Logo image

Wie du deine kognitiven Fähigkeiten im Alltag fördern kannst

4 Minuten
Gesunde Gewohnheiten helfen dir, deine kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Wie du deine kognitiven Fähigkeiten im Alltag fördern kannst
Sara González Juárez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Sara González Juárez

Geschrieben von Eva Maria Rodríguez
Letzte Aktualisierung: 05. September 2023

Die kognitiven Fähigkeiten sind all jene Funktionen, die wir zur Informationsverarbeitung benötigen. Dazu gehören unter anderem Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Planungsfähigkeit, Orientierung und Kreativität. Diese Fähigkeiten können nicht nur mit gezieltem Gehirntraining verbessert werden, auch einfache Gewohnheiten können einen wichtigen Beitrag leisten.

Lies weiter, um zu erfahren, wie du deine kognitiven Fähigkeiten im Alltag fördern kannst.

1. Verantwortungsvolles Sonnenbad

Die UV-Strahlung regt bekanntlich die körpereigene Bildung von Vitamin D an. Das ist wichtig, denn verschiedene Studien legen nahe, dass Personen mittleren und höheren Alters mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel bessere kognitive Fähigkeiten haben und weniger anfällig für Demenz sind.

Hände halten die Sonne fest
Es gibt auch einige Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, unter anderem Fische Speisepilze und Eigelb.

2. Der tägliche Spaziergang

Bei einem Spaziergang in der Natur kannst du nicht nur Stress abbauen, sondern auch deine kognitiven Fähigkeiten verbessern. Eine Studie ergab, dass ein Spaziergang in der Natur Ängste, Grübeln und negative Gefühle reduziert und die Leistung des Arbeitsgedächtnisses verbessert.

Andere Beobachtungen machen deutlich, dass ein Spaziergang in der Natur die Konzentration mehr fördert als in einer städtischen Umgebung.  Eine in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology veröffentlichte Studie hebt ebenfalls hervor, dass die Interaktion mit der Natur die kognitive Leistung verbessert, insbesondere die Aufmerksamkeit.

Schon gelesen? Was unterscheidet Waldbaden von einem Waldspaziergang?

3. Gönne deinem Geist eine Pause

Nimm dir Zeit zum Nichtstun, gönne deinem Geist eine Pause und lasse deinen Gedanken Freiraum. Forscher und Forscherinnen haben herausgefunden, dass es Menschen, die sich treiben lassen und Tagträume haben, leichter fällt, die unbewussten Gedächtnisprozesse zu aktivieren, die neue Ideen und kreative Einsichten ermöglichen.

Wir benötigen immer wieder Pausen, um leistungsfähig zu sein.

4. Tanze!

Verschiedene Studien machen deutlich, dass Tanzen das Risiko für Demenzerkrankungen verringert. Diese unterhaltsame Bewegungsform hält Körper und Geist fit!

bessere kognitive Fähigkeiten durch Tanzen

Du kannst deine kognitiven Fähigkeiten durch Aktivitäten fördern, die schnelle Entscheidungen und neue Muster erfordern. Tanzen ist deshalb eine ausgezeichnete Möglichkeit, die außerdem großen Spaß macht. Du verbesserst dabei unter anderem dein Gedächtnis, deine Koordinationsfähigkeiten und deine Entscheidungsfindung.

5. Höre Musik

Eine in der Zeitschrift Scientific veröffentlichte Studie zeigt, dass Musik die kognitive Leistung steigert – auch Hintergrundmusik, die du hörst, während du anderen Aktivitäten nachgehst. Bei älteren Erwachsenen kann Musik die Verarbeitungsgeschwindigkeit verbessern, wie aus einer in Frontiers in Ageing Neuroscience veröffentlichten Studie hervorgeht.

6. Treibe Sport

Studien zeigen, dass Sport die kognitive Leistung verbessert. Bewegung fördert insbesondere die Konzentrationsfähigkeit, jedoch auch die Gedächtnisleistung sowie Lernprozesse.

Schon gelesen? Motivation: Was wir von Sportlern lernen können

7. Ernähre dich bewusst

Die Ernährung ist ebenfalls entscheidend, um kognitiv leistungsfähig zu sein. Sie sollte Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Lysin (in Käse, Fisch, Hühner und Rinderleber) und Antioxidantien (z. B. Vitamin E) enthalten.

