Wenn sich die Suche nach Anerkennung und Bestätigung zu einem Bedürfnis entwickeln, das Abhängigkeit erzeugt, sprechen wir von einer Sucht. Du fühlst dich nur dann vollkommen, wenn du Anerkennung erhältst, da dein Selbstwertgefühl darauf aufbaut.
Die Sucht nach Anerkennung und Bestätigung macht dich für Manipulationen anfälliger. Personen, die sich über deine Schwäche bewusst sind, fühlen sich dir gegenüber mächtig und können diese Situation ausnutzen, denn sie wissen, dass du dich von ihrer Anerkennung nährst. Du möchtest trotzdem dabei sein und deine Anerkennung nicht verlieren, deshalb tolerierst du dieses Verhalten.
Anderen gefallen zu wollen, ist ein menschlicher Urinstinkt, der Vorteile hatte, da er das Überleben in einer rauen Lebenswelt erleichterte. Dieser Instinkt wird zusätzlich von der Angst, verlassen zu werden, gestärkt. Dahinter können sich negative Kindheitserfahrungen verbergen, die zu einer starken Ausprägung des Verlangens nach Bestätigung und Aufmerksamkeit führen.
Wir zeigen nachfolgend verschiedene Wege auf, die dir helfen können, die Sucht nach Anerkennung und Bestätigung zu überwinden:
1. Drücke deine Gedanken aus
Du solltest an deinem Selbstwertgefühl arbeiten und deine Gedanken ehrlich und offen ausdrücken. Oft ist das schwer, doch versuche, deine Meinung respektvoll zu vertreten und deine Angst vor Ablehnung zu überwinden. Du darfst dir allerdings nicht erwarten, dass du das von einem Tag auf den anderen schaffst. Es handelt sich um einen Prozess, der Übung und Praxis erfordert.
Kümmere dich um deinen inneren Dialog, damit du auch in Gesprächen mit deinen Mitmenschen Sicherheit erlangst. Wenn du dich selbst akzeptierst, wirst du auch von anderen mit Respekt und Wohlwollen behandelt. Meinungsverschiedenheiten sind ganz normal, du solltest keine Angst haben, deshalb nicht anerkannt oder gemocht zu werden. Sollte das der Fall sein, ist es besser, dich von dieser Person zu distanzieren.
Vergiss nicht: Du kannst deinen Mitmenschen widersprechen, ohne dich dabei selbst zu enttäuschen.
2. Denke an dich: Du selbst bist deine beste Bestätigung!
Wenn du dich ständig auf Anerkennung und Bestätigung konzentrierst und glaubst, dass andere eine schlechte Meinung über dich haben könnten, machst du dich verletzlich und verfällst in die Opferrolle. Du sorgst dich nur um die Wahrnehmung anderer und kannst dein Leben nicht mehr genießen. Deine Spontanität, deine Offenheit und Flexibilität gehen damit verloren.
Denke an dich selbst! Du musst nur dir selbst gefallen. Wenn du deinen Werten und Prinzipien entsprechend handelst, kannst du stolz auf dich sein. Das bedeutet noch lange nicht, dass du egoistisch bist, ganz im Gegenteil: Wenn du mit dir selbst im Reinen und zufrieden bist, kannst du anderen helfen und deine Mitmenschen glücklich machen. Du wirst deine Lebensfreude zeigen, was deine sozialen Kontakte verbessert und deine Lebensqualität fördert.
3. Du kannst nicht allen gefallen
Die Suche nach Anerkennung und Bestätigung durch andere kann einen Versuch darstellen, die Kontrolle über andere zu erhalten oder zu bewahren. Du versuchst, deine Mitmenschen zu manipulieren, damit sie dich nicht zurückweisen oder verlassen. Vergiss jedoch nicht, dass du die Gedanken anderer nicht kontrollieren kannst, genauso wenig wie du anderen deine eigenen Gedanken aufzwingen kannst.
Du kannst nicht allen gefallen. Es gibt immer Menschen, die dich ablehnen werden, die anderer Auffassung sind und andere Standpunkte vertreten. Diese Vielfalt macht das Leben interessant!
4. Konzentriere dich auf deine Werte und sei authentisch
Lasse dich nicht vom Gruppenzwang beeinflussen, dies führt nur dazu, dass du Dinge tust, die du gar nicht tun möchtest. Wenn du anderer Meinung bist, musst du gegen den Strom schwimmen, das ist Teil deiner persönlichen Entwicklung. Definiere deine Werte und sei authentisch, denn die Anerkennung von Menschen, die völlig anderen Wegen folgen, macht dich nicht glücklich.
Wenn du immer nur nach der Pfeife anderer tanzt, verlierst du dich selbst und auch deine Entscheidungsfreiheit. Bleibe dir selbst treu!
5. Lasse dich nicht etikettieren, nur um Bestätigung zu erhalten
Wenn du dich nur auf Anerkennung und Bestätigung innerhalb einer Gruppe konzentrierst, läufst du Gefahr schubladisiert oder mit einer “Etikette” gekennzeichnet zu werden. Bist du jedoch authentisch und folgst deinen eigenen Werten und Prinzipien, findest du immer Gleichgesinnte, ohne dich an eine Gruppe anpassen zu müssen, um ihr zu gefallen.
Auch wenn ein gewisses Maß an Anerkennung wichtig ist, solltest du es nie so weit kommen lassen, dass du dich selbst verrätst, nur um anderen zu gefallen. Lasse dich von deinen Werten und deinem Bauchgefühl leiten, um deinen eigenen Weg zu finden.