Validität und Reliabilität in der Psychologie: die Unterschiede
Validität und Reliabilität sind zwei quantitative Gütekriterien, die für die Ergebnisse psychologischer Studien wesentlich sind. Die Verwendung von gültigen und zuverlässigen Instrumenten sind grundlegend, um wissenschaftlich relevante Studien durchzuführen. Ein weiteres quantitatives Kriterium ist die Objektivität, doch in unserem heutigen Artikel konzentrieren wir uns auf die Unterschiede zwischen Validität und Reliabilität.
Validität
Die Validität bezeichnet die Gültigkeit einer Forschungsarbeit. So müssen Messungen zum Beispiel das messen, was sie messen sollen, denn nur so können richtige Ergebnisse sichergestellt werden. Wenn das Messinstrument (etwa eine Waage) seine spezifische Funktion erfüllt (das Gewicht eines Gegenstandes messen), dann resultiert daraus ein gültiges Ergebnis. Sollte jedoch ein Test, der vorgibt, das Ausmaß der Angst zu messen, dieses Ziel nicht erfüllt, ist er nicht valide.
In der Forschung bezieht sich das Konzept der Validität auf Ergebnisse, die wahr oder sehr nahe an der Wahrheit sind. Wenn die Studie frei von Fehlern ist, wird das Ergebnis als gültig betrachtet (Villasís-Keever, 2018).
Die Bestimmung der Validität ist bei jeder Untersuchung von entscheidender Bedeutung, da sie vertrauenswürdige Ergebnisse ermöglicht. Sie wird in Aspekten wie Forschungsdesign, Daten, Datenerfassung und -verarbeitung, Analyse, Interpretation und Ergebnis berücksichtigt (Cohen, Manion und Morrison, 2018).
Reliabilität
Unter Reliabilität oder Zuverlässigkeit versteht man die Konsistenz oder Stabilität der Messungen nach der Wiederholung eines Messvorgangs (Prieto und Delgado, 2010). Es geht also darum, ob der Versuch unter denselben Voraussetzungen mit konsistenten Ergebnissen wiederholt werden kann.
Ein gängiges Verfahren, um die Reliabilität eines Instruments zu ermitteln, ist also das wiederholte Messen unveränderlicher Variablen. Da dies kompliziert ist, vergleichen die Forscher in der Regel die Ergebnisse des zu bewertenden Instrument mit den Daten eines bereits zuverlässig getesteten Instruments.
Wenn beispielsweise ein Gegenstand mit einer Waage nur einmal gemessen wird, ist keine Reliabilität gegeben. Um die Zuverlässigkeit zu bestätigen, sind mehrere Messungen nötige. Sollten die Ergebnisse unterschiedlich sein, sind sie nicht vertrauenswürdig. Die Reliabilität ist also in jeder Studie und bei jedem Messinstrument wesentlich, unter anderem auch bei psychotechnischen Tests.
Die Unterschiede zwischen Validität und Reliabilität
Validität und Reliabilität sind eng miteinander verwandte Konzepte, aber sie unterscheiden sich, haben unterschiedliche Zwecke und konzentrieren sich auf verschiedene Aspekte, die unterschiedliche Informationen über die Qualität der Forschung oder des Messinstruments liefern. Einige Unterschiede sind:
1. Messung
Wie bereits erwähnt bestimmt die Validität, inwieweit ein Forschungsinstrument tatsächlich misst, was es messen soll. Die Reliabilität hingegen misst, ob ein Mess- oder Forschungsinstrument bei wiederholten Messungen konsistente Ergebnisse liefert.
2. Beziehung
Die Validität bezieht sich auf die korrekte oder genaue Anwendbarkeit des Instruments oder der Untersuchung in einer bestimmten Situation. Die Reliabilität bezieht sich auf die Stabilität der Ergebnisse eines Tests.
3. Das Ziel von Validität und Reliabilität
Ein weiterer Unterschied zwischen Validität und Reliabilität besteht darin, dass sich die Validität auf das Ergebnis konzentriert und die Reliabilität auf die Konsistenz der Ergebnisse, unabhängig davon, ob sie richtig sind oder nicht. Mit anderen Worten: Es kann Zuverlässigkeit ohne Gültigkeit geben. Bei einer Untersuchung oder einem Test können wir konsistente Ergebnisse erhalten, obwohl das nicht bedeutet, dass sie richtig sind. Ohne Validität sind jedoch keine korrekten Ergebnisse möglich.
4. Die Forschungsfrage
Die Validität fragt: “Misst dieses Instrument das, was es messen soll?” Die Reliabilität hingegen fragt: “Wie repräsentativ ist diese Messung, können wir ihr vertrauen?” Jede Frage bezieht sich auf einen anderen Untersuchungsgegenstand, die Validität auf die Genauigkeit und die Reliabilität auf die Konsistenz oder Stabilität.
5. Die Bewertung von Validität und Reliabilität
Validität und Reliabilität unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie bewertet werden. Die Zuverlässigkeit bestimmt, ob die Ergebnisse im Laufe der Zeit, zwischen verschiedenen Beobachtern und zwischen den Teilen des Tests selbst übereinstimmen. Die Validität hingegen wird bewertet, indem geprüft wird, wie gut die Ergebnisse mit etablierten Theorien und anderen Messgrößen desselben Konzepts übereinstimmen.
Die Validität und Reliabilität eines Instruments sind zwei unterschiedliche Eigenschaften, aber zusammen geben sie uns einen Eindruck von der Qualität des Instruments. Das Problem ist, dass die Entwicklung zuverlässiger und gültiger Messinstrumente in der Psychologie aufgrund der Abstraktheit des Mediums besonders kostspielig ist. Allerdings hat die Psychologie in diesem Kontext bemerkenswerte Fortschritte gemacht.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Cohen, L., Manion, L, y Morrison, K. (2018). Research methods in education (8ª Ed.). Routledge.
- Hernández-Sampieri, R., Fernandez, C. y Baptista, M. (2014). Metodología de la investigación(6ª Ed.). McGraw-Hill Interamericana.
- Prieto, G., y Delgado, A. R. (2010). Fiabilidad y validez. Papeles del psicólogo, 31(1), 67-74. https://www.redalyc.org/pdf/778/77812441007.pdf
- Villasís-Keever, M. Á., Márquez-González, H., Zurita-Cruz, J. N., Miranda-Novales, G., & Escamilla-Núñez, A. (2018). El protocolo de investigación VII. Validez y confiabilidad de las mediciones. Revista Alergia México, 65(4), 414-421.