Wie der Lock-in-Effekt unsere Entscheidungen beeinflusst

Der Lock-in-Effekt ist eine Strategie zur Kundenbindung, die insbesondere von datengetriebenen Diensten verwendet wird.
Wie der Lock-in-Effekt unsere Entscheidungen beeinflusst
José Padilla

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen José Padilla.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 25. Dezember 2022

Unternehmen setzten verschiedene Strategien ein, um die Entscheidungen ihrer Kunden zu beeinflussen und sie abhängig zu machen. Besonders datengetriebene Dienste, unter anderem Telefongesellschaften, nutzen den Lock-in-Effekt, um ihre Kunden zu binden, was den Wechsel zu einem anderen Anbieter oft schwierig gestaltet.

Wir sehen uns heute etwas genauer an, welche Auswirkungen dieses Phänomen hat und wie wir vermeiden können, in die Fallen des Lock-in-Effekts zu tappen.

Warum kann der Lock-in-Effekt so schädlich sein?

Viele Unternehmen versuchen, die fortlaufende Kundenbeziehung durch verschiedene Strategien zu sichern und so Kunden zu binden. Eine dieser Maßnahmen ist der Lock-in-Effekt oder Anbindeeffekt, der in eine Abhängigkeit führt, da der Wechsel zu einem anderen Anbieter kompliziert ist und einen erheblichen kognitiven Aufwand erfordert. Die Umstellung ist zeitintensiv und vielleicht auch kostspielig, deshalb verzichten viele darauf, auch wenn sie mit dem gebotenen Service nicht unbedingt zufrieden sind.

Der Lock-in-Effekt bei Online-Kaffemarktplätzen

Der Lock-in-Effekt bei Online-Kaffemarktplätzen

Ein anschauliches Beispiel für die negativen Auswirkungen des Lock-in-Effekts sind Online-Kaffeemarktplätze. Die Philosophie dieser digitalen Räume ist, kleine Röstereien näher an ein Zielpublikum heranzubringen, das Kaffeespezialitäten liebt.

Viele Produzenten haben zu wenig Ressourcen, um mit einer eigenen Webseite in die digitale Welt einzusteigen und die Positionierung ist anfangs schwierig. Deshalb beschließen sie, mit diesen Plattformen für ihre Produkte zu werben. Ein eigener Online-Shop hat jedoch den Vorteil, dass es keine Zwischenhändler gibt und die Kundschaft direkte Beratung über die angebotenen Produkte erhält. Kleine Erzeuger akzeptieren jedoch die Bedingungen der Online-Plattformen, um ihre digitale Reichweite zu vergrößern und Neukunden zu gewinnen. 

Diese Art der Vermarktung führt jedoch in eine Abhängigkeit, die hauptsächlich den Online-Plattformen Gewinn bringt. Sie haben die Macht, die Bewertungen, die Algorithmen zur Anzeige der Produkte und die Kundendaten zu kontrollieren. Die Erzeuger selbst haben keinen direkten Kundenkontakt und können es sich nicht leisten, Alternativen zu suchen: Der Lock-in-Effekt bindet sie an einen Serviceanbieter, auch wenn die Dienstleistungen dieses Anbieters nicht zufriedenstellend sind. 

Die Folgen

Mann denkt über Lock-in-Effekt nach

Die Entscheidungsfreiheit ist also vielfach stark eingeschränkt, sobald sich ein Erzeuger für einen Anbieter entscheidet. Der Lock-in-Effekt birgt Risiken wie den Kontrollverlust über Daten und Kunden, die sich auf die Zukunft auswirken. Die Abhängigkeit von einer einzigen Plattform ist eine unflexible Entscheidung, die sehr negative Folgen haben kann. 

Der Wechsel zu einem anderen Anbieter kann sehr teuer sein. Wir kennen das auch im Privatbereich: Wenn du eine PlayStation hast und bereits viele Videospiele gekauft hast, ist der Wechsel zu einer Xbox teuer. Dasselbe gilt für Windows und Apple – der Umstieg ist oft kompliziert und kostspielig.

Wie du den Lock-in-Effekt vermeiden kannst

Es ist wichtig, die Auswirkungen des Lock-in-Effekts zu verstehen, um von Anfang an kluge Entscheidungen zu treffen. Analysiere alle möglichen Alternativen und informiere dich über Bedingungen, Kündigungsfristen und Mindestlaufzeit. Entscheide dich nach Möglichkeit für Open-Source-Software, um einer IT-Abhängigkeit zu entgehen.


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