Was tun, wenn Kinder wütend und bockig werden?

Es gibt Eltern, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, wenn ein Kind wütend ist. Zuerst müssen sie ihre eigenen Emotionen kontrollieren und dies dann auch ihrem Kind beibringen.
Was tun, wenn Kinder wütend und bockig werden?
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2023

Wut ist eine Emotion, die sehr schwer zu handhaben ist. Viele Erwachsene wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn ein Kind wütend und bockig ist. Sie reagieren dann oft selbst mit Wut oder fühlen sich gelähmt und unfähig.

Keines der Extreme stellt eine angemessene Vorgehensweise dar. Das zentrale Ziel sollte nicht sein, das Gefühl zu besänftigen oder zu unterdrücken, sondern dem Kind beizubringen, mit dieser Emotion umzugehen, um weder anderen, noch sich selbst zu schaden. 

Bei jüngeren Kindern ist es zwar schwieriger, doch auch in diesem Fall ist die psychische Entwicklung des Kindes gesünder, wenn die emotionale Erziehung möglichst früh beginnt. Auf diese Weise werden die Explosionen und Wutanfälle immer weniger. Du möchtest wissen, was du tun kannst, wenn dein Kind wütend und bockig ist? Dann lies weiter!

Wut ist wie Feuer. Sie kann nur beim ersten Funken gelöscht werden. Danach ist es zu spät.

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Das Alter des Kindes: ein entscheidender Faktor

Es ist nicht dasselbe, mit der Wut eines 2-jährigen Kindes umzugehen oder ein 7- bis 14-jähriges Kind zu beruhigen, wenn es wütend und bockig ist. Im Allgemeinen gilt: Je kleiner das Kind, desto weniger Kontrolle hat es über seine Emotionen. Dies liegt daran, dass Kinder ihre Emotionen in einem frühen Alter nicht richtig erkennen und auch nicht vollständig verstehen. Es ist jedoch auch wahr, dass Wut mit zunehmendem Alter weit stärker verwurzelt sein kann.

Idealerweise sollte das Kind schon in jungen Jahren lernen, mit seiner Wut umzugehen. Dies wird nicht von einem Moment auf den anderen erreicht, aber wenn ein solides Fundament aufgebaut ist, entwickelt das Kind die notwendigen Werkzeuge, um so konstruktiv wie möglich mit seinen Gefühlen umzugehen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es immer erfolgreich sein wird.

Bei Teenagern, die sehr anfällig für Reizbarkeit sind, sollte die Reaktion eher passiv sein. Dies ist ein Alter, das Flexibilität und Offenheit erfordert, solange die Grenzen des Zumutbaren nicht überschritten werden. Bei Erwachsenen sollten die Grenzen des Respekts klar definiert sein.

Was du nicht tun solltest, wenn dein Kind wütend und bockig ist

Du musst zuerst wissen, wie du nicht reagieren solltest, wenn dein Kind bockig ist oder einen Wutanfall hat. In erster Linie und unabhängig vom Alter ist es nicht angebracht, mit gleicher oder größerer Wut zu reagieren. Dies sprengt die Grenzen der elterlichen Autorität und macht einen kindlichen Konflikt zu einem Problem. Das Kind muss aus der Situation etwas lernen und die Autorität wird durch vorbildliches Verhalten erlangt.

Auch ist es unabhängig vom Alter nicht gut, Mitleid zu zeigen. Dein Kind wird von einem zerstörerischen Gefühl überwältigt, eine Pantomime ist deshalb nicht die angemessenste Reaktion, denn sie würde fast einer Belohnung gleichkommen. Das Ziel ist, die Situation wieder in den Bereich der Vernunft zu bringen.

Schließlich solltest du auch nicht überstürzt reagieren, ganz gleich, wie der Ärger zum Ausdruck kommt. Meinungen Urteile oder Erklärungsversuche sind in diesem Augenblick nicht angebracht. Sie könnten sogar als Beleidigung aufgefasst werden, es geht um eine subjektive Erfahrung deines Kindes.

Was tun, wenn dein Kind wütend und bockig ist?

Was tun, wenn dein Kind wütend und bockig ist?

Wenn dein Kind wütend und bockig ist, beunruhigt es dich. Du musst lernen, damit umzugehen, damit du “den Knopf drücken kannst”, bevor du handelst. Wenn du das Gefühl hast, in diesem Augenblick zu explodieren, nimmst du dir am besten Zeit, bevor du reagierst: “Ich bin im Moment nicht in der Lage, mit dir zu sprechen, wir tun das später.”

Handle nicht sofort und versuche, nicht zu sprechen, sondern zuzuhören, was dein Kind zu sagen hat. Diese Pause hilft dir, dich zu beruhigen. Auch wenn dein Kind schreit und deine Geduld herausfordert, vergiss nicht: Mit Aggressivität wirst du nichts erreichen, wenn dein Kind bockig und wütend ist.

Sobald du ruhiger bist, stelle deinem Kind ein paar strategische Fragen: Was stört dich? Warum erklärst du mir nicht, was genau du möchtest und wie ich dir helfen kann? Wenn sich dein Kind nicht beruhigt, erklärst du ihm, dass du ihm unter diesen Umständen nicht helfen kannst. Sag ihm, dass ihr später darüber sprechen könnt, wenn es ihm besser geht.

Vergiss nicht, dass dein Kind erst lernen muss, mit seinen Emotionen umzugehen und deine Vorbildrolle wesentlich ist. Du musst ihm helfen, sich zu beruhigen und ihm seine Gefühle erklären. Wenn es lernt, seine Emotionen zu verstehen, hast du ihm ein wichtiges Geschenk gemacht!


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  • Alzina, R. B., & Escoda, N. P. (2012). Educación emocional: estrategias para su puesta en práctica. Avances en supervisión educativa, (16).


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