Welche Auswirkungen hat Stress auf die Psyche?
Stress hat vielfache Auswirkungen auf Körper und Geist. Zwar kann dieses Phänomen zu bestimmten Zeiten adaptiv sein, doch wenn die belastende Situation länger anhält, können dadurch sehr negative Konsequenzen entstehen. Weißt du, wie sich Stress auf die Psyche auswirkt? Hast du es schon selbst erlebt?
Der Geist hat einen großen Einfluss auf den Körper, Krankheiten haben dort oft ihren Ursprung.
Jean Baptiste Molière
Was ist Stress?
Stress ist ein physiologischer und psychischer Zustand, der entsteht, wenn die Anforderungen der Umwelt unsere Ressourcen und Kapazitäten übersteigen. Wenn wir uns gestresst fühlen, sind wir überfordert. Dieser Zustand bereitet uns darauf vor, schneller auf Umweltsignale (insbesondere Hinweise auf Gefahren) zu reagieren.
Es gibt jedoch verschiedene Arten von Stress: Der Angriff eines Löwen produziert einen spezifischen, adaptiven und berechtigten Stress, der bezweckt, dir dein Leben zu retten. Chronischer Stress, der unter anderem durch berufliche Überlastung ausgelöst wird, macht jedoch krank.
Stress entsteht aus einem sehr primitiven Mechanismus, der sich über Millionen von Jahren der Evolution entwickelt hat, um das Leben zu schützen. Aus diesem Grund erleben nicht nur Menschen Stress, sondern auch Tiere.
Wie wirkt sich Stress auf die Psyche und den Körper aus?
Stress beeinflusst den Körper (auf physiologischer Ebene), aber auch unsere Gedanken und Emotionen. Stress bedeutet daher nicht nur emotionale Erschöpfung und Müdigkeit, Anspannung und Übererregung, sondern auch Angst und Unbehagen.
Doch was sind die häufigsten emotionalen Folgen von Stress?
Die Auswirkungen von Stress auf die Psyche
Körper und Geist bilden eine Einheit, deshalb wirkt sich Stress nicht nur auf verschiedene Körpersysteme, sondern auch auf die Psyche aus. Einige Folgen sind:
1. Mangelnde Kontrolle führt zu Ärger und Wut
Wenn du das Gefühl hast, dass es dir an Kontrolle mangelt, entsteht Unbehagen und Unwohlsein. Du hast deine Emotionen und Empfindungen nicht im Griff. Betroffene Personen verspüren den Wunsch, ihre Gefühle zu kontrollieren und zu wissen, was mit ihnen passiert.
Wenn sie sich überwältigt fühlen und nicht in der Lage sind, mit ihren Emotionen umzugehen, kann sich das Unbehagen in Ohnmacht verwandeln. Es kann auch das Gefühl entstehen, die Situation nie ändern zu können, was zu Hoffnungslosigkeit führt.
2. Auswirkungen von Stress auf die Psyche: Angst
Wie bereits erwähnt, versuchen gestresste Menschen oft zu kontrollieren, was mit ihnen innerlich und äußerlich geschieht. Deshalb neigen sie vielleicht dazu, ständig Dinge zu überprüfen, die sie ändern wollen. Diese Kontrollen führen oft zu mehr Angst und einem Gefühl der erlernten Hilflosigkeit.
Ein Beispiel für diese emotionale Folge von Stress: Du überprüfst, ob du einen perfekten Bericht für deinen Chef verfasst hast, weil du befürchtest, dass er dir Vorwürfe machen wird, die deinen Stress verschlimmern.
3. Stress nährt negative Gedanken
Stress wirkt sich auch auf unser Denksystem aus. So nährt er katastrophale und negative Gedanken, was auch typisch für Angstzustände ist.
Dies hat einen direkten Einfluss auf unsere Emotionen und unseren Gemütszustand. Auf diese Weise kannst du dich durch negatives Denken schwächer und trauriger fühlen, was wiederum den Stress erhöht.
4. Auswirkungen von Stress auf die Psyceh: erlernte Hilflosigkeit
Die bereits erwähnte erlernte Hilflosigkeit ist eine weitere Auswirkung von Stress auf die Psyche. Es handelt sich um das Gefühl, dass die Dinge nicht von dir abhängen und dass du nichts tun kannst, um deine Situation zu ändern und zu verbessern.
Wenn du unter Stress leidest, kann deine Wahrnehmung zu Unsicherheit Unbehagen und Angst führen. Dies ist insbesondere bei chronischem Stress zu beobachten.
5. Erhöhte Reizbarkeit
Reizbarkeit ist eine weitere emotionale Folge von Stress. Deine Reizschwelle ist niedriger und deine Reaktionen negativ. Du ärgerst dich deshalb oft und fühlst dich schnell gestört. Das ist ganz normal, wenn du körperlich und seelisch überfordert bist. Du hast weniger Geduld, bist nicht fähig, ruhig und gelassen zu reagieren und verlierst oft die Kontrolle über dich.
6. Burnout
Gil-Monte (2002) erwähnt in einer Studie von Zavalda (2008), dass Burnout eine Reaktion auf chronischen Arbeitsstress ist. Obwohl das Burnout–Syndrom nicht nur emotionale, sondern auch körperliche Symptome umfasst, handelt es sich um eine Konsequenz von Stress.
Zu den Symptomen eines Burnouts zählen Energiemangel, Überforderung, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Überforderung usw. Es ist ein Syndrom, das am Arbeitsplatz auftritt, aber auch das persönliche und emotionale Leben beeinflusst.
Stress, insbesondere chronischer oder anhaltender Stress, kann viele Auswirkungen auf die Psyche haben. Überforderung, Traurigkeit und emotionale Unausgeglichenheit sind die Konsequenzen. In diesen Fällen ist eine psychologische Therapie von Vorteil, ebenso wie eine gesunde Lebensweise: ausgewogene Ernährung, geregelte Schlafzeiten, Bewegung, Zeitplan und Ruhezeiten.
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- Bustamante, E. (2007). El sistema nervioso: desde las neuronas hasta el cerebro humano. Medellín (Colombia): Universidad de Antioquía.
- Gil-Monte, P. (2002). Validez factorial de la adaptación al español del Maslach Burnout Inventory-General Survey. Revista Salud Pública de México, 44(1).
- Zayala, J. (2008). Estrés y burnout docente: conceptos, causas y efectos. Educación, 17(32): 67-86.