Wie Informationsmedien Erinnerungen und Emotionen fabrizieren

Informationsmedien üben einen starken Einfluss auf die Gesellschaft aus. Sie beeinflussen unsere Emotionen und Erinnerungen.
Wie Informationsmedien Erinnerungen und Emotionen fabrizieren
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2023

Die Informationsmedien waren noch nie so mächtig wie heute. Sie sind nicht nur im öffentlichen Leben präsent, sondern dringen tief in die Privatsphäre ein und nehmen großen Einfluss auf unser individuelles und kollektives Bewusstsein.

Ihre Aufgabe ist es, Informationen und unterschiedliche Standpunkte zu verbreiten, damit wir uns ein Bild von der Realität machen können.  In den letzten Jahren wurde jedoch das Framing der Medien besonders deutlich: Politische und wirtschaftliche Mächte nutzen sie, um uns einen bestimmten Ausschnitt der Realität zu zeigen. Informationsmedien haben damit ihre grundlegende Funktion verloren, denn sie informieren nur über eine bestimme Ideologie. Wie manipulieren sie das Gewissen der Gesellschaft?

“Nichts ist im Verstand, was nicht zuvor in der Wahrnehmung wäre.”

Thomas von Aquin

Wie Informationsmedien Erinnerungen und Emotionen fabrizieren
Viele Medien liefern verfälschte Informationen.

Informationsmedien und der absolute Feind

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Medien Emotionen produzieren. Aus einer Studie aus dem Jahr 2019 geht hervor, dass eine der grundlegenden Strategien, um dies zu erreichen, die Konstruktion eines absoluten Feindes ist. Damit wird die Realität vereinfacht: Der Feind wird zum Sündenbock, wobei es sich um ein Individuum oder eine Gruppe handeln kann.

Die meisten Kindergeschichten bauen auf diesem Grundschema auf: Es gibt einerseits die Guten, die sich für Gerechtigkeit, Freiheit, Fortschritt usw. einsetzen. Sie werden durch ein Zeichen oder ein Symbol dargestellt. Ihnen gegenüber stehen die Bösen, die für alle negativen Ereignisse oder Situationen verantwortlich sind.

Diese Botschaft wird so oft wiederholt, dass die Gesellschaft am Ende wie erwartet reagiert: Sie empfindet Zuneigung zu den Guten und identifiziert sich mit ihnen, während sie die Bösen hasst und fürchtet.

Wer sich jedoch etwas tiefgründiger mit der Realität befasst, stellt schnell fest, dass die Dinge nicht so einfach sind. Oft handelt es sich um ein Geflecht von Interessen und historischen Zusammenhängen, die sehr komplex sind und nicht aus dieser kindlichen Perspektive betrachtet werden können.

Wie Informationsmedien Erinnerungen schaffen

Informationsmedien sind auch in der Lage, zweckmäßige Erinnerungen zu schaffen: Sie schreiben die Geschichte um und verändern das Narrativ. Bestimmte Ereignisse werden absichtlich so dargestellt, als ob sie vor einem Monat stattgefunden hätten, obwohl sie in Wirklichkeit das Ergebnis einer langen und oft widersprüchlichen Kette von Ereignissen sind.

Es geht ganz einfach: Unbequeme Aspekte der Vergangenheit werden einfach nicht erwähnt oder ausgelassen, wenn die Sprache auf das Thema kommt. Eine weitere Methode ist, Gräueltaten zu beschönigen oder zu sublimieren. Es geht immer darum, das Narrativ vom Guten und vom Bösen aufrechtzuerhalten. Informationsmedien greifen weltweit auf diese und andere Strategien zurück, um dies zu erreichen.

Wie Informationsmedien Erinnerungen schaffen
Informationsmedien nutzen verschiedene Strategien, um die Realität anzupassen und das Narrativ vom Gutem und vom Bösem aufrechtzuerhalten.

Warum?

Die meisten Informationsmedien zielen auf Gewinn ab und verlieren durch politische Ideologien oder durch die Unterstützung von Wirtschaftspartnern ihre Unabhängigkeit. Auch wenn kein Medium völlig objektiv ist, sollte ein gewisses Maß an Unparteilichkeit gewährleistet werden.

Deshalb ist es wichtig, die Konsumenten über die Interessen und Ausrichtung zu informieren. Ferner sollten Informationsmedien immer wahrheitsgemäß berichten und alle Aspekte eines Ereignisses abdecken. Verschiedene Standpunkte sind für die Konsumenten grundlegend, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Deswegen empfiehlt es sich auch immer, verschiedene Medien zu konsultieren.


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  • Reig, R. (2004). Dioses y diablos mediáticos: cómo manipula el poder a través de los medios de comunicación.


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