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Ultradiane Rhythmen, der Schlüssel zu mehr Produktivität

4 Minuten
Du kannst den ultradianen Rhythmus nutzen, um deine Konzentration und deine Produktivität zu verbessern. Planung ist (fast) alles! Erfahre heute mehr über dieses Thema.
Ultradiane Rhythmen, der Schlüssel zu mehr Produktivität
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González

Geschrieben von Edith Sánchez
Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Neueste Forschungen weisen darauf hin, dass ultradiane Rhythmen sehr eng mit der mentalen Gesundheit zusammenhängen. Wir wissen, dass unser Gehirn zyklisch funktioniert und nicht nur dem circadianen Rhythmus folgt, der unsere innere Uhr im 24-Stunden-Takt markiert. Wenn der biologische Rhythmus kürzer als 24 Stunden dauert, sprechen wir von ultradianen Rhythmen.

Die Chronobiologie verweist darauf, dass viele Abläufe im 4-Stunden-Rhythmus erfolgen. Bei Neugeborenen, die sich zuerst an den 24-Stunden-Rhythmus gewöhnen müssen, wird dies besonders deutlich. Auch die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns verändert sich im Laufe des Tages. Folglich schwanken auch die Konzentration und die Aufmerksamkeitsfähigkeit.

Natürliche Prozesse sind zyklisch und verlaufen in Phasen. Beispiele dafür sind Tag und Nacht, die Jahreszeiten oder der Menstruationszyklus. In derselben Weise folgt auch die Konzentration einem ultradianen Rhythmus, der unsere Leistungsfähigkeit beeinflusst.

Die Grenzen der Aufmerksamkeit werden durch das Gleichgewicht zwischen der Informationsaufnahme und der Verarbeitungskapazität des Gehirns bestimmt. Wir sind nicht zu jeder Tageszeit in der Lage, intellektuelle Reize effektiv aufzunehmen und zu verarbeiten. Du kannst den ultradianen Rhythmus entsprechend nutzen, um deine Konzentration und deine Produktivität zu verbessern. 

Um das Unendliche auf das Endliche zu reduzieren, das Unbezahlbare auf das menschlich Reale, gibt es nur einen Weg: Konzentration.

Théophile Gautier

Ultradiane Rhythmen, der Schlüssel zu mehr Produktivität

Ultradiane Rhythmen für mehr Produktivität und bessere Konzentration

Wie bereits erwähnt, sind ultradiane Rhythmen zyklische Prozesse, die weniger als 24 Stunden dauern. Wissenschaftliche Untersuchungen der Konzentration und Aufmerksamkeit haben ergeben, dass das menschliche Gehirn in der Regel fähig ist, die Aufmerksamkeit 18 Minuten lang aufrechtzuerhalten. Danach kommt es vermehrt zu Ablenkungen. 

Der Zyklus, der die Zeit nachhaltiger geistiger Aktivität und das Ruhebedürfnis markiert, liegt jedoch zwischen 90 und 120 Minuten. Das bedeutet, dass wir fähig sind, in dieser Zeit Aufgaben effizient zu erledigen. Danach nehmen die intellektuellen Funktionen deutlich ab. Deshalb ist spätestens nach 120 Minuten eine Pause nötig.

Des Weiteren konnten Experten herausfinden, dass die ersten 200 bis 220 Arbeitsminuten am produktivsten sind. Dies ist die Zeit, in der die komplexesten Aktivitäten durchgeführt werden sollten. Im Laufe des Tages nimmt dann unsere geistige Leistungsfähigkeit allmählich ab. Deshalb ist es wichtig, diese Erkenntnisse im Alltag anzuwenden, um die Produktivität optimal zu nutzen. Wir erklären nachfolgend, wie du das erreichen kannst.

Mehr Produktivität in den ersten Stunden

Wie du jetzt weißt, sind die ersten 210 Minuten des Tages besonders produktiv. Du solltest diese Zeit deshalb optimal nutzen. Liest und beantwortest du am Morgen zuerst deine E-Mails oder beginnst du mit den Nachrichten in deinen sozialen Netzwerken? Du könntest die ersten Arbeitsstunden vielleicht sinnvoller nutzen, indem du mit Aufgaben beginnst, die deine Konzentration herausfordern.

Widme dich am Anfang des Tages komplexen Aufgaben, die deine Kreativität und deine Leistungsfähigkeit erfordern. Wir empfehlen dir, effizient in den Tag zu starten:

  • Beginne mit einem kurzen Aufwärmtraining, um dein Gehirn in Schwung zu bringen: Am besten planst du die täglichen Aufgaben bereits am Vortag und nutzt die ersten Minuten deines Arbeitstags, um dir deine Planung noch einmal anzusehen. Nach dieser kurzen Aufwärmphase kannst du dann aktiv werden.
  • Beginne mit komplexen Aufgaben. Plane dafür die erste Stunde deines Arbeitstages ein, in der du besonders produktiv sein wirst, da deine Konzentration beste Leistung gewährleistet.
  • Danach hast du dir eine 10- bis 15-minütige Pause verdient. Stehe auf, genieße einen kurzen Spaziergang durch dein Büro und vertrete dir die Beine.
  • Danach beginnt eine weitere sehr produktive Stunde. Nutze sie ebenfalls für komplexe Aufgaben, die Konzentration erfordern. Du kannst das bereits begonnene Projekt beenden oder eine neue Aufgabe beginnen. Diese beiden ersten Stunden sind deine wertvollste Zeit!
  • In den letzten 10 Minuten dieses Zyklus empfehlen wir dir eine Tätigkeit, die nicht viel Aufmerksamkeit erfordert. du kommst dabei zur Ruhe und kannst dich von der intensiven Konzentrationsphase erholen.
Ultradiane Rhythmen, der Schlüssel zu mehr Produktivität

Ultradiane Rhythmen helfen bei der Tagesplanung

Nach den ersten dreieinhalb Stunden ist eine längere Pause zu empfehlen. Dies ist oft nicht möglich, doch du solltest zumindest 10 bis 15 Minute Ruhezeit einplanen, bevor du einen neuen 210-Minuten-Zyklus startest. Du solltest dann nach der ersten produktiven Phase jedoch andere Arbeiten erledigen.

Du benötigst jetzt keine Aufwärmphase mehr. Am besten führst du in diesem neuen Zyklus mechanische Aufgaben aus, bei denen du eventuell auch physisch aktiv werden kannst. Damit kannst du deine Konzentration verbessern, die jetzt nicht mehr optimal ist. Nach jeweils 40 Minuten solltest du 10 Minuten Pause einlegen.

Natürlich ist es nicht in allen Berufen möglich, diese Zeitplanung umzusetzen. Deshalb musst du sie an deinen Arbeitsalltag und deine spezifischen Aufgaben anpassen. Wichtig ist auf jeden Fall, komplexe Aufgaben in den ersten Tagesstunden zu erledigen, um produktiver zu sein. Des Weiteren ist es natürlich auch grundlegend, deine eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Es gibt schließlich auch Menschen, die nachmittags oder abends produktiver sind. Selbstkenntnis ist der Weg zum Erfolg!


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  • Schwarz, T., Gomes, J., & McCarthy, C. (2013). Anti-productividad, La: Asi como estamos funcionando no está funcionando. Ediciones Granica.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.