Wie funktionieren die verschiedenen Techniken der Hypnose?

Die Hypnose ist ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Gesundheit und zur Veränderung von Gedanken, Gefühlen und Gewohnheiten. Erfahre mehr darüber.
Wie funktionieren die verschiedenen Techniken der Hypnose?
Elena Sanz

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz.

Letzte Aktualisierung: 24. Februar 2023

Die Hypnose ist eine interessante Technik, über die wir noch viel zu wenig wissen. Allerdings haben die meisten eine völlig falsche Vorstellung davon, was insbesondere auf Hypnoseshows zurückzuführen ist. Diese Klischeevorstellungen führen zu Missverständnissen: Viele denken beispielsweise, dass sie in der Hypnose die Kontrolle über ihren Körper und Geist verlieren, was keinesfalls der Wahrheit entspricht. Es handelt sich um eine sichere und wirksame Methode, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Wir bieten heute einen kurzen Überblick über verschiedene Techniken und wie sie zum Einsatz kommen.

Wissenschaftliche Studien bestätigen die Vorteile der Hypnose in verschiedenen psychischen Bereichen und auch, dass sich mit dieser Methode das körperliche Wohlbefinden verbessert. Erfahre anschließend mehr darüber.

Mann bei einer Hypnose
Die Hypnose kann nicht nur Veränderungen im Verhalten oder in den Denkmustern bewirken, sondern auch die Wahrnehmung von Schmerzen verändern.

Was ist Hypnose?

Die Hypnose kann als ein Zustand der Suggestion definiert werden , der das Verhalten und die Gedankeninhalte beeinflussen kann. In diesem Zustand ist die Aktivität der Großhirnrinde (unser bewusster Teil) gehemmt und der Zugang zum Unbewussten, das mit dem emotionalen Gehirn oder dem limbischen System zusammenhängt, wird erleichtert.

Tatsächlich geschieht dies ganz natürlich in verschiedenen Alltagssituationen; zum Beispiel, wenn wir automatisch Auto fahren, wenn wir völlig in den Film, den wir gerade sehen, vertieft sind oder wenn wir in einen Zustand des Flow bei einer künstlerischen Aktivität genießen. Verschiedene Techniken ermöglichen es, diesen Zustand bewusst herbeizuführen, um positive Veränderungen zu erzielen. 

Die Hypnose kommt bereits seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen zum Einsatz, wird jedoch erst seit dem 18. Jahrhundert von Psychologen und Ärzten für therapeutische Zwecke genutzt.

Verschiedene Hypnosetechniken

Es gibt verschiedene Hypnosetechniken mit unterschiedlicher Wirkung und wissenschaftlicher Fundierung. Einige Methoden sind umstritten, beispielsweise die Kindheitsregression. Wir präsentieren anschließend allerdings sichere Techniken, die schon lange erfolgreich eingesetzt werden. 

Die klassische Hypnose

Es handelt sich um die am weitesten verbreitete Form – eine direktive Hypnose, die auf Suggestion basiert. Das Ziel ist,  die Person in einen tiefen Trancezustand zu versetzen, um ihre Gedanken, Einstellungen oder Verhaltensweisen mithilfe von Suggestionen subtil in eine förderliche Richtung gelenkt. Dies geschieht auf organisierte Weise und nach einer Reihe von Protokollen, hat aber gewisse Einschränkungen.

Es ist wichtig, den Grad der Beeinflussbarkeit der Person einzuschätzen, denn nicht jeder reagiert in der gleichen Weise. Diese Technik arbeitet mit sehr direkten Anweisungen, die nicht bei allen Patienten gut ankommen.

Ericksonsche Hypnose

Diese von dem Psychologen Milton H. Erickson entwickelte Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie natürlicher und persönlicher ist und sich auf die Gegenwart konzentriert. Diese Methode arbeitet unter anderem mit indirekten und beiläufigen Suggestionen, die immer individuell auf jede Einzelperson abgestimmt sind. Der Therapeut erzählt dem Patienten, der zuvor in die Trance versetzt wird, eine Geschichte, die scheinbar keinen Zusammenhang mit seinem Problem hat. Doch es werden Suggestionen eingebaut, die durch die spezifische Stimmführung markiert und vom Patienten aufgenommen werden.

Mit Elementen wie Anekdoten, Metaphern oder Humor wird der Patient zum Nachdenken angeregt. Diese Art der Hypnose eignet sich unter anderem für die Arbeit mit skeptischen oder schwer empfänglichen Menschen.

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Hypnose

Freud verwendete die Hypnose in der Psychoanalyse, doch sie kommt auch in der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz. Damit werden konkrete Probleme wie Süchte, Ängste oder Schmerzen behandelt, um körperliche Entspannung und gleichzeitig psychologische Veränderungen der Grundüberzeugungen zu bewirken.

Selbsthypnose

Bei der Selbsthypnose versetzt sich die Person selbst in einen Trancezustand, um negative Denkansätze durch positive zu ersetzen, was in der Regel mithilfe von Audios erfolgt. Die Selbsthypnose kann im Rahmen einer Therapie oder auch im Alleingang angewendet werden.

Frau parktiziert Hypnose
Die Selbsthypnose kommt häufig zum Einsatz, um Probleme wie Rauchen, Angstzustände oder chronische Schmerzen zu behandeln.

Neurolinguistisches Programmieren

Zwar handelt es sich nicht um eine Hypnosetechnik, doch die neurolinguistische Programmierung (NLP) von Bandler und Grinder basiert auf den Grundlagen der Ericksonschen Hypnose, deshalb erwähnen wir auch diesen Ansatz. In diesem Fall wird die Sprache als Vermittler von Veränderungen eingesetzt. NLP geht davon aus, dass die Sprache unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen beeinflusst. Deshalb können wir diese Dimensionen durch die Sprache verändern.

Fazit

Die Hypnose kann ein hilfreiches Instrument sein, um die körperliche und emotionale Gesundheit zu verbessern und Veränderungen zu erzielen. Sie ist insbesondere nützlich, um bestimmte Verhaltensmuster wie Rauchen abzugewöhnen oder Schmerzen zu reduzieren. Vertraue einem erfahrenen Hypnoseexperten, der am besten im Rahmen einer Therapie auf deine individuellen Bedürfnisse eingehen kann.


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