Wie soziale Medien unsere psychische Gesundheit beeinflussen

Durch einen bewussten und ausgewogenen Umgang mit sozialen Netzwerken können wir unser emotionales Wohlbefinden steigern und ein erfüllteres und zufriedeneres Leben führen.
Wie soziale Medien unsere psychische Gesundheit beeinflussen

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 29. Februar 2024

In unserer modernen Gesellschaft sind soziale Medien zu einem integralen Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie haben die Art und Weise, wie wir kommunizieren und mit der Welt um uns herum interagieren, revolutioniert. Trotz der vielen Vorteile, die diese Plattformen bieten, können sie unsere psychische Gesundheit belasten.

Der ständige Vergleich mit anderen, negative Inhalte oder gefährliche Challenges wirken sich auf unsere Emotionen aus und können Angst oder depressive Zustände auslösen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sich des Einflusses dieser Plattformen bewusst zu sein, um das seelische Wohlbefinden zu schützen.

Soziale Medien und die psychische Gesundheit

In den vergangenen Jahrzehnten haben wir das exponentielle Wachstum der sozialen Medien und ihr Eindringen in den menschlichen Alltag erlebt. Laut Statista wird es im Jahr 2024 schätzungsweise 5,17 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer auf Plattformen wie Facebook, X, Instagram, TikTok und YouTube geben. Das entspricht fast 63 % der Weltbevölkerung.

Dieses Phänomen geht jedoch mit Herausforderungen einher, die das emotionale Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beeinträchtigen können. Neben der Vermeidung einer exzessiven Nutzung sozialer Medien ist es wichtig, sich vor Cybermobbing zu schützen – ein Problem, das verheerende Folgen für die psychische Gesundheit der Betroffenen haben kann.

Wir beleuchten anschließend, wie soziale Medien das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen können:

1. Geringes Selbstwertgefühl und veränderte Selbstwahrnehmung

Junge Frau nutzt soziale Medien
Cybermobbing und negative Kommentare können bei Jugendlichen zu einem geringen Selbstwertgefühl führen.

Soziale Medien öffnen eine Tür zu einer Welt der scheinbaren Perfektion, des Glücks und unerreichbarer Schönheitsstandards. Jedes sorgfältig bearbeitete Bild und jedes Status-Update scheint eine Erzählung von Erfolg und Selbstverwirklichung zu vermitteln. Meistens sind dies jedoch Realitäten, die weit von unserer eigenen entfernt sind.

Ist das Selbstwertgefühl gering, können ungesunde soziale Vergleiche die Selbstwahrnehmung beeinflussen. Dies kann zu Gefühlen der Unzulänglichkeit, des Neids und der Unsicherheit führen, die das psychische Wohlbefinden belasten.

Eine in der Zeitschrift Addictive Behaviors veröffentlichte Studie, an der 23.592 Personen teilnahmen, legt nahe, dass die exzessive und süchtige Nutzung sozialer Medien mit Narzissmus und geringem Selbstwertgefühl zusammenhängt. Ein Problem, das mit dem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bestätigung zusammenhängt und von dem eher junge, alleinstehende Frauen betroffen sind.

2. FOMO (Fear of Missing Out)

FOMO beschreibt das Gefühl der Unsicherheit oder Angst, dass andere Menschen interessante Ereignisse oder Erfahrungen erleben, an denen man selbst nicht teilnimmt. Diesses Phänomen bezieht sich oft auf die Nutzung von sozialen Medien: Das Gefühl etwas zu verpassen und ausgeschlossen zu sein, kann Stress, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und Unzufriedenheit auslösen.

Nicht selten kommt es zu Zwangsverhalten: Betroffene überprüfen ihre Medien kontinuierlich und können nicht davon ablassen. Eine in der Fachzeitschrift International Journal of Environmental Research and Public Health veröffentlichte Studie macht deutlich, dass FOMO zur Abhängigkeit von sozialen Medien führen kann.

3. Abhängigkeit und Sucht

Erschöpfter Mann nutzt soziale Medien am Computer
Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die exzessive Nutzung sozialer Medien dein tägliches Leben beeinträchtigt.

Die Abhängigkeit von sozialen Medien äußert sich in Verhaltensweisen wie dem zwanghaften Bedürfnis, Benachrichtigungen abzurufen, der Schwierigkeit, längere Zeit nicht online zu sein, und Gefühlen des Unbehagens oder der Angst, wenn kein Zugang zum Internet möglich ist.

Die Abhängigkeit von sozialen Medien kann das tägliche Leben beeinträchtigen und sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, die schulischen oder beruflichen Leistungen und die allgemeine psychische Gesundheit auswirken.

Andererseits kann die Abhängigkeit von sozialen Medien auch schwerwiegend sein und verheerende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben: Sie kann das Risiko für Depressionen, Angstzustände, Einsamkeit und ein geringes Selbstwertgefühl erhöhen.

4. Soziale Isolation und Abkopplung

Die übermäßige Nutzung sozialer Medien kann dazu führen, dass kaum Zeit für Freunde und geliebte Menschen in der realen Welt vorhanden ist. Anstatt mit den Menschen in ihrer Umgebung zu interagieren, sind Betroffene in ihre Bildschirme vertieft und verpassen so wertvolle Gelegenheiten für echte Kontakte und emotionale Unterstützung.

Dies ist besorgniserregend, wie eine in der Zeitschrift Addictive Behaviors veröffentlichte Studie zeigt: Nur Unterstützung im echten Leben schützt vor Einsamkeit und depressiven Zuständen. Sozialer Austausch in der realen Welt ist für unsere psychische Gesundheit entscheidend.

5. Erschöpfung und geistige Müdigkeit

Wenn wir zu viel Zeit vor unseren Bildschirmen verbringen, wird unser Gehirn mit einer Flut von Informationen und Reizen überlastet. Das kann zu Erschöpfungsgefühlen und Burn-out führen.

Mentale Erschöpfung kann sich in Konzentrationsschwierigkeiten, mangelnder Motivation und einem allgemeinen Gefühl der Müdigkeit äußern. Die ständige Nutzung sozialer Medien wirkt sich außerdem negativ auf den Schlaf aus, was viele in einen Teufelskreis führt.

Nutze soziale Medien klug und kümmere dich um deine geistige Gesundheit

Dein emotionales Wohlbefinden hat Priorität. Vergiss nicht, dass die übermäßige Nutzung gesundheitliche Folgen hat. Du solltest die Zeit, die du in sozialen Netzwerken verbringst, deshalb einschränken und persönlichen Kontakten Vorrang geben. Ein digitaler Rückzug hat viele Vorteile! Falls du eine Abhängigkeit von sozialen Medien entwickelt hast, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


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