Ein in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichter Artikel empfiehlt den Verzehr von Nüssen, um die kognitiven Funktionen zu verbessern und das Risiko für andere Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Typ-2-Diabetes zu verringern. Nüsse enthalten unter anderem Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E.

Ein in Harvard Health Publishing veröffentlichter Bericht weist außerdem darauf hin, dass pflanzliche Lebensmittel den kognitiven Abbau verlangsamen und Flavonoide das Gedächtnis verbessern können.

8. Lerne Neues

Neues Lernen hält das Gehirn fit. Es gibt viele Möglichkeiten: Besuche einen interessanten Kurs, lerne eine neue Sprache oder absolviere ein Gehirntraining mit spezifischen Übungen und Spielen, um deine kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Zusätzlich kannst du dich auch Puzzles, Wortspielen, Sudokus oder ähnlichen Aktivitäten widmen.

Auch Videospiele können deine Reaktionsgeschwindigkeit, die Hand-Auge-Koordination und andere feinmotorische Fähigkeiten verbessern.

8. Verbessere deine Schlafqualität

Ausreichend Schlaf ist für die kognitiven Fähigkeiten ebenfalls grundlegend. Nur wenn die Schlafqualität gut ist, ist die Lern- und Gedächtnisleistung optimal. Das Gehirn benötigt die nächtliche Ruhe, um Informationen zu konsolidieren und sie im Langzeitgedächtnis zu speichern.

Schlafmangel führt zu einer eingeschränkten Konzentration, einer schlechteren Problemlösungsfähigkeit und weniger Kreativität.

kognitive Fähigkeiten durch gute Schlafqualität verbessern

Forscher konnten überdies feststellen, dass es einen Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und der Abnahme des Volumens der grauen Substanz gibt. Dadurch sind unter anderem Prozesse des Arbeitsgedächtnisses und die Exekutivfunktionen weniger effektiv.

10. Praktiziere Achtsamkeit

Achtsamkeit hat viele Vorteile für das geistige und emotionale Wohlbefinden. Du kannst damit unter anderem deine kognitiven Fähigkeiten verbessern. Mit Achtsamkeitsübungen verstärken sich bei älteren Personen die Verbindungen zwischen Hippocampus und dem posteromedialen Kortex. 

Eine in den Annals of the New York Academy of Sciences veröffentlichte Studie macht deutlich, dass sich Meditation nicht nur positiv auf die kognitiven Funktionen auswirkt, sondern auch den altersbedingten kognitiven Abbau verlangsamt.

Auch interessant? 5 Unterschiede zwischen Achtsamkeit und Meditation

11. Sprich mit deinen Freunden

Ein gutes Unterstützungsnetzwerk ist wichtig, um die kognitiven Funktionen zu verbessern. Eine in Frontiers in Psychology veröffentlichte systematische Untersuchung legt einen positiven Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Kognition nahe. Das bedeutet, dass Freundschaften zu besseren kognitiven Fähigkeiten beitragen. Allerdings muss dieses Thema noch genauer untersucht werden.

Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden helfen dir außerdem, Stress abzubauen und dein Wohlbefinden zu fördern.

Praktiziere gesunde Gewohnheiten!

Es versteht sich von selbst, dass die genannten gesunden Gewohnheiten für eine gute kognitive Leistungsfähigkeit grundlegend sind. Trotzdem ist es immer wieder gut, dies in Erinnerung zu bringen. Es liegt jetzt an dir, positive Veränderungen zu bewirken, um einen gesunden Lebensstil zu führen. Nicht nur deine kognitiven Fähigkeiten werden davon profitieren. 


