Unsere Stimmung und die Gesundheit: Welcher Zusammenhang besteht?

Wenn wir guter Stimmung sind, fühlen wir uns energischer und gesünder. Wenn wir dagegen bei schlechter Laune sind, glauben wir, dass auch mit unserem Körper etwas nicht stimmt. Doch wie kommt es dazu? Lies im Folgenden weiter, um eine Antwort darauf zu finden!
Unsere Stimmung und die Gesundheit: Welcher Zusammenhang besteht?
María Vélez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Vélez.

Letzte Aktualisierung: 02. Mai 2023

Seit Jahrzehnten fragen sich Experten, ob Krankheiten in irgendeiner Weise mit unseren Emotionen und Gefühlen zusammenhängen. Heutzutage konzentrieren sie sich jedoch verstärkt darauf, den Zusammenhang zwischen unserer Stimmung und der Gesundheit zu untersuchen.

Wir wissen, dass unser Schmerz in gewissem Maße davon abhängt, wie wir ihn wahrnehmen, sowie von unserem Geisteszustand. Obwohl Experten die biologischen Ursachen einiger Krankheiten kennen, können sie viele Aspekte dieser Krankheiten nicht erklären. Aus diesem Grund schlagen viele Fachleute einen möglichen psychologischen Ursprung vor.

Wenn wir dieses Gebiet betreten, ist jedoch weit weniger klar, welche Mechanismen und Stimmungen unsere Gesundheit beeinflussen könnten. Dies liegt daran, dass wir eine Vielzahl von sozialen, kognitiven, physiologischen und Verhaltensfaktoren berücksichtigen müssen. Diese Mechanismen könnten auch einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Krankheit haben.

Wenn wir schlechte Laune haben, neigen wir dazu, uns nicht um uns zu kümmern

Die Verbindung zwischen der emotionalen Stimmung und der Gesundheit

Emotionen können sich auf die Funktionsweise unseres Körpers auswirken. Es gibt viele Hinweise darauf, dass negative Emotionen, unter anderem Folgendes beeinflussen:

  • Dauer von Infektionen
  • Verwundbarkeit
  • Heilungsprozesse

Dies könnte daran liegen, dass eine positive Stimmung die Sekretion eines First-Line-Antikörpers fördert: das sekretorische Immunglobulin A. Diese Substanz kann uns beispielsweise vor Erkältungen schützen.

Somit kann deine Stimmung die Reaktion deines Immunsystems auf eine Krankheit oder einen Zustand entweder erhöhen oder verringern. Experten haben festgestellt, dass Menschen mit einer negativen Einstellung anfälliger für Erkältungen sind. Gleichzeitig scheinen sie auch weniger Widerstand gegen schwerwiegendere Krankheiten zu leisten.

Der subjektive Gesundheitszustand

Emotionen bestimmen nicht nur direkt physiologische Faktoren, sondern können auch unsere Gedanken beeinflussen. Mit anderen Worten, wenn wir bei schlechter Laune sind, tendieren wir leichter dazu, vermehrt negative Gedanken zu haben. Somit können wir körperliche Symptome als mögliches Gesundheitsproblem erkennen und interpretieren.

In diesem Zusammenhang stellten die Experten fest, dass die Studienteilnehmer, als sie traurig waren, angaben, mehr Symptome zu haben. Dies liegt daran, dass Menschen, die negative Emotionen erleben, normalerweise empfindlich darauf reagieren, wie sich ihr Körper anfühlt. Zum Beispiel werden sie schon beim geringsten Anzeichen von Schmerz oder einer neuen Empfindung mehr Unruhe fühlen, als Menschen, deren Stimmung positiv ist.

Medizinische Hilfe aufsuchen

Man könnte also denken, dass Menschen, die sich mehr um ihren Körper und ihre Gesundheit sorgen, eher früher als später medizinische Hilfe aufsuchen. Studien zeigen jedoch, dass tatsächlich das Gegenteil der Fall ist.

Es scheint, dass Menschen, die sich nicht wohlfühlen, weniger dazu in der Lage sind, sich um ihre Gesundheit zu kümmern. Infolgedessen gehen sie seltener zum Arzt. Diese Menschen glauben vermutlich, dass sie nicht wirklich etwas unternehmen können, um die Dinge zu verbessern.

Darüber hinaus kann es möglich sein, dass sie ihre Symptome ihrer Stimmung zuschreiben und infolgedessen den Gang zum Arzt hinauszögern. Wenn sich eine Person besser fühlt, ist sie motivierter, gesund zu bleiben und für sich selbst zu sorgen.

Andererseits scheinen unsere Stimmung und die Suche nach medizinischer Hilfe auch mit möglichen negativen Nachrichten im Zusammenhang zu stehen. Wenn unsere Stimmung negativ ist, empfinden wir einen Arztbesuch als Bedrohung, da wir möglicherweise beunruhigende Nachrichten erhalten könnten.

Wenn eine Person gut gelaunt ist, kann sie besser mit den Informationen umgehen, die sie erhält, da sie über mehr Ressourcen verfügt.

Da negative Emotionen unvermeidlich sind, sollten wir uns gesunde Gewohnheiten aneignen

Gesundes Verhalten

Deine Stimmung beeinflusst aber nicht nur deinen Körper und deine Wahrnehmung von Krankheiten. Darüber hinaus wirkt sie sich nämlich auch auf dein Verhalten und deine Handlungen aus.

Wenn du schlechte Laune hast, neigst du wahrscheinlich dazu:

  • weniger gesund zu essen
  • mehr Alkohol zu trinken
  • weniger Sport zu treiben usw.

In Hinblick auf den Tabakkonsum, gibt ein Großteil der Raucher zu, dass sie Tabak verwenden, um ihre Stimmung zu regulieren oder zu verbessern und um ihren Stress abzubauen.

Im Allgemeinen fungieren diese Verhaltensmuster als Regulatoren, die den Einfluss der Stimmung auf die Gesundheit auf irgendeine Weise steuern. Wir tun dies, um uns besser zu fühlen oder negative Gefühle zu reduzieren. Somit stehen diese Verhaltensmuster in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit.

Wenn du also dein ungesundes Verhalten aufgrund deiner negativen Stimmung verstärkst, wirst du dadurch kurz- und langfristig deine Gesundheit beeinträchtigen.

Unsere Stimmung und die Gesundheit: Was können wir tun?

Wir alle wissen, dass es unvermeidlich ist, negative Emotionen zu erleben. Aus diesem Grund sollten wir sicherstellen, dass wir in wir uns gesunde Gewohnheiten aneignen.  

Diese Gewohnheiten tragen wiederum dazu bei, einige der schädlichen Auswirkungen auszugleichen, auch wenn sie manchmal durch deine Stimmung getrübt werden. Darüber hinaus sind die Sorgen erträglicher und ihre Auswirkungen weniger schwerwiegend, wenn du über ein breites Repertoire an Bewältigungsstrategien verfügst. Dies gilt selbst für die Fälle, in denen deine Stimmung stärker schwankt.


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  • Barra Almagiá, E. (2003). Influencia del estado de ánimo en la salud física. Terapia psicológica, 21(1), 55-60.


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