Verschiedene Theorien über die menschlichen Instinkte

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Verschiedene Theorien über die menschlichen Instinkte
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2023

Wir alle sprechen häufig über menschliche Instinkte. Allerdings wissen wir oft nicht genau, welche das eigentlich sind und was für eine Bedeutung sie für unser Leben haben. Der Begriff Instinkt stammt aus der Biologie und erinnert uns letztendlich daran, dass wir alle nur Säugetiere sind, die sich einfach ein wenig weiter entwickelt haben als die anderen.

Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die uns Menschen von den Tieren unterscheiden. Sicherlich hast du schon vom menschlichen Überlebensinstinkt gehört.

Obwohl die meisten Menschen daran glauben, dass wir diesen Instinkt haben, wissen wir auch, dass täglich zahlreiche Selbstmorde verübt werden. Sicherlich weißt du auch, dass wir sexuelle Instinkte haben. Gleichzeitig gibt es aber auch Impotenz und andere sexuelle Dysfunktionen.

“Instinkt ist eine ganz wunderbare Sache. Er kann weder erklärt noch ignoriert werden.”

-Agatha Christie-

Offensichtlich sind die menschlichen Instinkte ein Thema, das nicht nur in der Biologie diskutiert wird. Es gibt eine Vielzahl kultureller und symbolischer Faktoren, die in der Diskussion über Instinkte ebenfalls eine große Bedeutung haben. Außerdem gibt es einige Denkschulen und Philosophen, die die Existenz menschlicher Instinkte verneinen. Stattdessen sprechen sie von “Trieben”.

Instinkte - Mann

Die biologische Theorie über die menschlichen Instinkte

Aus biologischer Sicht sind die menschlichen Instinkte die “Blaupausen” für unser Verhalten. Sie werden vererbt und sind bei allen Menschen gleich angelegt. Instinkte sollen uns bei der Anpassung an unsere jeweilige Umgebung unterstützen. Sie sind in unserem Gehirn bereits vorprogrammiert. Dadurch ermöglichen sie es uns beispielsweise, uns zu schützen und zu überleben. Dabei manifestieren sie sich als unmittelbare oder automatische Reaktionen.

Die biologische Theorie definiert folgende grundlegenden menschlichen Instinkte:

  • Überlebensinstinkt. Er umfasst alle angeborenen Verhaltensweisen, die dazu dienen, unser Leben und unsere Gesundheit zu erhalten. Die Vermeidung von Gefahren, Nahrungsaufnahme und das Bedürfnis nach Schutz sind nur einige Beispiele hierfür.
  • Fortpflanzungstrieb (reproduktiver Instinkt). Dieser dient der Erhaltung der Art. Im Grunde geht es um Sexualität, die der Fortpflanzung dient.
  • Religöser Instinkt. Obwohl zu diesem Thema kein Konsens herrscht, vertreten dennoch die meisten Psychologen der positivistischen Schule die Auffassung, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis danach haben, einen Sinn im Leben zu finden. Weiterhin stellen sie fest, dass dieser Instinkt die gleiche Gehirnregion aktiviert, die auch während epileptischer Anfälle aktiv ist.

Allerdings liefert dieser Ansatz keine Erklärung dafür, warum eine Person aufhört zu essen, weil sie sich übergewichtig fühlt, obwohl dies gar nicht der Fall ist. Dieses Verhalten steht offensichtlich im Widerspruch zu der Aussage, unsere Instinkte seien automatisierte Verhaltensweisen.

Die Theorie der Triebe

Sigmund Freud vertrat die Auffassung, dass es keine menschlichen Instinkte gibt. Er stellte die These auf, dass Menschen artenspezifische Kräfte hätten, die er Triebe nannte. Diese Triebe sind psychische Impulse, die durch einen Zustand der Erregung und physischer Anspannung gekennzeichnet sind.

Aufgrund unserer Triebe wollen wir diesen Zustand der Anspannung entweder unterdrücken oder streben nach Entspannung. Um dies zu erreichen, suchen wir daher nach einem Objekt, das uns dabei hilft, diese Anspannung aufzulösen.

Wir machen dies an einem Beispiel deutlich. Hunger ist der Trieb und Nahrung ist das Objekt, das es uns Menschen ermöglicht, diesen Trieb zu befriedigen und uns von ihm zu befreien. Auch diese Theorie führt uns wieder zu der bereits gestellten Frage: Warum verweigern manche Menschen dann eine gesunde Nahrungsaufnahme? Freud stellte fest, dass nicht alle menschlichen Triebe gutartiger Natur sind.

Freud unterschied zwei grundlegende Triebe: Eros und Thanatos. Der Eros-Trieb ist der erhaltende Lebenstrieb. Er umfasst alle Impulse, die mit Selbsterhaltung und Sexualität in Zusammenhang stehen.

Der Thanatos-Trieb ist der destruktive, zerstörerische Todestrieb. Er umfasst den Tod und außerdem gewalttätige, chaotische und zerstreuende Impulse sowie das Verlangen, in den unbelebten Zustand zurückzukehren. Durch unsere Triebe streben wir nicht unbedingt nach Befriedigung der unmittelbaren Bedürfnisse, sondern ihrer mentalen Repräsentationen.

Instinkte - Frau

Andere Theorien über die menschlichen Instinkte

Es gibt noch weitere Theorien über die menschlichen Instinkte. Diese versuchen, einen Mittelweg zwischen der biologischen Theorie und der Trieb-Theorie zu finden. Grundsätzlich unterteilen sie die Triebe in andere Kategorien und bedienen sich dabei verschiedener Komponenten beider zugrunde liegenden Theorien.

Nach der Auffassung, die diese Theorien vertreten, lassen sich menschliche Instinkte folgendermaßen kategorisieren:

  • Lebensinstinkte. Dazu gehören der Sexualtrieb und die Kampf-oder-Flucht-Impulse. Generell entsprechen sie dem Überlebensinstinkt.
  • Vergnügungsinstinkte. Ihr Ziel ist es, uns das höchste Maß an Wohlergehen zu ermöglichen. Daher sind sie eine Verfeinerung der Überlebensinstinkte. Um dein Überleben sicherzustellen, musst du nicht unbedingt klares Wasser trinken. Du kannst es auch aromatisieren.
  • Soziale Instinkte. Diese umfassen unser Bedürfnis nach Gesellschaft, Macht, Prestige und Besitz.
  • Kulturelle Instinkte. Unter anderem beinhalten diese Instinkte unser Streben nach Wissen und Erforschung sowie unseren Wunsch, uns künstlerisch auszudrücken.

Außerhalb der wissenschaftlichen Diskussionen über Instinkte werden noch einige weitere Instinkte genannt. Denke beispielsweise an den Mutterinstinkt. Vermutlich ist er der Grund dafür, dass praktisch alle Frauen Kinder lieben.

Außerdem sprechen viele Menschen vom Instinkt der Ablehnung oder Zurückweisung von Dingen, die sie abstoßend finden. Welche dieser Theorien über die menschlichen Instinkte ist denn nun die richtige? Bis heute gibt es auf diese Frage noch keine abschließende Antwort.


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  • Marcuse, H., & Vásquez, G. H. (1980). La rebelión de los instintos vitales. Ideas y Valores, 29(57-58), 69-74.

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