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Bratman, G., Daily, G., Levy, B. & Gross, J. (2015). The benefits of nature experience: Improved affect and cognition. Landscape and Urban Planning138, 41-50. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0169204615000286
  • Boere, K., Lloyd, K., Binsted, G. & Krigolson, O. (2023). Exercising is good for the brain but exercising outside is potentially better. Scientific Reports13(1). https://www.nature.com/articles/s41598-022-26093-2
  • Bottiroli, S., Rosi, A., Russo, R., Vecchi, T., & Cavallini, E. (2014). The cognitive effects of listening to background music on older adults: processing speed improves with upbeat music, while memory seems to benefit from both upbeat and downbeat music. Frontiers in aging neuroscience6, 284. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4197792/
  • Chauhan, A., & Chauhan, V. (2020). Beneficial Effects of Walnuts on Cognition and Brain Health. Nutrients12(2), 550. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7071526/
  • Chang, Y., Labban, J., Gapin, J. & Etnier, J. (2012). The effects of acute exercise on cognitive performance: a meta-analysis. Brain research1453, 87-101. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0006899312004003
  • Costa, S., Arevalo, C., Parada, F. & Rossi, A. (2021). Social support and cognition: a systematic review. Frontiers in psychology12, 1-22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7941073/
  • Gard, T., Hölzel, B. K. & Lazar, S. W. (2014). The potential effects of meditation on age‐related cognitive decline: a systematic review. Annals of the New York Academy of Sciences1307(1), 89-103. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4024457/
  • Gupta, A., Bhushan, B. & Behera, L. (2018). Short-term enhancement of cognitive functions and music: A three-channel model. Scientific reports8(1), 1-12. Disponible en: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6195580/
  • Hall, J. A., Holmstrom, A. J., Pennington, N., Perrault, E. K., & Totzkay, D. (2023). Quality Conversation Can Increase Daily Well-Being. Communication Research. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/00936502221139363
  • Harvad Health Publishing. (2021, Mar 06). Foods linked to better brainpower. Consultado en Mar 07, 2023. Disponible en: https://www.health.harvard.edu/healthbeat/foods-linked-to-better-brainpower
  • Perrot, A., Maillot, P., & Hartley, A. (2019). Cognitive Training Game Versus Action Videogame: Effects on Cognitive Functions in Older Adults. Games for health journal8(1), 35–40. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30376364/
  • Rasch, B. & Born, J. (2013). About sleep’s role in memory. Physiological reviews 93(2): 681–766. Disponible en: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3768102/
  • Sevinc, G., Rusche, J., Wong, B., Datta, T., Kaufman, R., Gutz, S. E., Schneider, M., Todorova, N., Gaser, C., Thomalla, G., Rentz, D., Dickerson, B. D., & Lazar, S. W. (2021). Mindfulness Training Improves Cognition and Strengthens Intrinsic Connectivity Between the Hippocampus and Posteromedial Cortex in Healthy Older Adults. Frontiers in aging neuroscience13, 702796. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8430251/
  • Soni, M., Kos, K., Lang, I. A., Jones, K., Melzer, D., & Llewellyn, D. J. (2012). Vitamin D and cognitive function. Scandinavian journal of clinical and laboratory investigation. Supplementum243, 79–82. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.3109/00365513.2012.681969
  • Stenfors, C. U. D., Van Hedger, S. C., Schertz, K. E., Meyer, F. A. C., Smith, K. E. L., Norman, G. J., Bourrier, S. C., Enns, J. T., Kardan, O., Jonides, J., & Berman, M. G. (2019). Positive Effects of Nature on Cognitive Performance Across Multiple Experiments: Test Order but Not Affect Modulates the Cognitive Effects. Frontiers in psychology10, 1413. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2019.01413/full
  • Sun, J., Zhao, R., Yang, X., Deng, H., Zhu, Y., Chen, Y., Yuan, K., Xi, Y., Yin, H., & Qin, W. (2020). Alteration of Brain Gray Matter Density After 24 h of Sleep Deprivation in Healthy Adults. Frontiers in neuroscience14, 754. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7438917/
  • Wang, H. X., Xu, W. & Pei, J. J. (2012). Leisure activities, cognition and dementia. Biochimica et Biophysica Acta (BBA)-Molecular Basis of Disease1822(3), 482-491. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0925443911001979
  • Zedelius, C. M., & Schooler, J. W. (2020). Chapter 3 – Capturing the dynamics of creative daydreaming. En Preiss, D. D., Cosmelli, D., & Kaufman, J. C (Eds). Creativity and the Wandering Mind: Spontaneous and Controlled Cognition. (pp 55-72). Academic Press. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9780128164006000031

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.